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NRW-Schulchaos: Neue Regierung, neue Ministerin, alte Dogmen?

Merkel-HeiligeAls die gefühlte Ewigkeitskanzlerin Merkel vor 2 Jahren eigenmächtig eine riesige, unkontrollierte Zuwanderung speziell nach Deutschland ausgelöst hatte, wirkte ihr “Wir schaffen das” irgendwie selbstbewusst und so, als wisse sie, wovon sie redet. Ganze Teile der Gesellschaft, besonders die Haupt-Medien, folgten dem blind bzw. arg naiv und versuchten ziemlich lange, absehbare Folgeprobleme zu leugnen und den Gewinn für Deutschland hochzustilisieren, fernab von vielen Realitäten. Nach und nach kam aber doch Vieles ans Tageslicht, so sehr auch Vertuschung versucht worden war. Polizei, Gerichte, Behörden und weite Teile der bundesdeutschen Sozialsysteme wurden durch große und ungeregelte Zuwanderung in kurzer Zeit vor enorme Zerreißproben gestellt. Doch das dickere Ende steht noch bevor, denn die Überforderung von Bildungs-, Gesundheits- oder Sicherheitsbereich geht genauso wie die öffentlichen Finanzen oder die Sozialsysteme zum Glück nicht unmittelbar zum Kollaps über, schon garnicht in Zeiten des wirtschaftlichen Booms.  Immer mehr selbst gut Meinende sagen inzwischen aber, meist nur noch hinter vorgehaltener Hand: “Wir schaffen das nicht mehr” Mehr u.a. in

  • Aug. 16: „Mutti haben fertig?“ hier

Die rotgrüne NRW-Regierung wurde deutlich abgewählt, nicht zuletzt weil sie entgegen aller Versprechungen („Wir lassen kein Kind zurück“ o.ä.) ein großes Schulchaos angerichtet hatte. Neben den Altproblemen der vielerorts häufig verbummelten Schulsanierung stellte eine weltfremde, unausgegorene InklusIllusion2Inklusionspolitik die gesamten Erziehungs- und Bildungseinrichtungen vor schwer lösbare, neue Probleme. Und dann kam die Seiteneinsteigerproblematik in kaum zu bewältigenden Größenordnungen durch die Massenzuwanderung dazu. Rotgrün bejubelte das,seiteneinsteiger1 anstatt sich den vielfältigen Folgeproblemen zu stellen. Sie zeigten sich zudem völlig unflexibel, was die landesweit anschwellende Forderung nach Rückkehr zum G9-Abitur betraf, obwohl das durchaus auch im Zusammenhang mit der Überforderung des Bildungswesen durch die anderen Probleme oben zu sehen ist.
CDU und vor allem FDP konnten deshalb kräftig zulegen, weil sie das NRW-Schulchaos nicht verniedlichten oder wegzureden versuchten. Allerdings erwähnten sie das größte und schwierigste Problemfeld der Seiteneinsteiger-Schüler  ebenfalls immer nur am Rande. Das fiel nicht besonders auf, weil sie zumindest bzgl. Inklusion und Turbo-Abi klarer und deutlicher waren als die abgewirtschaftete Kraft/Löhrmann/Jäger-Regierung. Mehr u.a. in

  • Mai 17: „NRW-Wahl im Scherbenhaufen läßt Rot-Grün abstürzen“ hier

Kurz vor Schulbeginn hatte nun die neue FDP-Bildungsministerin Gebauer ihren 1. großen öffentlichen Auftritt, um möglichst noch vor den Bundestagswahlen ihr Programm und damit ihre Handlungsfähigkeit zu beweisen. Besonders viel kann sie aufgrund der großen Dimensionen der NRW-Bildungsmisere logischerweise aber nicht bieten.
Doch es erschreckt schon, dass auch sie das mit Abstand größte Problem von Zehntausenden Seiteneinsteiger-Schülern ganz außen vorlässt. Das mag zwar „politisch korrekt“ im Sinne ihrer Partei sein, ist aber bildungspolitisch eher dumm und kurzsichtig. Die vielfältigen Folgeprobleme sind weder mit der Forderung nach mehr Lehrern, die es nicht gibt, zu lösen, noch können die Städte und damit die einzelnen Schulen damit weiterhin allein gelassen werden. Weil die Probleme anstehen und akut sind, können sie auch nicht einfach vertagt oder verschoben werden, wie das im parlamentarischen Alltag ansonsten oft gerne geschieht. Mehr u.a. in

