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RWE, oh weh, oh jemine! Und Mülheim mit im Abwärtsstrudel! Die RWE-Städte im Schlepptau sollten sich von den RWE-Aktien trennen! Jetzt erst recht

Städte als Rettungsschirm des trudelnden RWE-Konzerns?
Mülheim wegen zu starker RWE-Bindung
vor dem Absturz in die Überschuldung!?


Der RWE-Konzern legte am Karnevalsdienstag seine Bilanz vor mit bedrohlichen Meldungen: Das Geschäftsmodell zerbröselt, die Zeit läuft davon, erstmals in der Geschichte des Unternehmens droht ein Netto-Verlust. Für 2013 hatte der trudelnde Energiekonzern bereits Anfang des Jahres eine nochmalige Korrektur der Vermögenswerte nach unten angekündigt: 3,3 Milliarden Euro beträgt der Abschreibungsbedarf, davon gehen 2,9 Milliarden auf Rechnung der Kraftwerke, vor allem die der niederländischen Tochter Essent. Da RWE bereits 2013 Wertberichtigungen von 1,4 Milliarden Euro vorgenommen hatte, lasten 4,7 Milliarden Euro auf dem Zahlenwerk. Dazu auch

  • 28.2.14: Handelsblatt: “RWE überraschend tief in den roten Zahlen” hier
  • 4.3.14: WAZ: „RWE macht erstmals seit 60 Jahren Milliardenverlust“ hier

Erstmals in seiner Geschichte hat das RWE einen Netto-Verlust, und zwar 2,8 Milliarden €!

Ein Sparprogramm jagt das nächste, auch die vier Vorstände sollen für das Jahr 2014 auf 500.000 Euro verzichten. Für 2012 weist der Geschäftsbericht für die damals sieben Vorstände noch kurzfristige Vergütungen von 15 Millionen Euro aus.

Symbole aber retten das krisengeschüttelte Zahlenwerk nicht, auch nicht in den Jahren 2014 und 2015. Die Betriebsergebnisse geraten unter Druck.

„Unser traditionelles Geschäftsmodell bricht uns unter den Füßen weg“, sagte Terium im November bei Verkündung eines neuerlichen Sparprogramms, dem zwischen 2014 und 2016 rund 6750 Stellen zum Opfer fallen sollen. „Das Unternehmen geht durch ein Tal der Tränen.“ Und die Anteilseigner gehen mit. Die Dividende wird auf einen Euro je Aktie halbiert. In Konzernkreisen wird schon eine weitere Absenkung für 2014 auf 70 Cent erwartet, was insbesondere die Revier-Kommunen hart treffen würde. (Zitate aus WAZ vom 24.2.14: „Netto-Verlust droht – RWE steht wohl lange Fastenzeit bevor“, der ganze Artikel hier)

Vieles hängt davon ab, ob das RWE im Geschäft mit den Netzen und im Vertrieb Boden gutmachen kann. Noch mehr hängt kurz- bis mittelfristig davon ab, ob die geplanten Verkäufe der Hamburger Öl-Tochter DEA und des Anteils am Atom-Unternehmen Urenco die erhofften Preise einbringen.

RWE muss dringend den Schuldenberg von gigantischen 31 Milliarden Euro abbauen. Ansonsten droht zu allem Überfluss womöglich auch noch eine Herabstufung durch Rating-Agenturen, was die Kredite verteuern könnte…………“

Kapitalerhöhung als Option??

Die Kommunen, darunter hoch verschuldete Städte wie Dortmund, Essen und vor allem Mülheim halten zusammen ca. 24 Prozent an dem nach Eon zweitgrößten deutschen Versorger. Eine Kapitalerhöhung aber könnte den Anteil der Kommunen am RWE verringern und ihren Einfluss schmälern. Mehr in WAZ vom 2.2.14: „Energiekonzern RWE hält sich Option für Kapitalerhöhung offen“, der ganze Artikel hier.

