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WAZ 14.6.20: „Ende des Straßenbaus auf dem Mülheimer Klöttschen in Sicht“
„Nach rund drei Jahren gehen die Bauarbeiten auf dem Klöttschen in die Schlussphase. Jetzt wird das letzte Teilstück der Asphaltdecke aufgewalzt.
Die Bauarbeiten im Bereich Tourainer Ring und Klöttschen gehen in die Schlussphase. Ab Dienstag, 16. Juni 19, startet der Asphalteinbau. Dazu ist es erforderlich, Teile des Klöttschens sowie des Tourainer Rings voll zu sperren, heißt es aus dem Amt für Verkehrswesen und Tiefbau. Eine volle Woche dauern die Arbeiten. ……………….“
Eine jahrzehntelange Geschichte über die Zerstörung und Entwertung eines innenstadtnahen, einst guten Wohnbezirks findet damit seinen Abschluss. Besser ist die unübersichtliche Mülheimer Verkehrsführung nicht geworden, im exakten Gegenteil und trotz vielfältiger Planungen und unzählbarer Gutachten sowie irrwitzig hohen Kosten. Das Bild im WAZ-Artikel ist so, dass man auf dem engen letzten Stück Klöttschen, wo demnächst 2-Richtungsverkehr laufen soll, das verbliebene, bewohnte Haus im Weg nicht sieht. Deshalb rechts ein älteres Foto mit diesem Haus. (Das verbliebene Haus ist mehr als ein Wahrzeichen! Der Klöttschen ist nämlich ein Synonym für den gesteuerten Innenstadtzerfall durch eine konfuse, zerstörerische Stadt- und Verkehrsplanung!). Die Bewohner der Häuser davor wurden trotz langem, erbitterten Widerstand nach und nach vertrieben, dann war da Rasen und heute das Flüchtlingsdorf.
Doch die gesamte Ruhrbania- Verkehrsführung mit Baulos 1 (u.a. Überbauung Ruhrstr.), Baulos 2 (u.a. Abriss aller overflies von der Nordbrücke) ist bei Baulos 3 (2-Ri-Verkehr Klöttschen und Abriss Hochstr. Rourainer Ring) noch nicht „vollendet“. Mehr vom 6.8.2019 in
Mülheims geniale Verkehr(t)sexperten
Chaos pur, in Mülheim an der Ruhr? Bspl. Verkehrsplanung oder Ruhrbania-Murks als Baulos3!
Das geniale Ruhrbania-Verkehrskonzept der Stadt Mülheim besteht aus 3 sog. Losen und wurde vor weit über 10 Jahren von SPD, CDU, Grünen und FDP beschlossen: Baulos 1 entfernte Ruhr- und Friedrich-Ebert-Str. als Hauptverkehrsstraßen, Baulos 2 zerstörte alle sog. overflies von und zur Nordbrücke und mit Ruhrbania-Baulos 3 soll der enge Klöttschen zum 2-Richtungsverkehr ausgebaut sowie die Hochstraße Tourainer Ring niedergelegt werden, damit am Bahnhof ein Kreisverkehr Eppinghofer/Parallelstr. ebenerdig entstehen können soll. Die Lose 1+2 sind verwirklicht und haben die Mülheimer Verkehrsführung für mind. 40 Mio. € deutlich weiter verschlechtert, ganz abgesehen davon, dass ein Teil der Fördergelder über „Beschleunigung der Straßenbahnlinie 110“ kassiert wurden, die zurückgezahlt werden müssten, falls der Kahlenbergast der 104 (als Umbenennung dieses Teils der inzwischen stillgelegten 110) wie geplant auch noch stillgelegt würde.
Baulos 3 für einst (vor vielen Jahren) geplante 12 Mio. € wurde über Jahre aus Düsseldorf blockiert, um das Totalchaos in Mülheim zu verhindern, da gleichzeitig auch noch die über Jahre verschlampte, überfällige Sanierung des Rumbachkanals über die gesamte Hauptachse Dickswall/Essener Str. begonen werden musste.
Um die erhofften 9 Mio. Zuschuss für Baulos 3 nicht endgültig zu gefährden, musste nun spätestens 2018/19 am Klöttschen gebaut werden. Erst der sehr enge Kreisverkehr an der Heißener Str., dann der an Eppinghofer/Bruchstr. (eine weitere Glanzleistung der Verkehrsplanung). Jetzt geht es weiter mit dem Umbau des Klöttschen zwischen den Kreisverkehren, wie auch immer (siehe WAZ-Artikel unten). Gleichzeitig wurde die Baumaßnahme „Hauptfahrbahn Tourainer Ring und Neugestaltung der Böschung begonnen.
Ehrlich gesagt: So ganz nachvollziehbar sind die gesamten Verkehrslenkungen und Umleitungen durch beide gleichzeitigen Maßnahmen nicht. Doch wie sagte der ehemalige Tiefbauamtsleiter Kerlisch, der im Auftrag seiner Chefinnen Mühlenfeld (SPD) und Sander (Grüne) die vermurkste Ruhrbania-Verkehrsführung mit Hilfe vieler Gutachter entwickelte, auf die Kritik u.a. der Taxifahrer: „„Bürger haben Verkehrskonzept nicht verinnerlicht“ in WAZ von Feb. 2013, der ganze Artikel hier. Nach haufenweise Gutachten oder Verkehrssimulationen, die für Millionen € keine auch nur annähernd passable Verkehrsführung mit sich brachten, hatten die Mülheimer Verkehrsplaner/innen, bekanntermaßen das exakte Gegenteil von Versagern, endlich die wahre Ursache erkannt: Die Bürger sind zu doof, um die genialen Verkehrsplanungen zu kapieren oder aber zu widerspenstig, um sie zu verinnerlichen. Schlussfolgerung?
Am besten wählen sich Planer und Politiker, frei nach Bertolt Brecht, einfach eine andere Bevölkerung, die auch kapiert und honoriert, was so Gutes für sie getan wurde und wird! Oder?
Doch zurück zum Klöttschen und Ruhrbania-Baulos 3: Wie genau der 2-Richtungsverkehr im Klöttschen überhaupt aussehen könnte, alleine nur platzmäßig gesehen, das bedarf schon gehöriger intellektueller Höchstleistungen, die bekanntlich im Mülheimer Rathaus im Überfluss existieren.
Ach ja, es heißt doch immer wieder, dass die Stadt kein Geld habe für fast nix mehr. Na ja, ausgenommen „natürlich“ die Umsetzung alter Ruhrbania-Beschlüsse, auch wenn deren Nutzen sich nicht wirklich erschließt.
Und: Laßt bitte die Hochstraße Tourainer Ring stehen und beginnt endlich mit koordinierter Stadt- und Verkehrsplanung, am besten ohne Gutachter, sondern mit Anregungen und Vorschlägen von Mülheimer/innen, die zweifelsohne wissen, wovon sie reden.