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Abenteuer Natur- im Freibad – Flop wider besseren Wissens!?

Aus der Dauerserie: „Ach hätte man nur früher auf die MBI gehört …..“ Nächstes Beispiel Frei-/Naturbad Styrum

30.5.11: Im Sportausschuss ging es hauptsächlich um die Zukunft der Freibäder in Heißen und Styrum. Die Kosten für die Sanierung des Heißener Friedrich-Wennmann-Bades erhöhen sich erneut um weitere 480.000 Euro. Außerdem zögert sich die Wiedereröffnung weiter hinaus. Das Heißener Bad wird mehr und mehr zum Fass ohne Boden! Auch das Styrumer Naturbad steht auf der Kippe. Ende des Jahres soll die Entscheidung fallen, ob die Stadt es weiter betreibt oder einen neuen Betreiber findet. Gespräche laufen bereits. Unter anderem mit dem Betreiber des Düsseldorfer „Bobbolino“, der sich auf dem Gelände einen Kinder-Freizeitpark vorstellen könnte. Das Schwimmbad wäre damit Geschichte, Millionen für ein Abenteuer Natur- im Freibad Styrum gegen jeden Sachverstand verpulvert, ähnlich der Vergärungsanlage oder den swap-Verlusten! WAZ: “Man fühle sich von der Verwaltung regelrecht „verarscht“, schimpft Ratsherr Hans-Georg Hoetger (MBI). Angesichts der ständigen Pleiten und Mängel – teils war das Bad gar nicht nutzbar – hätte die Verwaltung Ecoplant mehr in die Pflicht nehmen müssen, auch bei der Gewährleistung.” Die Bädersituation bleibt in Mülheim also höchst angespannt. Schon immer bot Mülheim seinen Bürgern im Vergleich zu anderen Kommunen sehr wenig Badefläche an. Die MBI werden alles daran setzen, ein Freibad in Styrum zu erhalten, dessen Schließung bereits 2001 mit der BISS und dem Bürgerbegehren rückgängig gemacht wurde! Mehr auch dazu weiter unten auf dieser Seite

Ebenso wie das Moratorium zu Ruhrbania, vgl. hier oder die illegale Überführung von 5 Mio. Abwassergebühren in den städt. Haushalt, vgl. hier, beschloss der Mülheimer Stadtrat am 7. Okt. 2010 fast unbemerkt noch einige weitere gravierende Punkte, ohne darüber zu reden. Im mehrheitlich beschlossenen finalen Konsenspapier von CDU und SPD zum Etat 2010/2011 steht z.B. recht unscheinbar auch:

„….. Sollte sich der Zuschussbedarf nicht reduzieren lassen, ist das Naturbad nach der Freibadsaison 2011 zu schließen. Für die Gesamtfläche wird bis zum 31.01.2011 ein Entwicklungs- und Vermarktungskonzept erstellt.“

Also: Das Bad in Styrum soll geschlossen werden, lediglich 1 Jahr später als im HSK-Vorschlag der Verwaltung vom Feb. vorgesehen. Welche Nachnutzung auf der Fläche zwischen Autobahn und Eisenbahn überhaupt möglich sein könnte, ist ohnehin unklar. Daher wohl die Gnaden- und Schonfrist.

Deshalb zur Erinnerung die Geschichte des Styrumer Bades:

