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Nahverkehrsplan: Umsteuern Richtung ersthafte Verkehrswende nicht erkennbar

Nahverkehrsplan Mülheim: Viele Änderungen, wenig Umsteuern Richtung ersthafte Verkehrswende und kein Abbau der Kirchtürmelei in der Metropole Ruhr angestrebt!

Im Rat am 15.12.22 soll der neue Nahverkehrsplan beschlossen werden. Zwar sollen alle Buslinien umgekrempelt und umbenannt werden, ohne dass jedoch ein Umsteuern Ri. Verkehrswende erkennbar wird. Dazu gravierende Fehler wie die geplante Stilllegung des Kahlenbergasts der 104, Wegfall des 122er nach Oberhausen u.v.m.. Die MBI lehnen diesen perspektivlosen NVP rundherum ab, s.u.. Dennoch haben die MBI folgende beiden Korrekturen beantragt, so denn Schwarz-Grün den NVP trotz aller Schwächen beschließen möchte. 1.) im Nahverkehrsplan die neue Buslinie M2 (bisher 124er) nicht an der Peterstr. enden zu lassen, sondern bis zur Duisburger Str. zu verlängern und 2.) die Buslinie 753 bis zum Hbf. Mülheim weiterzuleiten statt an der Alte Straße enden zu lassen

Die MBI lehnen diesen NVP rundweg ab: Es bleibt alter Wein in nur umbenannten Schläuchen reiner Kirchturmslogik, wenn weiter Straßenbahnstrecken stillgelegt werden und der interkommunale ÖPNV mit Oberhausen und Duisburg stiefmütterlich behandelt wird.

Im Mobilitätsausschuss am 1.12. soll der Nahverkehrsplan (NVP) für Mülheim ab 2023 vorberaten und im Rat am 15. Dez. beschlossen werden. Das neue Buskonzept wurde bereits im Rat beschlossen, kann aber noch geändert werden. Das Konzept Für Straßen- und Stadtbahnen soll folgen.

Nach Jahren der Ratlosigkeit und des Verschiebens sowie Vertröstens wird nun eine Art NVP beschlossen, der zumindest so tut, als würden damit die Haushaltsbeschlüsse von 2017 fff. zumindest teilweise nachträglich umgesetzt. Dass aber die angeblichen jährlichen Einsparungen von ca. 2 Mio. € , anstatt der einst beschlossenen 7 Mio., auch nur ansatzweise realisiert werden, glaubt keiner wirklich. Dennoch kann auch die Finanzaufsicht vermelden, auf dem Papier sei nun endlich nachträglich der Beweis teilweise erbracht, warum der RP Jahr für Jahr den Mülheimer Katastrophenhaushalt genehmigt hatte.

Doch lassen wir die finanziellen Aspekte außen vor und beleuchten die verkehrlichen Veränderungen des ÖPNV in Mülheim durch diesen NVP.

Die MBI jedenfalls werden dem NVP als Gesamtes nicht zustimmen. Zwar wurde mit großem Aufwand daran gearbeitet, der Effekt wird aber insgesamt absehbar wenig zur Förderung und Verbesserung des mangelhaften Mülheimer ÖPNV inkl. seiner Kirchturmlastigkeit beitragen. Zudem sind gravierende Fehler vorgesehen. An vorderster Stelle die beabsichtigte Stilllegung des Kahlenbergasts der 104, womit die Verkleinerung des Bahn-Netzes um einen weiteren Ast vorangetrieben werden soll. Die MBI halten das für eine Fehlentwicklung, unabhängig davon, dass bei Stillegung bis zu 20 Mio. € Rückzahlung anstehen.

Das vollständig ummodulierte Busnetz hat die bisherige Linie 122, die gut besuchte Verbindung Mülheim-Oberhausen, gestrichen, was die MBI für einen schweren Fehler ansehen, auch weil für die äußerst schwierige ÖPNV-Erschließung der „Parkstadt“ auf dem ehemaligen Tengelmann-Gelände im NVP keine Vorschläge erkennbar sind. Umso unverständlicher, dass auch noch der 122er Bus entfallen soll.

Auch dass der 753er Bus über Selbeck, Saarn demnächst an der Alte Straße enden soll, macht wenig Sinn. Er sollte z.B. besser über Mendener Brücke , Dohne u.a. zum ev. Krankenhaus fahren.

Bahnen und die neu eingerichteten M-Busse sollen alle 15 Minuten verkehren, die anderen Buslinien zumeist alle 30 Min.. Um die Anschlüsse zu bekommen wäre bei einigen Linien ein 20-Min.-Takt vonnöten.

Die Schülerverkehre zu weiterführenden Schulen sind im NVP übrigens noch nicht alle geklärt.

Auch die Aufteilung in Hauptverkehrszeit von 6-9 Uhr, Normalverkehrszeit von 9-20 Uhr und Schwachverkehrszeit bzw. ab 23.30 Uhr Nachverkehrszeit erscheint verbesserungswürdig, weil nicht wenige Berufstätige auch nach 9 Uhr zur Arbeit fahren.

Kurzum: Der NVP wird mit seinen massiven Umbenennungen für viele ÖPNV-Nutzer gewöhnungsbedürftig sein. Unabhängig davon enthält der NVP gravierende Fehlentwicklungen und manche noch unausgegorenen Neuerungen.

Es ist nicht zu erwarten, dass der öffentliche Nahverkehr in Mülheim mit diesem NVP ein deutlich besseres Angebot für die Nutzer bereitstellt, von finanziellen Besserungen für den Stadthaushalt ganz zu schweigen.