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Bessere Koordination des ÖPNV im Ruhrgebiet ist richtig, aber viel zu wenig!

Wenn man im Ruhrgebiet nach Beispielen für Kirchturm-Denken von Stadtverwaltungen und Kommunalpolitik sucht, fällt meist als erstes Beispiel der Öffentliche Nahverkehr als Stichwort. In Essen und Mülheim verkehrt die Ruhrbahn, in Bochum und Gelsenkirchen die Bogestra, in Duisburg die DVG, in Oberhausen die Stoag uswusf.. Nun wollten Ruhrbahn und Bogestra kooperieren, doch sofort stellte sich Mülheim quer, u.a. weil kein Geschäftsführerposten und auch ein Aufsichtsratsmandat für Mülheim wegfiele. Und das, obwohl eine Fusion seit Jahren überfällig wäre, da der zerstückelte ÖPNV im Ruhrgebiet extrem teuer und ineffektiv ist! Mehr in “Kirchtürmelei+Pöstchenhuberei: Ruhrgebiets-ÖPNV droht Kollaps?

MBI-Antrag für den  Ausschuss für Mobilität am 15.2.24 und für die Sitzung des Rates der Stadt am 29.2.24

zu TOP 4.1. im Mobilitätsausschuss „Ruhrbahn Gmbh – hier Kooperation mit der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft (BOGESTRA) – V23/0948-01“

Die Verwaltung bzw. die Vertreter der RBM werden beauftragt, die nachfolgenden konkreten Ziele in die Vereinbarungen mit Bogestra bzw. weiteren Kooperationsteilnehmern einzubringen:

„Der Punkt 3 des 11-Punkte Plans, die Stärkung der städteübergreifenden Bahn-und Buslinien, wird um folgende konkrete Projekte ergänzt:

1) Wiederinbetriebnahme der StraBa-Linie 104 zum Flughafen mit dem Ziel die Verbindung bis Essen auszubauen (wie in der Landesplanung immer noch vorgesehen)
2) Weiterführung der Linie 104 über die Innenstadt hinaus nach Essen
3) Wiederaufnahme der Buslinie 122 nach Oberhausen ggfs. als Metrobus
4) Weiterführung der Buslinie 125 (Metrobus) in den Duisburger Süden“
5) Bessere Anbindung von Mülheim nach Velbert über Hösel und Heiligenhaus

Begründung

Die MBI befürworten den Beschlussvorschlag, finden die Vereinbarung einer verstärkten Kooperation gut und auch richtig, wenn auch insgesamt zu wenig angesichts der riesigen Herausforderungen für den Nahverkehr in der Metropole Ruhr.

Ein gemeinsamer Verkehrsverbund wäre ein entscheidender Schritt für eine Verkehrswende im Ruhrgebiet mit seinen über 5 Mio. Einwohnern.

Der als Anlage 1 der Vorlage V 23/0948 beigefügte 11-Punkte-Plan zur Stärkung des Nahverkehrs im Ruhrgebiet fordert zur Kooperation der 12 Verkehrsgesellschaften einige, eigentlich längst überfällige Punkte wie u.a. neue Nahverkehrspläne zum gleichen Zeitpunkt, was z.B. einige Fehler und gravierende Probleme mit dem Mülheimer NVP vom letzten August vermieden hätte , man denke nur an die Kappung des Oberhausen-Asts der Buslinie von Speldorf über Styrum.

Auch Mülheimer Streckenstillegungen von Straßenbahnen waren eindeutig kontraproduktiv für einen zukünftig für eine klimagerechtere Verkehrswende notwendigen städteübergreifenden Straßenbahnverkehr. Die Stilllegung des Flughafenasts der mit Essen gemeinsamen Linie 104 hat den ÖPNV nicht nur verschlechtert, sondern auch die geplante zukünftige Verlängerung über Essen-Bredeney bis Witten massiv erschwert, weil zuletzt auch noch die Gleisanlagen auf über 2 km zerstört wurden.

Der 11-Punkte-Plan ist insgesamt zu unverbindlich und beinhaltet keine klareren Zielvorgaben für verbesserte Verbindungen der Einzelstädte insbesondere für die deutlich gewachsenen Pendlerströme auch im Revier. Etwa für das westliche Ruhrgebiet müssten mögliche Ziele formuliert werden außer der o.g. städteübergreifenden StraBa-Linie der 104 auch etwa die Linie 105-Verlängerung von CentrO nach Essen-Dellwig oder auch eine zweite ÖPNV-Verbindung von Mülheim nach Duisburg eben außer der StraBa-Linie 901. Ebenso müsste auch eine viel bessere Anbindung von Mülheim nach Velbert über Hösel und Heiligenhaus als Ziel aufgenommen werden.

Unabhängig von Linienverbindungen bedarf es auch einer dringend verbesserten Synchronisation der Vertaktung von Bus und Bahn.

Kommentar:

Die Nahverkehrsunternehmen der Städte Mülheim und Essen (Ruhrbahn) und Bochum und Gelsenkirchen (Bogestra) wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten. Im Februar sollen die Räte über einen 11-Punkte-Plan abstimmen. In ihm geht es um die Schaffung günstiger und einfacher Tarife, die Verabschiedung neue Nahverkehrspläne der Städte zum selben Zeitpunkt, eine bessere Verzahnung des Nahverkehrs und mehr Metrobuslinien, den Ausbau des Angebots an Wasserstoff- und Elektrobussen (Sauberer von A nach B – Alternative Antriebe), der Programmierung  einer gemeinsamen Kundenapp, den gegenseitigen Austausch von  Bussen, der Schaffung gemeinsamer On-Demand-Angebote. Mit dem Deutschlandticket gibt  es einen einfachen und preisgünstigen Tarif, der weit über die Grenzen von Ruhrbahn und Bogestra hinaus gilt. Eine App für Ruhrbahn- und Bogestra-Kunden macht wenig Sinn, wenn müsste ein besseres Angebot für den gesamten VRR-Bereich geschaffen werden und beim Thema Sauberkeit werde die meisten Kunden weniger an Wasserstoffbusse als an die Toiletten in Bahnhöfen und vergammelte Haltestellen denken. Und das Hauptproblem des Nahverkehrs im Ruhrgebiet ist und bleibt die Kirchturmpolitik mit alleine 13 Nahverkehrsunternehmen usw..

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