In der WAZ vom 19.7.14 unter Politik folgende kurze Meldung:
„Wassermangel. Seit fast 80 Tagen leben die Menschen in der syrischen Millionenstadt Aleppo ohne Wasser. Aktivisten befürchten eine humanitäre Katastrophe. Seit Mai seien die Bürger auf lokale Brunnen angewiesen, weil zentrale Leitungen zerstört sind.“
Teile von Aleppo waren übrigens das allererste Unesco-Kulturerbe der Menschheit. Vor dem schrecklichen Krieg der Barbaren in Syrien hatte Aleppo 5 Millionen Einwohner! Das Allerschlimmste aber ist, wie tatenlos die Weltgemeinschaft dieser unfassbaren Apokalypse zuschaut, die anscheinend keiner beenden will oder kann!
2 Seiten weiter in der WAZ unter Panorama der fast ganzseitige Artikel „Kalifornien sitzt auf dem Trockenen – Wassermangel ist das Problem Nummer 1 im amerikanischen Westküstenstaat“, nachzulesen hier. Anm. MBI: California, wo übrigens nicht nur Hollywood, Silicon Valley, google, Windows, u.v.v.m. zu Hause sind.
Nicht wirklich erwähnen muss man, dass das Wasser im fürchterlich neu entfachten Israel-Palästina-Krieg eine ganz zentrale Rolle spielt. Uswusf……………
Auch wenn es eigentlich eine Binsenweisheit ist:
Das Hauptproblem dieses Jahrhunderts bei der weiter stark wachsenden Welt- bevölkerung und gleichzeitiger Über- ausbeutung aller Resourcen ist bereits heute der Zugang zu Wasser als der wichtigsten aller menschlichen Lebensgrundlagen. Und das wird noch dramatischer, wenn alles weitergeht wie bisher.
Verschärft wird das Problem durch die weiter forcierten Versuche insbesondere der USA und der EU, das immer kostbarer werdende Wasser durch Privatisierung in die Verfügbarkeit großer Konzerne zu bringen.
Umso wichtiger sind kleinere und größere Erfolge gegen weitere Privatisierung und Kommerzio- nalisierung des Wassers
2013 wollten die Liberalisierungs- und Ausverkaufsstrategen der EU mit einer neuen Wasserrichtlinie die Privatisierung in der EU erleichtern, doch eine Lawine des Widerspruchs dagegen entwickelte sich mit dem sensationellen Zuspruch zur allersten EBI = Europäische Bürgerinitiative mit dem Titel „Wasser und sanitäre Grundversorgung sind ein Menschenrecht! Wasser ist ein öffentliches Gut und keine Handelsware!“ Die EBI sammelte in kurzer Zeit über 1,5 Mio. Unterschriften und die EU-Kommission zog ihre Richtlinie (vorerst) zurück!
Als Berlusconi vor Jahren das Wasser Italiens privatisieren wollte, erhielt er im Juni 2011 trotz massiven Manipulationen seiner Medien eine grandiose Abfuhr durch einen landesweiten Volksentscheid. Mehr in „Volksabstimmung in Italien gegen Atomkraft und Wasserprivatisierung überwältigend erfolgreich!“ hier
Die bundesdeutsche Medienlandschaft aber schwieg damals dazu, genau wie nun 2014 zu Griechenland.
Die griechische Regierung hat nämlich im Juli 2014 das Urteil des „Council of State“(oberstes Verfassungsgericht) nun doch und gegen die EU-und Troika-Vorgaben akzeptiert und damit die Privatisierung der Wasserwerke in Athen und Thessaloniki auf Eis gelegt. Vorausgegangen war ein Referendum in Thessaloniki mit überwältigender Beteiligung und Ablehnung der Wasserprivatisierung dort! Ein großer Erfolg gegen die Ausverkaufs-Politik in Griechenland, aber auch als Ansporn für viele Wasserinitiativen weltweit!
Die Glückwünsche auch der MBI an die griechischen Wasseraktivist/innen sind verbunden mit der Hoffnung, dass auch in Mülheim/Ruhr und den anderen RWW-Gemeinden, insbesondere des Ruhrgebiets die Rekommunalisierung der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerke (RWW) mit Sitz in Mülheim bald möglich wird. Bekanntlich gehört das RWW nach der Privatisierung 2002 zu 80% dem schwindsüchtigen und überschuldeten RWE. Mehr u.a. in „RWW rekommunalisieren! RWE raus aus dem Wassergeschäft, jetzt!“ hier. Die MBI haben vorgeschlagen, die abgestürzten und für die Stadt gefährlichen RWE-Aktien gegen RWW-Anteile zu tauschen, vgl. u.a. März 14: „RWE, oh weh, oh jemine! Und Mülheim mit im Abwärtsstrudel! Die RWE-Städte im Schlepptau sollten sich von den RWE-Aktien trennen! Jetzt erst recht“ hier
Wasser ist ein unverzichtbares und lebensnotwendiges Gemeingut, das allen gehört und nicht zur privatisierten Ware werden oder eine solche bleiben darf, weder in Mülheim noch im Rest der Welt!!
Mehr zu Mülheim und RWE/RWW auch in
- April 13: Städtetag in Bankfurt für die kommunale Daseinsvorsorge! In Mülheim ist aber bereits fast alles privatisiert! Und nun? hier
- Feb. 13: RWW rekommunalisieren! RWE raus aus dem Wassergeschäft, jetzt! hier
- Jan. 13: „Wasser als Menschenrecht und der neue RWW-Systempreis“ hier
- “Vor 100 Jahren nah am Wasser gebaut” WAZ Mülheim 24.02.2013, hier
Mehr zum RWW
- “Über die Wasserversorgung der Stadt Mülheim und wie sie unsauber und unter Wert verkauft wurde” als pdf-Datei (150 KB)
- Links zu dem RWW-Monopoly hier
- Radio-Feature WDR 5 2006 von W. Rügemer: ”Mülheim oder: Das große Schweigen”, Manuskript als pdf-Datei (99,5 KB
- Juni 2011: Die geplante Fast-flatrate des RWW hier
- Ist der geplante RWW-”System”preis für Wasser ein Irrweg? NRhZ vom 14.9.11, auch als pdf-Datei (34 KB)
- 23.1.13: NRhZ 390: “Mülheim: Neue RWW-Wasserpreise als Fast-flatrate und ungerecht – Ergebnis der Privatisierung“, auch als pdf-Datei (42 KB)
Mehr zur Wasserprivatisierung allgemein
- „Wasser und sanitäre Grundversorgung sind ein Menschenrecht! Wasser ist ein öffentliches Gut und keine Handelsware!“ Online-Petition der Europ. Bürgerinitiative hier
- 23.2.13: Frankfurter Rundschau: “EU kippt die Wasserrichtlinie” hier
- Film “Water makes money” auf youtube hier
- „Geheimoperation Wasser: Wie die EU-Kommission Wasser zur Handelsware machen will.“ Monitor vom 13.12.12 hier
- “EU-Bürger wehren sich gegen Kommerzialisierung des Wassers” Nachdenkseiten vom 28.1.13 hier
- Juni 11: Volksabstimmung in Italien gegen Atomkraft und Wasserprivatisierung überwältigend erfolgreich! hier