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Factory Outlet Center FOC – Aufbruch oder finaler Innenstadtkiller?

WAZ-Dortmund, 8.3.12: Outlet-Center-Pläne spalten den Handel- Dortmund/Werl. Der elf Jahre alte Konsens der Kommunen und Einzelhändler im östlichen Ruhrgebiet wackelt. Ein „Handels“-Krieg könnte durch einige Kommunen im Dortmunder Einzugsgebiet entfacht worden.

WAZ-zentral, Hauptartikel: 8.3.12: Schnäppchenjagd: Revier wehrt sich gegen neue XXL-Outlet-Center – Essen.  Die Städte im Ruhrgebiet wehren sich gegen neue, riesige Outlet-Center, die rund um das Revier geplant werden. Sie fürchten den Tod der heutigen Innenstädte. Der ganze Artikel hier

Bekannt ist das Riesen-FOC in Roermond, wohin auch viele NRW-Bürger zum Billigkauf fahren.
Das bisher bekannteste FOC-Vorhaben in NRW soll in Duisburg Hamborn auf 31.000 qm errichtet werden, wofür u.a. noch ca. 1000 Immeo-Mieter weichen sollen, die sich aber bisher massiv zur Wehr setzen. Mehr zur BI “Zinkhüttenplatz”. Mehr zu diesem FOC („Duisburg Outlet Village“) in dem WAZ-Artikel vom 7.3. weiter unten.

Jedenfalls herrscht eine Art Goldgräberstimmung bei potenziellen FOC-Investoren. Vornehmlich entlang der Autobahnen sind etliche geplant und die jeweils betroffenen Gemeinden oder Städte greifen gierig zu, während die Städte drum herum aufheulen.

Was kommt da auf die ohnehin stark kriselnden Städte zu? Die Einkaufszentren mit den vielen kostenlosen Parkplätzen wie RRZ, CentrO, Dümptener Tor usw., der Discounter-Wildwuchs in ehemaligen Gewerbegebieten, die ausufernden Trödelmärkte auch mit Neuwarenverkauf haben Innenstädten und Stadtteilzentren bereits deutlich zugesetzt. Wenn dann wie in Mülheim mit Ruhrbania auch noch kontraproduktive Prestigeprojekte hinzukommen, sieht es düster aus!
Und nun auch noch die FOC`s als eine neue Eskalationsstufe auch des Kannibalismus zwischen den Städten im Ruhrgebiet und dem Bergischen? Noch mehr Einkaufsfläche „auf der grünen Wiese“ und einzig aufs Auto ausgelegt und damit der finale Kollaps der Innenstädte, Stadtteilzentren und der Umwelt? Nicht nur der RVR hat großen Widerstand angekündigt, (außer bei Duisburg, „versteht sich“ ….), auch in Düsseldorf will man der drohenden Gefahr Zügel anlegen.

Nur: Was sagt der Verbraucher, der Kunde, der bekanntlich König sein soll? El Dorado für Schnäppchenjäger oder eine Alternative für viele Menschen mit immer weniger verfügbaren Einkommen? Wird das Revier dadurch attraktiver? Ein heißes Eisen. Deshalb vorab eine Begriffserklärung dieses US-Phänomens

Wikipedia:
Stichwort Factory-Outlet-Center (FOC), auch Fabrikverkaufszentrum (FVZ), Herstellerdirektverkaufszentren (HDVZ) oder Fabrikabsatzzentrum bezeichnet eine Betriebs- und Vertriebsform des Einzelhandels, bei der mehrere Hersteller ihre Markenartikel an einer gemeinsamen Verkaufsstätte verbilligt anbieten. Fabrikverkaufszentren werden von einem Betreiber zentral geplant, realisiert und verwaltet. Sie stellen eine besondere Form des großflächigen Einzelhandels dar. Die FOCs umfassen mehrere tausend Quadratmeter Verkaufsfläche mit 60 bis 100 Läden und einem Angebot von Textilien, Sportartikeln, Schuhen und weiteren Branchen, die üblicherweise sonst in Innenstädten vorzufinden sind. Bei einem reinen Fabrikverkauf bietet hingegen nur ein Hersteller seine Waren an.

