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Klöttschen: Trickserei ohne Ende zu Lasten der Anwohner?


Trauerspiel für die Anwohner und ein Armutszeugnis für die Stadt!

14.2.13: Die Vorlage des Planungsausschusses des gestrigen RVR zu „Förderprogramm für den kommunalen Straßen- und Radwegebau 2013“ enthält die Streichung von Landes-Mitteln auch für Mülheim. In der Anlage 2 „Nicht berücksichtigte Maßnahmen“ steht: „Mülheim/Ruhr – Maßnahme „Umbau Tourainer Ring 2. BA zw. Östl. DB-Unterführung u. Kohlenstr; 570m, sowie Straße Klöttschen (Tourainer Ring bis Bruchstr.) 460m”, Gesamtkosten 13,01 Mio. €. Im Baubeschluss von Nov. 12 zu Ruhrbania-Baulos 3, also fast genau die o.g. Maßnahme, wurden aber nur ca. 7,3 Mio. plus 870.00 € Abbruchkosten beschlossen. Die MBI haben nun in einer Anfrage an den Planungsausschuss am 19.2.13 Aufklärung gefordert! Mehr hier Das Tiefbauamt glaubt fest, dass die Streichung der Fördergelder nur 1 Jahr Verzögerung bedeutet, vgl. WAZ Artikel hier. Man wird sehen

Eine weitere Endlos-Geschichte verfehlter Mülheimer Stadtplanung: Die Zerstörung des Klöttschen, ehemals eine ruhige Wohnlage einer Sackgasse in fußläufiger Innenstadtnähe mit großen Gärten.

Im Planungsausschuss am 20.11.12 wurde der Baubeschluss zu „Ruhrbania Baulos 3“ gefasst. Für angeblich nur 8,3 Mio. € soll die Hochstr. Tourainer Ring abgerissen und der Neubau des Tourainer Ring zwischen Charlottenstr. und Dickswall sowie der Ausbau der Straße Klöttschen als Hauptverkehrsstr. in beide Richtungen in 3jähriger Bauzeit umgesetzt werden. Dass die angeschlagene Mülheimer Innenstadt alles zur Erholung braucht, nur keine weitere Großbaustelle auf einer Hauptverkehrsachse, ist eine Sache. Der geplante Ausbau des Klöttschen hat noch ganz andere Probleme, vgl. WAZ-Artikel unten, weil das ähnlich der schier endlosen Fallwerkgeschichte in Speldorf ein düsteres Kapitel Mülheimer Stadtplanung darstellt, bei dem die real existierenden Menschen irgendwie außer Acht gelassen wurden.

Der Klöttschen war einst eine innenstadtnahe, gute Wohnlage und als Sackgasse verkehrsberuhigt, bis die Stadt das enge Sträßchen angeblich als Provisorium für die Zeit des U-Bahn-Baus öffnete, um den Hauptverkehr stadtauswärts Ri. Norden aufzunehmen. Aus dem Provisorium wurde ein Dauerzustand bis heute, 30 Jahre später!

In den 80iger Jahren wurden in Mülheim nämlich wie im Wahn eine Serie innerstädtischer Einbahnstraßenpärchen eingerichtet wie Ruhr- und Friedrich-Ebert-Str. oder auch Eppinghofer Str. und Klöttschen. Folge war die berüchtigte Mölmsche Innenstadtverkehrsführung, eine der unübersichtlichsten weit und breit. Lange wehrten sich die gestressten Bewohner des Klöttschen vehement, lautstark und kompetent in der BIMS (Bürgerinitiative Mülheim Stadtmitte). Zwar wurde die Eppinghofer Str. Mitte der 90iger zu Beginn von Schwarz-Grün wieder teilweise in beide Richtungen geöffnet, doch der Hauptverkehr in Einbahnrichtung durch den Klöttschen blieb leider. Die Stadt hatte zudem die meisten Häuser der südlichen Seite aufgekauft und ließ sie systematisch verfallen. Erst für den Metrorapid und danach für Ruhrbania erhielt der Klöttschen bei den Planern zusätzlich eine Vorrangfunktion mit geplantem Verkehr in beiden Richtungen. Auch das wird nie wirklich funktionieren, doch das stört Mülheims Planer nicht. Die o.g. Häuserzeile wurde und wird abgerissen bis auf eines, das die Stadt vor ca. 12 Jahren sogar noch verkauft hatte (Foto s.u.).