Im Wirtschaftsteil der WAZ stand am Karnevalsdienstag folgende kurze Meldung: „RWE. Die kommunalen Aktionäre haben sich laut dpa einverstanden erklärt, einem Vorratsbeschluss für eine etwaige Kapitalerhöhung zuzustimmen“. Bis vor kurzem haben sie eine Kapitalerhöhung strikt abgelehnt! Eine Kapitalerhöhung könnte den Anteil der Kommunen am RWE verringern und ihren Einfluss schmälern. Oder anders ausgedrückt:

Wenn die kommunalen Aktionäre sich nun damit abgefunden haben, dass das RWE auf absehbare Zeit nicht wieder auf die Beine kommen kann, zudem bereit sind, ihren Einfluss reduziert zu bekommen (inkl. der Aufsichtsratsposten!), dann sollten sie auch konsequent daran gehen, sich vom Aktienbesitz in größerem Maße zu trennen. Nur so kann die drohende Überschuldung bzw. Handlungsunfähigkeit für Mülheim, Essen ode Dortmund reduziert werden! Für Mülheim ist das ganze allerdings am akutestens.

Auch der regionale Wasserversorger RWW
auf der Verkaufsliste des RWE!

Das RWE will in seiner Not auch Anteile des regionalen Rheinisch Westfälischen Wasserwerks (RWW) mit Sitz in Mülheim meistbietend verkaufen. Dazu der Hauptartikel in der WAZ Mülheim vom 26.2.14: „Geht RWW in weitere Hände – MBI schlagen Tausch gegen Aktien vor“ und NRZ: „Wasser statt Strom: Tauschhandel mit dem RWE?“ ( beide Artikel im Netz nicht zu finden)
Für 29% seiner 80%-Anteile will das RWE ca. 100 Mio. € haben, deutlich mehr, als RWE beim Kauf 2002 an die Kommunen gezahlt hatte!
Seit über 1 Jahr versuchten die MBI darauf hinzuweisen, dass der Verkauf von RWW-Anteilen anstehen könnte. Doch bisher wollte keiner in Mülheim darauf eingehen. Im Gegenteil: Im Zusammenhang mit der EU-Wasserrichtlinie und dem Widerstand dagegen versuchten die OB, Frau Kraft und selbst die Grünen das RWW als angeblich vorbildlichen kommunalen Wasserversorger hinzustellen. Mehr unter „RWW rekommunalisieren! RWE raus aus dem Wassergeschäft, jetzt!“ hier

Aufgrund der heiklen Lage sowohl des RWE wie im Gefolge der Stadt Mülheim muss z.B. ein Tausch von RWE-Aktien gegen RWW-Anteile dringend angegangen werden, wie auch immer im einzelnen bewerkstelligt. Dann würde durch den nicht mehr vermeidbaren Verlust beim Abstoßen der Aktien wenigstens für die Stadt und ihre Bürger durch endlich wieder mehr Anteile und Einfluss beim Wasserversorger RWW noch etwas Positives, Zukunftssicheres erreicht werden!

Strom- und Gasnetze der Städte
für das Überleben des RWE von zentraler Bedeutung!

Für den schwindsüchtigen RWE-Konzern ist es lebenswichtig, im Geschäft mit den Netzen Boden gutzumachen. Das gilt insbesondere für die rentablen Strom- und Gaskonzessionen, von denen viele auslaufen.

Auch dabei war die Stadt Mülheim als treue RWE-Vasallin Vorreiter. Vor 2 Jahren wurde vorzeitig der Konzessionsvertrag verlängert gegen massiven Widerstand der MBI. Damit war in dem für das RWE wesentlichen Ruhrgebiet die Möglichkeit vertan, im Städteverbund Stromnetze kommunal zu betreiben, was finanziell und ökologisch für die Ruhrgebietsstädte selbst von hoher Wichtigkeit hätte werden können. Doch mittendrin war Mülheim dann vorzeitig herausgefallen. Ein gravierender Fehler, außer für das RWE. Nun zieht Essen nach, vgl. WAZ-Artikel vom 25.2.14, Auszüge weiter unten. So sollen also die bankrotten Ruhrgebietsstädte quasi als Rettungsschirm für den Konzern herhalten, der alle Zeichen der Zeit verschlafen hatte und hat. Das kann nicht gutgehen für die Städte!
Dass Mülheim dabei Vorreiter ist, hängt nicht nur damit zusammen, dass der alte und der neue RWE-Chef aus Mülheim kommen und dass Frau OB Mühlenfeld im erlauchten RWE-Aufsichtsrat sitzt, sondern auch damit, dass Mülheim mit Abstand am stärksten mit dem RWE verbandelt ist über etliche gemeinsame Töchter und Enkel und vor allem über einen sehr hohen Aktienbestand, pro Einwohner doppelt so viele wie Essen oder noch mehr gegenüber Dortmund. Mehr zu der vorzeitigen Vergabe der Stromkonzession an das RWE in

  • „Mülheim, das RWE und die Stromkonzession“ hier

Im Bild die Mülheimer Ministerpräsidentin H. Kraft, ex-RWE-Chef und Stahlmilliardär Großmann und die Mülheimer OB Dagmar Mühlenfeld, „neben-beruflich“ RWE-Aufsichtsrätin. Hier waren die 3 zusammen im Juni 2011 bei der 200-Jahr-Feier der Mülheimer Friedrich-Wilhelm-Hütte, die bis 1998 zu Thyssen gehörte, heute zu Großmanns Georgmarienhütte GmbH.