Aus der Werbung http://www.factory-outlets.org : „Über 4500 Factory Outlet Center und Fabrikverkauf Adressen – Sparen Sie bis zu 80% auf Designer Mode, Schuhe, Schmuck, Spielzeug, Computer und vieles mehr.“

WAZ-Duisburg 07.03.2012 | 19:24 Uhr  Immobilienmesse, der ganze Artikel hier

Factory-Outlet-Center wird noch größer


Das geplante Factory-Outlet-Center in Duisburg-Obermarxloh soll noch größer werden.

Duisburg.   Investor Roger Sevenheck plant für das Factory-Outlet-Center „Duisburg Outlet Village“ (FOC) in Hamborn ein weiteres Gebäude mit 450 Parkplätzen und 4000 Quadratmetern Handelsfläche. Mieter, die dem FOC weichen müssen, machen gegen das Projekt mobil.

Das in Hamborn geplante Factory-Outlet-Center „Duisburg Outlet Village“ (FOC) wird um ein gläsernes XL-Gebäude größer: Auf der Weseler Straße in Marxloh, gegenüber des Grillo-Firmensitzes und auf Grillo-Gelände, soll nach dem Plänen des Investors German Development eine weitere etwa 4000 Quadratmeter große Handelsfläche sowie Parkraum für etwa 450 Fahrzeuge entstehen. Das erklärte Investor Roger Sevenheck am Mittwoch bei einem Pressegespräch auf der Immobilienmesse „Mipim“ im südfranzösischen Cannes.

Das zusätzliche Gebäude werde gebraucht um den erwarteten zusätzlichen Autoverkehr zum geplanten Outlet aus dem Norden der Stadt aufzufangen. „Ursprünglich wollten wir nur ein Parkhaus bauen“, sagte Sevenheck zur NRZ, „doch das würde das Bild an der Straße stören und deshalb wird es dort jetzt auch noch Handelsfläche geben.“ Allerdings für Waren, die mit dem Angebot im geplanten FOC nicht in Verbindung stehen. Der lokale Einzelhandel ist hier gern gesehen. Das Objekt wird aber erst im zweiten Bauabschnitt des Outlet-Centers entwickelt.

Mit der Entmietung „auf einem guten Weg“

Der erste Bauabschnitt für das Groß-Projekt rund um die Hamborner Rhein-Ruhr-Halle soll nach dem Willen des Investors im Dezember dieses Jahres starten. „Dann beginnen wir mit dem Abriss der Rhein-Ruhr-Halle, wenig später werden dann auch die ehemaligen Immeo-Wohnungen abgerissen“, sagt er. Die Entmietung am Zinkhüttenplatz sei „auf einem guten Weg“, so Sevenheck. 70 Wohnungen seien bereits leer, mit 170 Mietern befinde man sich derzeit in guten Gesprächen.

Das marode Hamborner Schwimmbad, das nach Einschätzung des Investors keine zwei Jahre mehr durchgehalten hätte, sei mittlerweile entleert und gesichert. Mit dem Einzelhandel in Hamborn und Marxloh führt der Investor derzeit Gespräche. „Die Werberinge sollen mit Ideen kommen und dann schauen wir, was wir zusammen machen können.“ Müll-Probleme, Straßenbeleuchtung könnten dabei Themen sein.

Zur Erinnerung: Rund um die Rhein-Ruhr-Halle soll zwischen 2012 und 2017 auf einer Handelsfläche von am Ende 31.000 qm ein Factory-Outlet-Center mit dann 140 Shops und 2500 Parkplätzen entstehen. In der ersten Bauphase sind 95 Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von 19.000 qm sowie 1950 Parkplätze geplant. Gesamt-Invest: 125 Millionen Euro.

Zur Mülheimer Innenstadt-Hyperkrise, u.a.

  • Mülheim wider besseren Wissens völlig aus der Spur gebracht!?! hier
  • Den Wildwuchs an Trödelmärkten und Discountern eindämmen! oder „Der Neoliberalismus frißt seine Kinder!“ hier