  • April 17: Teil IV der MBI-Wahlprüfsteine zur NRW-Landtagswahl: „Wahlprüfsteine zum NRW-Schulchaos, zu Inklusion, Seiteneinsteigern, G8/9 usw.“ hier
  • Mai 17: „Das Seiteneinsteiger-Problem, die Gustav-Heinemann-GS und die Ratlosigkeit einer blauäugigen Einwanderungspolitik“ hier

Auszüge aus
„Jede zweite Lehrerstelle in NRW unbesetzt“

in Bonner General-Anzeiger vom 26.8.17, nachzulesen hier

……… Die neue NRW-Schulministerin Gebauer (FDP) erläuterte in ihrem ersten großen öffentlichen Auftritt folgendes:

In NRW kann in diesem Schuljahr, das am kommenden Mittwoch beginnt, nur etwas mehr als jede zweite der zur Verfügung stehenden Stellen besetzt werden, nämlich 53 Prozent. In Zahlen: Von 5407 offenen Stellen können 2139 bisher nicht besetzt werden, bei 385 läuft das Verfahren noch. Vor allem an Grundschulen, Förderschulen und Berufskollegs sei die Situation dramatisch, sagte sie und fügte hinzu: „Die Zahlen betrüben mich, es darf keine weitere Zeit verstreichen.“

Wie groß die Unzufriedenheit von Lehrern, Eltern und Schülern ist, weiß Gebauer aus ihrer Zeit als schulpolitische Sprecherin der FDP. Die Verärgerung über ihre Vorgängerin, die Grüne Sylvia Löhrmann, ist einer der Hauptgründe, warum die rot-grüne Regierung in NRW abgewählt wurde. Vor allem das Turbo-Abitur, der Unterrichtsausfall und die Inklusion erregten die Gemüter. So sind es diese Themen, die Gebauer in den Mittelpunkt ihrer ersten Wochen als Schulministerin stellte. als Mischung aus Bestandsaufnahme und Sofortmaßnahmen.
Dem Lehrermangel, insbesondere an den Grundschulen, will die neue Ministerin mit einem unkonventionellen Angebot begegnen. Lehrer, die eigentlich für die Sekundarstufe II ausgebildet sind, sollen vorübergehend auch an Grundschulen unterrichten. …..

Zudem soll es Seiteneinsteigern an Grundschulen nach einer Qualifizierung künftig auch möglich sein, nicht nur Kunst, Musik und Sport zu unterrichten, sondern auch Englisch. Daneben soll im kommenden Frühjahr eine Werbekampagne für den Lehrerberuf starten. …..

Gebauer wartete mit einer Neuigkeit auf: Nicht nur die Kinder, die jetzt im dritten Schuljahr sind, sondern auch die Viertklässler könnten noch zu G9 zurückkehren. Die aktuellen Viertklässler entscheiden sich schon in diesem Herbst für ein Gymnasium. Zu diesem Zeitpunkt können sie aber noch gar nicht wissen, ob die Schule, die sie gewählt haben, bei G8 bleibt oder zu G9 wechselt. Nach Gebauers Modell müssten also alle Gymnasien für die kleine Zahl der Schüler, die G8 gewählt haben, am Ende aber G9 bekommen, auch einen G8-Zweig offen halten. Regelfall ist aber künftig der Wechsel zu G9. Wenn eine Schule bei G8 bleiben will, muss darüber jeweils die Schulkonferenz vor Ort entscheiden, in der Lehrer, Eltern und Schüler vertreten sind, und zwar mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit, wie Gebauer jetzt erläuterte. ……………