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Exklusives Wohnen an der Ruhr trotz Hochwassergefährdung nicht fahrlässig?

So skizzierten die Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs 2019 die Bebauung des ehemaligen Areals der Lederfabrik Lindgens

240 exklusive Wohnungen wollen MWB und Sparkasse auf dem Gelände der ehemaligen Lederfabrik Lindgens zwischen Kassenberg und Ruhr errichten. Nach den Starkregenüberflutungen im Juli hatten die MBI gefordert, den gültigen Bebauungsplan zumindest deutlich zu verkleinern, doch der Mülheimer Rat wollte sich mit vorbeugendem Hochwasserschutz generell nicht befassen, nicht einmal zu den geplanten floating homes auf der Ruhr!

Amtsleiter und zukünftiger Dezernent Blasch sagte nun sinngemäß in der WAZ vom 27.1.22: „Das Gelände muss etwas angehoben werden. „Das dient auch dem Hochwasserschutz“, sagt der Planungsamtschef und hofft damit auch der Kritik der MBI Wind aus den Segeln nehmen zu können, die nach dem Ruhr-Hochwasser im Juli 2021 erklärt hatten, dass eine weitere Bebauung des Ruhrufers fahrlässig wäre. Blasch betont hierzu, dass das Lindgens-Areal nicht mal zu Teilen unter Wasser gestanden habe bei dem Jahrhundert-Hochwasser.“

Kurz dazu:

1.) Im Juli war kein Jahrhunderthochwasser, sondern großes Glück, dass die Regen entlang von Ruhr und Rhein nicht anhielten!

2.) Im Februar 1909 (siehe Foto im WAZ-Artikel oben bzw. MBI-Seite unten) breitete sich das Hochwasser der Ruhr bis zur Düsseldorfer Straße aus, weil es eine Überflutungsfläche gab und trotzdem Teile der Lederfabrik Lindgens unter Wasser standen. Bei so einem Hochwasser wie 1909 hätt die ganze heutige Bebauung bis zur Düsseldorfer Straße, also auch die Aldi Zentrale, unter Wasser gestanden.

Aus diesem Grund darf man die Überflutungsflächen in den Saarner Auen (z.B. geplante Feuerwehr) und am Lindgens Gelände nicht weiter bebauen. Das sieht auch die RP-Aufsichtsbehörde ähnlich, vgl. WAZ-Artikel vom 18.10.21 oben.

Mehr auch in: Hochwasserschutz in Mülheim: Erschreckende Ignoranz der Lokalpolitik

WAZ 27.1.22: „Wohnen an Mülheims Ruhr: Lindgens-Planungen schreiten voran“