Inzwischen fast 85 Jahre alt, auch seit den 70iger Jahren mit 50m-Bahnen, Sprungturm und Riesenrutsche eine große Attraktion für viele Vereine und Menschen aus Mülheim, Oberhausen und Duisburg, sollte das Freibad 2001 geschlossen werden. Die MBI führten dann eine Bürgerversammlung durch und gründeten die BISS (BI „Schwimmen in Styrum“). Da der Rat den Beschluss im April 01 dennoch fasste, starteten MBI und BISS ein Bürgerbegehren, das wie ein Tornado über die Mülheimer Politik fegte. In kurzer Zeit bereits 12.000 Unterschriften, weitere 5000 folgten (7500 waren notwendig). Am Morgen der Ratssitzung dazu trat MBI-Ratsherr Yassine Ende Juni 2001 aus heiterem Himmel zur SPD über und veränderte die Mehrheitsverhältnisse im Rat. (Wie später bewiesen wurde, war der Wähler-Betrüger mit Geld und Job bei der MEG bestochen worden. Für letzteres fälschte er ein Diplom, was lange keinen interessieren wollte, insbesondere nicht Frau Mühlenfeld und Herr Wiechering, die ihn per Vertrag zum Überlauf „verpflichtet“ hatten. Mehr hier ). Dieser schlimme Verrat nahm dem Bürgerbegehren die Spitze und der Rat stimmte für die Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens. Weil der Schaden bereits riesig war, verhandelte OB Baganz sofort mit den 3 Initiatoren des Bürgerbegehrens und bot den „Styrumer Kompromiss“ an, nämlich das bereits geschlossene Bad zur nächsten Saison wieder zu öffnen, bis eine Lösung für den Sanierungsstau gefunden würde oder auch nicht. Die kurz später folgende Ratssondersitzung folgte dem mehrheitlich gegen das MBI-Votum. Weil M. Masche als Initiatorin nicht mitspiele, war der faule Kompromiss aber wertlos. So prüfte der RP und nach Monaten bestätigte er die angebliche Unzulässigkeit, ziemlich albern! Inzwischen hatten sich alle aber bereits auf die Wiederöffnung verständigt. Das geschah und 2003 brachten Grüne, FDP und CDU ein Naturbad in die Diskussion, was im Feb. 2004 mit knapper Mehrheit auch beschlossen wurde. Nach den Wahlen im Sept. 09 machten SPD und CDU große Koalition und im Kuhhandel „schenkte“ die SPD der CDU das Naturbad im Tausch gegen deren Stillhalten beim Flughafen (die Ratsmehrheit von SPD, MBI und WIR hätte das Naturbad verhindern können!). 2005 wurde das Bad für 3,2 Mio. € zum Naturbad umgebaut gegen alle Warnungen der MBI (siehe u.a. Pressemeldung vom 17.12.04: Mülheim, quo vadis? Verraten und verkauft? Beispiel Naturbad: Harakiri für das Freibad Styrum trotz besseren Wissens?“ hier). Juni 2006 wurde das Naturbad feierlich eröffnet und in der Folge musste es mehrfach geschlossen werden wegen zu trübem Wassers, Algenbildung etc.. Das ging 2007 bis 2009 so weiter, immer wenn das Wetter heiß wurde. Versteckspiel um die Wasseranalysen und Nicht-Klärung von Regressansprüchen an die Fa. EKO-Plant bestimmten über Jahre die Diskussion. In der ohnehin perspektivlosen HSK-Liste der Verwaltung von Feb. 2010 lautete Maßnahme 142: „Schließung Naturbad Styrum – Einsparvolumen 530.000 € pro Jahr“ Ob dies mit den weiter zu zahlenden Kapitalkosten für die 3,2 Mio. Investitionen und wegfallenden Einnahmen durch Eintrittsgelder gegengerechnet war, blieb unklar. Mehr zu der HSK-Liste hier

Von Mai bis Sept. 10 kamen Signale aus allen Ratsfraktionen, das Naturbad nicht zu schließen. Als Reaktion auf den gemeinsamen Antrag von CDU/MBI/FDP Anfang Sept. zum Umsteuern bei der Verschuldung präsentierte die SPD als Replik neue, zusätzliche Steuervorschläge, u.a. eine Hotelbettensteuer, und forderte die Naturbadschließung. Als der RP Anfang Okt. mit der (völlig unrealistischen!) Auflösung des Rates drohte, fiel die CDU erneut um und handelte mit der SPD das o.g. Konsenspapier aus, das dann im Rat beschlossen wurde.

Halten wir fest:

Wider besseres Wissen und bei der SPD in 2004 auch entgegen ihrer Wahlaussagen, wurden satte 3,2 Mio. € in das absehbare Abenteuer Naturbad gesteckt. Die Sanierung des beliebten herkömmlichen Freibads wäre für ca. 1 Mio. möglich gewesen! Nach nur 4 oder 5 Jahren soll das Bad dann geschlossen werden, um angebliche 530.000 € pro Jahr zu sparen. In 2001 sollte die Schließung noch 300.000 DM pro Jahr einsparen, also 150.000 €!

