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Medl-Energieversorger: Kein Interesse an fairen Preisen?

Während die Essener Stadtwerke erstmalig ihre Heizgaspreise zum 1. Oktober 2016 um etwa 6 Prozent senken, findet sich der Mülheimer Energieversorger Medl in seinem ewigen Mantra der stabilen Preise wieder. Dieser Sachverhalt war Thema der WAZ vom 23. August mit dem etwas irreführenden Titel: „Heizen mit Gas wird im Winter günstiger.“, nachzulesen hier

Aufgrund dmedl-Anzeige6ber aktuellen Entwicklung an den internationalen Rohölmärkten und den damit verbundenen sinkenden Gaspreisen wäre eine faire Weitergabe der niedrigeren Marktpreise durch Medl mehr als angebracht gewesen. Der Energielieferant versäumte dies bisher jedoch ohne nennenswerte Begründung: Man „beobachte und prüfe die Entwicklung“, erklärte Dr. Hendrik Dönnebrink der WAZ. Dönnebrink ist neben seiner Cheftätigkeit bei Medl ebenso Geschäftsführer der Mülheimer Beteiligungsholding, welche für die städtische Kontrolle des Energieversorgers zuständig ist und somit nicht nur privatwirtschaftliche, sondern auch städtische Interessen zu erfüllen hat.

Im Zuge der Preissenkungen in Essen forderten die MBI Medl dazu auf, den Nachlass an den Endnutzer weiterzugeben. Die Forderung wird ebenso von Verbraucherschützern gedeckt, welche bereits seit Jahren die fehlende Preiskopplung von Einkaufs- und Verkaufspreis auf den Gasmärkten bemängeln. Dies wurde in der WAZ abgetan (s.u.), da keine Vergleichbarkeit zwischen Mülheim und Essen in Sachen Gasversorgung existiere. So sei der Tarif „Rundum Sorglos Online“ von Medl laut der Preisvergleichsplattform Verivox.de für einen Musterhaushalt von 100m² und einem Verbrauch von 12.000 Kilowattstunden auch nach dem 1. Oktober rund 6 Euro günstiger als das vergleichbare Produkt „EssenGas online“ der Stadtwerke Essen.

Verwunderlich bleibt jedochmedl_logo die Haltbarkeit dieser Behauptung: laut verivox.de liegt der Preis des Medl-Angebots eben nicht unterdem vergleichbaren Angebot der Stadtwerke Essen. Lässt man sich die Gaskosten für einen Musterhaushalt in Mülheim Mitte ausrechnen und vergleicht ihn mit dem gleichen Haushalt in der Essener Innenstadt, so kostet der Mülheimer Tarif jährlich sogar rund 35€ mehr als „EssenGas online“. Auch mit Einbezug des Onlinerabatts (42,84€ brutto) liegt Medl rund 1 € über dem Essener Tarif.  So zeigt sich ein anderes Bild, als in der WAZ dargestellt wurde: Sowohl Grundpreis, als auch Verbrauchspreis sind bei den Essener Stadtwerken ab dem 1. Oktober 2016 niedriger; drückt Medl seine Preise in Preisvergleichen mithilfe von Sonderkonditionen und Rabatten, um nicht unter Druck zu geraten, die Preise an den Verbraucher durchzugeben?

Die MBI fragen sich somit, wieso in der WAZ ein Sonder- mit einem Grundtarif verglichen wird: „Rundum Sorglos Online“ ist nicht als Tarif für jedermann zu verstehen. Wenn überhaupt, sollte die Grundversorgung („Grundsolide“) herangezogen werden, um Mülheimer und Essener Gaspreise zu vergleichen. Dieser Tarif zeigt sich bei der Medl aber als bedeutend teurer.  Hier kann kaum Vergleichbarkeit hergestellt werden!

Die Forderung nach der Durchgabe des sinkenden Gaseinkaufspreises an die Kunden bleibt also ausdrücklich bestehen! Es ist Aufgabe der Medl als Mülheimer Grundversorger auch für eine faire und transparente Preispolitik zu sorgen!

Mehr zu Medl:

http://www.mbi-mh.de/2013/05/12/medl-und-die-politik-der-vorabentscheidungen-im-sinne-des-rwe/

http://www.mbi-mh.de/2014/11/23/fette-gehaelter-auch-in-mh-fuer-manager-staedtischer-gmbhs/