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Mülheim einsame Spitze im Bankrottsein auch durch extreme RWE-Abhängigkeit!!

RWE-Abschreibungen kosten beteiligte Kommunen mind. 2,5 Milliarden €! Einsame Spitze mit großem Abstand ist Mülheim!

Zum 1. April wurden viele Städte, insbesondere im Ruhrgebiet, mit 1 Federstrich um z.T. hunderte Millionen bilanziell ärmer. Arm waren sie vorher auch, nur waren ihre Bilanzen „geschönt“. In Mülheim/Ruhr nahm Kämmerer Bonan bis Ende März für die knapp 10 Mio. städt. Aktien einfach kontinuierlich weiter den Höchstwert aus 2007. In der Privatwirtschaft säße er dafür zumindest auf der Anklagebank. In Mülheim aber wurde er letzten Herbst auf 8 Jahre wiedergewählt, wohlwissend von der Ratsmehrheit aus SPD, CDU, dass die Stadt kurz vor dem Bankrott auch auf dem Papier stand. Als der MBI-Sprecher in der Feb.-Ratssitzung das Verhalten von Bonan(opulos) als vergleichbar mit Insolvenzverschleppung bezeichnet hatte, wurde er ausgeschrien und fast gelyncht. Es ist irgendwie schon ein starkes Stück, wenn Bonan und die SPD behaupten, das sei alles kein Problem, weil eine Stadt in Deutschland nicht in die Insolvenz gehen könne, wie z.B. Detroit in USA, weil andere für das Finanzdesaster haften würden. Also könne man weitermachen wie gehabt.

Die Wirtschaftswoche hat im Artikel vom 12.4.14 einige RWE-Städte und –Kreise aufgelistet und kommt auf insgesamt mind. 2,5 Milliarden Wertberichtigung. Mehr s.u.. Absolut am stärksten trifft es Essen mit 680 Mio. notwendiger Abschreibung, womit Essen aber noch einmal knapp der bilanziellen Überschuldung entging. Ferner erhält Essen viele Millionen aus dem Stärkungspakt Stadtfinanzen, anders als die Heimatstadt sowohl der Ministerpräsidentin wie des RWE-Chefs.

Betrachtet man die gigantischen Abschreibungen auf die abgestürzten RWE-Aktien bezogen auf die Einwohnerzahl der von der WiWo genannten Städte und Kreise, so ergibt sich folgendes Bild:

  1. Mülheim mit 2796 €/Wertverlust pro Einwohner: Dabei wurden die 463 Mio. genommen, die Bonan angab, nicht die 480 Mio. aus dem WiWo-Artikel
  2. Essen mit 1197 €/Einwohner
  3. Hochsauerland-Kreis mit 1056 €/Einwohner
  4. Kreis Siegen/Wittgenstein mit 527 €/Einwohner
  5. Bochum mit 497 €/Einwohner
  6. Rheinisch-Bergischer Kreis mit 212 €/Einwohner
  7. Rhein-Sieg-Kreis mit 145 €/Einwohner

Man sieht: Mülheim ist sehr weit vorne und

einsame Spitze im Bankrottsein!

Die von Bonan(opulos) sehr lange verschleppte jegliche Wertberichtigung, länger als alle Kollegen, ist ein Grund, der Hauptgrund aber ist die extrem enge Verbandelung von Mülheim mit dem RWE, übrigens nicht nur mit Aktien! „Natürlich“ hat das auch damit zu tun, dass die kleine Großstadt Mülheim deshalb ihre OB in den erlauchten, hochdotierten RWE-Aufsichtsrat schicken darf und durfte.

Die vollständig verschleppte Wertberichtigung war ein „Trick“, mit jahrelang geschönten Bilanzen dem Nothaushalt zu entgehen, führte aber im Gegenzug dazu, dass die real bankrotte Stadt Mülheim  die Kriterien zur Aufnahme in den Stärkungspakt nicht erfüllte, weil auf dem Papier um viele hunderte Millionen reicher als in der Wirklichkeit.

Und so kam es, dass die eigentlich reiche Stadt Mülheim mit stets der niedrigsten Arbeitslosigkeit im Revier usw. mit einem Glockenschlag 0.00 Uhr nachts vom 31. März auf den 1. April mit über 150 Millionen € bilanziell überschuldet wurde. Gigantisch, wenn man bedenkt, dass die Gesamteinnahmen der Stadt, inkl. aller Zuschüsse usw., nur bei ca. 500 Mio. liegen!

Ein Riesendesaster, egal wer das bezahlt oder ausgleicht bzw. welche Konsequenzen das haben wird wie die zu befürchtenden höheren Zinsen für die inzwischen bereits über 800 Mio. kurzfristigen Kassenkredite, die diese kleine Großstadt mit ca. 165.000 Einwohnern benötigt, um den Alltag zu bewältigen.