  • Mehr zum absehbar „verunglückten“ gesamten Ruhrbania-Verkehrskonzept hier
  • Zum Thema Klöttschen auch: „Der Klöttschen: Zerstörerische, chaotische Stadtplanung und berechtigte Bürgerwut“ hier
  • Und „Der Klöttschen: Synonym für den gesteuerten Innenstadtzerfall“ hier
  • Flugblatt “Der Klöttschen und der Strafbefehl wg. “Totale Versager” der Mölmschen Verkehrsplanung” als pdf-Datei (74 KB)
  • NRhZ Nr. 385: “WAZ und NRZ auf Seiten der Mülheimer Obrigkeit, nicht der Leser. Bürger/innen nur für Abos zuständig“, auch als pdf-Datei (80 KB)

 

„Stadt trickst für Ausbau-Beschluss für Klöttschen

Hat sich die Stadtverwaltung den politischen Beschluss zum Ausbau des Klöttschen als Ein- und Ausfallachse der Innenstadt durch Vorgaukeln falscher Tatsachen erschlichen? Diesen Eindruck gewann die WAZ, als sie sich vor Ort mit Grundstückseigentümern traf. Heraus kam, dass weit mehr Grundbesitzer als im Planungsausschuss benannt die Pläne blockieren. Sie wollen Teile ihrer Grundstücke partout nicht für das Ruhrbania-Verkehrsprojekt abtreten……“ von Mirco Stodollick in WAZ vom 4.12.12, der ganze Artikel hier

Bildunterschrift im WAZ-Artikel: „Empörte Anwohner und Lothar Reinhard (MBI, 2.v.l.)wehren sich gegen den Ausbau am Klöttschen.

Anm. MBI: Eine besonders böse Sache ist auch das:
Erst sollen die noch nicht vertriebenen Anwohner des Klöttschen Grund-stücksstreifen für den Straßenausbau des engen Klöttschen billig hergeben, und dann werden sie auch noch für die Straße mit mehr Verkehr teuer bezahlen müssen!

Dieses einzig verbliebene Haus auf der rechten Seite des südlichen Klöttschen mit der bezeichnenden Wandbemalung  ist mehr als ein Wahrzeichen!

Der Klöttschen ist nämlich ein Synonym für den selbstgemachten Innenstadtzerfall durch eine konfuse, zerstörerische Stadt- und Verkehrsplanung!

„Aktenzeichen Klöttschen ungelöst

Mülheim-Eppinghofen. Die Verärgerung der Politik über die Informationslücke, die die Stadtverwaltung bei ihrem Beschlussvorschlag zum Ausbau des Klöttschen gelassen hat, ist groß. Für manch einen ist das millionenschwere Verkehrsprojekt aufgrund der ungeklärten Grundstücksfragen gar in Frage gestellt………“ Von Mirco Stodollick in WAZ vom 5.12.12, der ganze Artikel hier

In dem WAZ-Artikel steht auch: „Für Lothar Reinhard (MBI) ist die Sache schon lange klar: Das Verkehrsprojekt gehöre begraben. Der Klöttschen werde für eine Lösung der innerstädtischen Verkehrsprobleme „völlig überbewertet“; es sei nicht einzusehen, warum man Eigentümer und Anwohner vor Ort belaste.

Reinhard hält den Klöttschen-Ausbau für verzichtbar, wenn nur der Tunnel unter dem Kurt-Schumacher-Platz geöffnet werde. Dann könne der Verkehr aus der Innenstadt über die Eppinghofer Straße den Weg gen Norden nehmen. Viel weniger Fahrzeuge, so Reinhards Prognose, müssten dann über den Dickswall den Klöttschen ansteuern.“