Ganz „am Rande“:
Mülheim wegen dem sehr großen Besitz an RWE-Aktien womöglich die 1. deutsche auch bilanziell überschuldete Großstadt!

Nach NKF-Weiterentwicklungsgesetzes vom 18.09.2012 muss der Mülheimer Kämmerer die gigantische Abschreibung der abgestürzten 10 Mio. RWE-Aktien bereits spätestens mit dem Haushaltsjahr 2013 durchführen. Das bedeutet auch die bilanzielle Überschuldung mit einem einzigen Federstrich von Mülheim/Ruhr, der eigentlich reichen Heimatstadt u.a. von Ministerpräsidentin Kraft, des reichsten deutschen Milliardärs Albrecht und des ex-ADAC-Chefs, und zwar als allerster Großstadt in Deutschland! Und dann?

Derweil versucht der trudelnde RWE-Konzern seine Überschuldung dadurch zu mindern, dass er die vorsintflutlichen Nachtspeicherheizungen fördern will! RWE, oh weh! Mehr in

  • Der Fluch der RWE-Abhängigkeit: Mülheim wegen der RWE-Aktien überschuldet und RWE-Versuche mit Nachtspeicherheizungen … hier
  • Der Fluch der RWE-Aktien trifft Mülheim mehrfach und knüppelhart! hier
Kritik an dem Strom-Deal zwischen RWE und Stadt Essen

WAZ Essen 25.2.1, der ganze Artikel hier

„Bei der Vergabe der Konzession für das Stromnetz setzt die Stadt Essen wohl weiter auf den Energieversorger RWE – vieles spricht dafür, dass der Rat der Stadt dies am Mittwoch so beschließen wird. Die Initiative Energienetz Rheinruhr übt Kritik an dem Deal und wundert sich über RWE-Sponsoring. ……..“

Mehr zur RWE-Krise und Mülheim

  • Feb. 14: RWE-Fehlentscheidungen als Fluch für Essen, Mülheim, Dortmund und Rest-Deutschland hier
  • Nov. 13: Neubewertung RWE-Aktien Pflicht? Droht der endgültige Absturz der Mülheimer Finanzen? hier
  • “Sonnenseite” von Franz Alt vom 16.11.13: “RWE und Co. am Abgrund” hier
  • Ruhrbarone 12.11.13: “Hannelore Kraft und die Wende-Bremse” hier
  • WAZ 20.9.13: Dividende halbiert! RWE-Krise belastet Revierstädte Dortmund, Essen und Mülheim hier
  • Sept. 13: Der Fluch der RWE-Aktien trifft Mülheim besonders knüppelhart! hier
  • Juli 13: Mülheim bald überschuldet wegen der vielen RWE-Aktien? hier
  • WAZ 10.7.13: “Pleite der Stadt rückt näher” hier
  • Juli 13: Teure Bergbaufolgen für RWE, Eon&Co und die Mülheim-Connection hier
  • Mai 13: Wie das Ruhrgebiet so tickt und warum das so nicht mehr lange gutgeht ….. hier
  • Nov. 12: Die “Mülheim-Connection” hier
  • März 12: Der Fluch mit den RWE-Aktien hier
  • Oktober 11: Mülheim, das RWE und die vorzeitig verlängerte Stromkonzession hier
  • August 11: Der Fluch der RWE-Abhängigkeit und Bananenrepublik NRW? hier
  • Juni 11: Der Fluch der RWE-Hörigkeit hier
  • August 10: RWE-Stadt Mülheim/Ruhr: “Ein Dorf der Mächtigen und Klugen?” hier
  • 2006: “Mülheim oder das große Schweigen” – WDR-Feature zu den unglaublichen Privatisierungsgeschichten unter Baganz, mehr hier, und Mühlenfeld als pdf-Datei hier