Doch Bonan beschwichtigt wie einst seine griechischen Kollegen, dass alles beim alten bliebe und die RWE-Aktienkurse ja auch wieder steigen könnten, denn so Bonan(opulos), aber auch der Chef der Beteiligungsholding (BHM): „Die RWE Aktien haben zwei Weltkriege überlebt, Währungsreformen, die Einführung des Euros, und sie werden auch die Energiewende überstehen.“

Da sind wir aber alle erleichtert, gell!

Unabhängig von dem finanziellen Riesendesaster, in das uns Mülheimer Bürger/innen die RWE-Aufsichtsrätin als OB, ihr Kämmerer, der „Nebenkanzler“ aus der BHM und die Ratsmehrheit hineingeritten haben, gibt es für Mülheim noch ein weiteres schwerwiegendes Folgeproblem durch den RWE-Krise (vom LVR abgesehen, was bezogen auf den Rest zumindest in Mülheim wenig ausmacht).

Die RWE-Krise gefährdet nämlich nicht nur den bereits hoffnungslos zerrütteten städt. Haushalt, sie betrifft auch viele andere Bereiche der viel zu eng an das RWE gebundenen Stadt Mülheim. Von den Erlösen der ca. 5 Mio. RWE-Stiftungsaktien, die die Stadt ebenfalls verwaltet, finanziert hauptsächlich die Stinnes-Stiftung, in geringerem Maße auch die Thyssen-Stiftung, zahllose Projekte in und für die Stadt. So soll sie auch den Hauptteil der Finanzierung des überflüssigen Luxussportplatzes in Heißen tragen. Doch daran hält die Mehrheit im Stadtrat stur fest. So werden nun nach und nach zahlreiche kleinere, meist von der Stinnes-Stiftung getragene Projekte in Kultur, Schulen oder Sport existenziell gefährdet werden! Als erstes meldete sich der Förderverein Städtepartnerschaften, der ohne die jährlich 60.000 € Zuschuss durch die Stiftung nicht überleben wird können.

Sein Vermögen in RWE-Aktien anzulegen, war und ist spekulativ, genau wie Zinswetten. Deshalb muss die Devise lauten, sich von den Aktien zu trennen, und zwar so schnell wie möglich! Das fordern die MBI schon lange. Da man auf uns nicht hören wollte, wird leider auch der Erlös beim Aktienverkauf nur noch ein Bruchteil dessen sein, was vor Jahren möglich war. Doch so ist das beim Spekulieren …. Düsseldorf und Gelsenkirchen z.B. waren halt viel klüger! Mehr u.a. in

  • “RWE, oh weh, oh jemine! Und Mülheim mit im Abwärtsstrudel! Die RWE-Städte im Schlepptau sollten sich von den RWE-Aktien trennen! Jetzt erst recht” hier

RWE-Abschreibungen kosten beteiligte Kommunen mindestens 2,5 Milliarden Euro

Wirtschaftswoche vom 12.4.14, der ganze Artikel hier

Wegen der RWE-Krise schrumpft das Eigenkapital der 20 größten beteiligten Kommunen um mehr als 2,5 Milliarden Euro.

Die Krise des Stromkonzerns RWE kostet die beteiligten Kommunen und Kreise mehr Geld als bisher bekannt. Zusammengenommen schrumpft das Eigenkapital der 20 größten an RWE beteiligten Städte und Kreise in den Jahresabschlüssen für 2013 um mehr als 2,5 Milliarden Euro, wie Recherchen der WirtschaftsWoche ergaben.

Hintergrund: …… Von knapp 100 Euro pro RWE-Aktie Anfang 2008 fiel der Kurs auf nur noch 25 Euro im Januar dieses Jahres. Die Werteberichtigung hat massive Folgen für die städtischen Bilanzen.

Essen etwa musste 680 Millionen Euro abschreiben, in Mülheim und Bochum waren es immerhin 480 und 180 Millionen Euro. … Der Kreis Siegen-Wittgenstein wird nach eigenen Angaben wahrscheinlich 145 Millionen Euro abschreiben müssen, der Hochsauerlandkreis sogar 250 Millionen. Auch die Kreise Rhein-Sieg (minus 84 Millionen Euro) und der Rheinisch-Bergische Kreis (minus 59 Millionen) haben hohe Wertverluste zu verkraften.

Einige trifft die Abschreibung sogar gleich doppelt, denn auch die Landschaftsverbände verfügen über große Bestände an RWE-Aktien. … Der Landschaftsverband Rheinland hat im vergangenen Jahr 41 Millionen Euro abgeschrieben, auf Basis der aktuellen Kurse müssten weitere 30 Millionen folgen.