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Erdogan in Oberhausen mit geschenktem Heimvorteil?

Die alte und die neue „Macht vom Niederrhein“
Oder: Die Demütigung des Ruhrgebiets

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat das Buch „Wer ist die Macht vom Niederrhein und vom Ruhrpott sowieso?“ über „Rot-Weiß Oberhausen – FußballVereinsFamilie“ veröffentlicht. Im Einband schreibt der LVR: „Wofür steht RWO? Auch RWO hat Kultur und ist Kultur, symbolisiert und repräsentiert mehr als nur das Spiel als solches……“

Der RWOTraditionsverein Rot Weiß Oberhausen (häufig auch als „St. Pauli des Ruhrgebiets“ mit ähnlichem Kultstatus als „Malocherclub“ bezeichnet)  kämpft gerade in der Regionalliga praktisch ums Überleben. Am Samstag, dem 18. Feb. 2017, um 14:00 Uhr sollte die Partie Rot Weiß Oberhausen – Borussia Dortmund U23 stattfinden. Ein großer Teil der BVB-Anhänger plante eine Reise nach Oberhausen, um die Zweitvertretung zu unterstützen. Unterstützt werden sollte der „Stammkern“ von den gesperrten Fans der Südtribüne nach dem Leipzig-Spiel werden. Somit wären voraussichtlich ca. 5000 Fans aus Dortmund zu dem Regionalliga-Duell angereist. In Verbindung mit den eignen Fans wäre  eine Zuschauerzahl von rund 6500 realistisch gewesen. Für RWO bedeutete dieser Andrang Umdisposition, da eine erhöhte Anzahl von Sicherheitskräften, Catering, Personal etc. benötigt worden wäre. Diese Maßnahmen ergriff RWO, um den Zuschauern ein tolles Regionalligaspiel im traditionsreichen Niederrheinstadion zu ermöglichen.

Dann der Schock, die kurzfristige Absage durch die Polizei wegen der Türkenveranstaltung am CentrO als Wahlkampf für die türkische Volksabstimmung zur Erweiterung der Machtfülle von Präsident Erdogan. Angeblich gab es nicht mehr genug Polizeikräfte, um das Fußballspiel zu sichern. Doch das stimmt so zumindest nicht ganz (gelinde gesagt), denn die Parkplätze am Niederrhein-Stadion wurden benutzt, um das Riesenaufgebot der Polizei zum Schutz der Türken-Wahlveranstaltung und möglicher Gegendemos dort zu stationieren und zu versorgen!
Ganz am Rande: Die Umsatzeinbußen des CentrO durch die ganze Geschichte interessiert anscheinend auch niemand …….

Das BVB-Spiel war für den klammen RWO, der von der bankrotten Stadt mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland keine Unterstützung erhält, die mit Abstand größte Chance der gesamten Saison. Und die wurde dann der türkischen Innenpolitik geopfert!

Doch wenn es darum geht, den Erdogan-Türken zu Gefallen zu sein, da müssen selbst die notleidenden Kleeblättler aus dem Niederrhein-Stadion Opfer bringen, ob sie wollen oder können oder auch nicht. Gefragt wurde RWO vor der überraschenden Absage nicht!

OBERHAUSEN als Erdogam-Heimspiel:
verqueres Dutschland, oder doch nicht?

Fam. Ministerpraesident„Niemand zwingt dieses Volk in die Knie. Hier in Oberhausen ist der Beweis“, so der türkische Ministerpräsident Yildirim. Der tosende Applaus seiner Zuhörer war ihm gewiss (Zitat aus WAZ vom 18.2.17). Er kam direkt von der Sicherheitskonferenz in München zum „Heimspiel“ nach Oberhausen. Angeblich soll er Frau Merkel kurz vor Abreise aus München versprochen haben, sich zurückzuhalten. Davon war dann vor 10.000 fanatischen Erdo-Fans nichts mehr zu spüren.

Das ist irgendwie richtig trotz der völkischen, nationalistischen, rassistischen und kriegslüsternen Grundhaltung, die der türkische Ministerpräsident im Auftrag seines großen „Anführers“ mitten in Deutschland offenbarte. Auch viele andere Slogans auf dieser fanatisierten Veranstaltung mitten in der deutschen Stadt mit der allerhöchsten Pro-Kopf-Verschuldung wirken wie aus den 20er und 30er Jahren.

Warum aber ist er so sicher, dass sich „niemand“ den bedrohlichen Gleichschaltungsvorgängen, gemischt mit gefährlicher Islamisierung, in der untergehenden Republik in der Türkei in den Weg stellen kann und wird? Vielleicht, weil er sicher ist, dass diese Türkei in ganz Deutschland, vorneweg in der SPD-Muttermilchstadt Oberhausen absolutes Heimrecht genießt?

