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Der erfogreiche VHS-Bürgerentscheid und seine bedenkliche Missachtung

Die VHS in der MüGa, von Verwaltung und Ratsmehrheit ungewollt, aber äußerst notwendig!

Oder hat das denkmalgeschützte Gebäude einfach nur den Nachteil, auf einem der attraktivsten Grundstücke der Stadt zu sein?

VHS-LuftballonÜber zwei Wochen nach der Kundgebung an der verschlossenen VHS gab es heute einen großen Artikel in der WAZ zur VHS (s.u.), aber nicht verspätet zur Aktion der BI „Erhalt unserer VHS in der MüGa“, sondern ausführliche, aber wenig klare Statements der OB-Kandidaten von SPD, CDU und Grünen zu dem Skandal, dass der erfolgreiche Bürgerentscheid bisher von Verwaltung und Ratsmehrheit sabotiert wird!

Der Artikel beginnt so: „… Bürgerentscheid … Damit stand zwar der Bürgerwille fest, jedoch keine Finanzierungsmöglichkeit für die 22,5 Millionen Euro teure, notwendige Sanierung.“ Mit dieser Prämisse können sich die OB-Kandidaten der 3 präferierten Parteien abarbeiten und viel Luft und Blabla produzieren. Die BI aber hatte allen 7 Mülheimer OB-Kandidaten einen konkreteren Fragenkatalog zukommen lassen, der auch der WAZ vorlag. Insbesondere ging es darin um die Einbeziehung des Architekten Teich, der seit längerem auf eigene Kosten ein sinnvolleres und viel billigeres Sanierungskonzept vorlegen will, dem jedoch brüsk sogar jeder Zugang zum Gebäude verwehrt wird.

Doch das wollte die WAZ nicht mit einbeziehen, obwohl genau darin die Lösung liegt. Immoservice und Kämmerer haben seit der überfallartigen Schließung der VHS mit allen Mitteln und z.T. recht dubiosen Methoden alles getan, um die denkmalgeschützte VHS nicht wieder instandzusetzen. Selbst das sehr erfolgreiche Bürgerbegehren wurde kurzerhand für unzulässig erklärt, so dass der erforderliche Bürgerentscheid sogar vor Gericht erstritten werden musste. Weil auch das teure Gefälligkeitsgutachten (auch noch ohne Ausschreibung!) und das böse Ausspielen von Schulen und Sportvereinen gegen eine VHS-Sanierung den deutlichen Erfolg des Bürgerentscheids nicht verhindern konnten, sabotierten Kämmerer und große Ratsmehrheit die Umsetzung und vor allem jede Erstellung eines besseren Konzeptes jenseits der 22,5 Mio. des Gutachter für eine völlig unnötige und langwierige Totalüberholung des Gebäudes, das baulich in einem guten Zustand ist, wie selbst diese Gutachter zugeben mussten.

Schloss+VHSDoch anscheinend heiligt für den Kämmerer der Zweck die Mittel. Und den Zweck beschrieb er kürzlich in der WAZ sinngemäß so: „Solange die 2 Jahre Bindungsfrist des Bürgerentscheids gilt, werden wir keinen Investor für das Gebäude finden“.  Noch Fragen?

Es ist schade, wenn die einzige Lokalzeitung derart deutlich die bedenkliche Strategie des Kämmerers bzw. bestimmter Interessenten an dem hochattraktiven Gelände in der MüGa ebenfalls verfolgt.

Der kommunalen Demokratie fügt das alles großen Schaden zu, unabhängig davon, dass die vor der Schließung hervorragend arbeitende und beliebte Volkshochschule in Mülheim bereits zu einer Art Notbetrieb degradiert wurde und das, obwohl VHS durch die Zuwanderung bereits einen großem Bedeutungszuwachs erfahren hat, was sich mit den nach der Coronakrise enorm wichtigen Weiterbildungsangeboten noch einmal deutlich verstärken wird.

Lothar Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

Hier der WAZ-Artikel

Mülheimer Bürgerentscheid: So kann es an der VHS weitergehen

WAZ 15.6.20, nachzulesen hier

Um auf die Umsetzung des Bürgerentscheids aufmerksam zu machen, hat die Bürgerinitiative (im Bild Erich Bocklenberg, links, und Paul Rasch) Anfang Juni vor dem Gebäude in der Müga protestiert.

Mülheim.  Seit dem Mülheimer Bürgerentscheid zum VHS-Erhalt in der Müga ist kaum etwas passiert. So wollen die OB-Kandidaten ihn doch noch umsetzen………“

Entgegen der Überschrift weiß der Leser nach der Lektüre des WAZ-Artikels leider nicht, wie es mit der VHS weitergehen kann.

Hier Auszüge von der Reaktion des Redaktionsleiters der Mülheimer WAZ über facebook

Lieber Herr Reinhard… Wir als Redaktion, die täglich berichtet, sind darauf aus, Neuigkeiten aus der Stadt zu unseren Lesern zu transportieren. Das haben wir mit unserem Bericht, glaube ich. Beileibe keine Neuigkeit mehr ist, dass die BI eine Einbeziehung von Herrn Teich fordert. Das ist in der Vergangenheit doch häufig genug, auch von uns thematisiert worden. Meinen Sie nicht? Wir haben und werden das VHS-Thema nicht aus den Augen verlieren, aber: Nachrichten leben von Neuigkeiten, neuen Entwicklungen …