Mit anderen Worten: Gegen Sinn und Verstand wurden Millionen mehr verballert als notwendig gewesen wären, um die vorher jahrelang verzögerte Sanierung des Freibads durchzuführen, wie die Bevölkerung es aber wollte (siehe Bürgerbegehren)! Anstelle dessen was ganz Neues, was so zudem erkennbar nicht funktionieren konnte.

Da fällt einem sofort die Vergärungsanlage ein und natürlich ganz drastisch Ruhrbania. Immer gleiches Muster und als Ergebnis jeweils Millionengräber mit langanhaltenden Folgekosten, ohne, dass etwas wirklich Brauchbares dafür erreicht worden wäre!
Auch bei anderen Punkten des o.g. HSK-Maßnahmenkatalogs wären kürzliche, hohe  Investitionen für die Katz gewesen wie beim Umbau der Stadtteilbücherei in der Gustav-Heinemann-GS, beim Museum und neben Natur- auch beim Wennmannbad. Also fast das „Modell“ Vergärungsanlage in Serienschaltung? Zum Glück wurden Museum, Stadtteilbücherei und Wennmannbad (noch einmal?) erhalten. Auch in der Grundschule Muhrenkamp wurden für viel Geld erst OGS-Klassen eingerichtet, um die Schule ein Jahr später zu schließen! Und weitere solcher Fehlinvestitionen drohen, da wegen des demografischen Faktors Schulen geschlossen werden müssen. Und das Malheur droht hauptsächlich, weil die überfällige Schulentwicklungsplanung seit Jahren vor sich her geschoben wurde.

Vorausschauende Stadtentwicklung ist das alles nicht, sondern das Gegenteil. Die MBI können in fast jedem Fall mit Bedauern feststellen:

Ach hätte man nur früher auf die MBI gehört ….. doch die MBI wurden lieber als Neinsager gebranntmarkt oder als Populisten diffamiert oder ……

Im Falle des Styrumer Bades bleiben die MBI bei ihren bisherigen Forderungen:
EKO-Plant in die Haftung nehmen und endlich aufzeigen, was der Umbau auf konventionell kosten würde.

Was aber auf jeden Fall verhindert werden sollte, ist, dass wegen des Naturbadabenteuers das Styrumer Bad dauernd geschlossen bleibt. Gerade in Zeiten sinkender Einkommen wird das Freibad zu sozialen Preisen für die stark zunehmende Zahl derer umso wichtiger, die im Sommer alleine schon aus Geldmangel nicht mehr werden wegfahren können! Es wäre eine weitere ungeheuerliche Verschwendung, erst das Freibad für 3,2 Mio. gegen jede Vernunft in ein Naturbad umzuwandeln, um es dann nach wenigen Jahren  zu schließen.

P.S.: Im Zuge von Stuttgart 21 ist die Diskussion um mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung entbrannt. Gut so. Die Mülheimer Beispiele sollten dabei Lehren sein. Die MBI haben unter riesigem Kraftaufwand mehr Bürgerbeteiligung etwa zum Freibad und noch mehr zu Ruhrbania erwirkt, was von der repräsentativen Demokratie dann schändlich missachtet wurde. Ergebnis ist jeweils  dementsprechend und folgerichtig sehr teurer „Murks mit Ansage“! Bürgerentscheide zu Freibad und Ruhrbania hätten der Stadt Mülheim die Richtung vorgegeben, endlos viele Berater- und Gutachterkosten gespart und unnötige Abenteuer verunmöglicht!

  • Meldungen zum Freibad Styrum seit 2001 hier
  • BI „Schwimmen in Styrum“ (BISS) hier
  • MBI-Anträge/Anfragen zu Frei- und Naturbad im Sportausschuss hier oder im Rat hier
  • Die wüste und hochkriminelle Yassine-Saga, ein Super-Gau für die Demokratie, hier