Zur Erinnerung:
Vor 2 Wochen veranstaltete die AFD IN Oberhausen ihren Landesparteitag zur Aufstellung des Wahlprogramms für die anstehende LANDTAGSWAHL hier in NRW im Mai. Kaum, dass es bekannt wurde, beschloss der Rat Oberhausens, das müsse sofort abgesagt werden. Gerichtlich war das nicht durchzuhalten, deshalb bildete sich ein sehr breit angelegtes Bündnis gegen die AFD-Veranstaltung,  angeführt von Kirchen, Gewerkschaften, Parteien, ANTIFAS usw., die mit tausenden demonstrierten und nur durch massive Polizeikräfte gehindert wurden, das Zustandekommen des AFD-PARTEITAGS ZU verhindern oder zumindest deutlich zu stören. Nun ist die AFD weder verboten, noch hat sie eindeutig verfassungswidrige Passagen in ihrem Programm – weder die Forderung nach Todesstrafe, noch die Verfolgung und Ausmerzung Andersdenkender, noch die willkürliche Definition von bestimmten Volksgruppen, Journalisten, Religionsgruppen, Berufsgruppen usw. zu Terroristen und als Staatsfeinde und damit zu Freiwild. Auch wenn die AFD sich auf dem Boden der Verfassung bewegt, befürchten manche, sie könne was anderes unausgesprochen im Schilde führen und wehe, wenn sie an die Macht käme. Da darf man in Deutschland, anders als in der TÜRKEI, auch unbehelligt Gegendemos machen und bekommt noch gute Presse, obwohl es das Gegenteil von demokratischen Auseinandersetzungen bedeutet, wenn man verunmöglichen will, dass eine solche erlaubte Partei sich auch nur irgendwo treffen kann. (Um eines klarzustellen: Ich selbst hege kein besonderen Sympathien für die AFD, doch egal.)

Erdolf-FansNun also, nur 2 WOCHEN SPÄTER, in der gleichen deutschen Krisenstadt in der SPD-Herzkammer Ruhrgebiet, eine viel größere Wahlveranstaltung auch noch eines ausländischen Staatsoberhauptes, der 10.000 hier lebende Menschen dazu aufruft, für völlig mit der deutschen Verfassung unvereinbare bzw. krass entgegengesetzte Forderungen zu stimmen, ob nun Todesstrafe, Kurden-, Christen- oder Alewitenverfolgung, Führerkult, Aufhebung jeder Meinungsfreiheit, von Religionsfreiheit oder, und, oder … ganz zu schweigen. Und Zehntausende jubeln dem frenetisch zu, schwenken Fähnchen mit dem Führerbild und singen hochgradig nationalistische Lieder.

Nun hätte man vermuten können, die zig-tausende Demonstranten gegen den AFD-PARTEITAG, denen angeblich so sehr am Herzen gelegen hatte, nie wieder Faschismus, Nationalismus und Rassismus auf deutschem Boden entstehen lassen zu wollen, würden empört gegen genau das auftreten, wenn es auch noch recht offen und auf deutschem Boden propagiert wird. Doch absolute FEHLANZEIGE. Nur wenige Demonstranten ließen sich in Oberhausen blicken gegen diese Ungeheuerlichkeit, wofür das Ansehen Deutschlands als souveräner Staat in der Achtung europa- und weltweit nicht gerade gestiegen sein dürfte.
Für viele Despoten bis Desperados aus den unzähligen Krisenländern insbesondere unter islamischem Einfluss ist das Signal dagegen eindeutig: Ab nach Deutschland, solange es noch existiert, dort gibt es viel zu holen und keine Gegenwehr.

Auch wenn die Schönrederei und die Berufsrelativierer zwischen Flensburg und Garmisch, mehr noch zwischen Aachen und Bielefeld, am meisten aber zwischen Duisburg und Dortmund diese mehr als herbe Niederlage für die Demokratie oder die hochgelobte Integrationskraft in Deutschland wegreden werden, ist aber genau das ein weiterer schwerer Schlag gegen den dauerhaften Fortbestand der EU, wahrscheinlich mehr als durch neue NATO-Doktrinen von TRUMP oder was zur Zeit alles so als Bedrohung gehandelt wird.

Wer im Innern seines Landes nicht mehr Herr im Hause ist, wird außen nicht wirklich ernst genommen, außer als Zahlmeister, versteht sich. Alle Potentaten, Diktatoren und Geschäftemacher verstehen diese Symbolik sehr gut, nicht nur Putin oder Erdogan, auch in Ägypten, Syrien, Irak, Marokko, Algerien, Lybien oder, und oder wo auch immer, viele EU-Länder und der Balkan eingeschlossen.

Oder glaubt jemand wirklich, Merkels fromme Sprüche von offener Gesellschaft, Demokratie und Menschenrechten würden wirklich noch ernst genommen, wenn sie zu Hause zu der türkischen Provokation in Oberhausen nur noch wortkarg und hilflos wirkt oder aber scheinheilig wie jene selbst ernannten „Anständigen“, die massiv gegen die AFD auftraten, aber zur Yildirim-Veranstaltung schwiegen?

Um auf das Yildirim-Zitat zurückzukommen, was Oberhausen bewiesen haben soll und das ist nicht zuletzt:
Deutschland Erdogan-Fahneals wehrhafte Demokratie scheint deutlich „in die Knie gezwungen“, so sieht es sicherlich die gesamte türkische Staatsführung.
Das im Bild links in der Köpi-Arena am CentrO häufig geschwungene Fähnlein sagt eigentlich alles.