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Hauptschulen landesweit im Abwärtstrend, auch in Mülheim!

Eltern verschmähen Hauptschulen revierweit, und in Mülheim?

In Mülheim ist fast immer alles irgendwie anders als in vielen anderen Teilen des Landes…..

Hier findet z.B. am 22. April 2012 ein Bürgerentscheid zum Erhalt der Hauptschule Bruchstr. statt. Federführend unterstützt wird der von der SPD, während die CDU, jahrelang vorher landauf, landab Verfechter von Hauptschulen, für die Schließung votiert hat. Auch die diversen Schattierungen der Linken sind vehement für den Erhalt dieser Hauptschule, obwohl sie überall sonst und immer gegen Haupt- und für Gesamtschulen auftreten, was ja auch sonst eher der SPD-Linie entspricht, die nie Freunde der Hauptschulen waren!

  • MBI-Stellungnahme zum Bürgerentscheid für oder gegen den Erhalt der Hauptschule Bruchstr. als pdf-Datei (8 KB)
    Flugblatt der Befürworter der HS als pdf-Datei (678 KB)
    Gemeinsames Flugblatt von CDU, MBI, FDP und Grünen gegen den Erhalt der HS Bruchstr. als pdf-Datei (767 KB)
  • Bürgerentscheid zu Erhalt oder Schließung der HS Bruchstraße! Lasst die Bürger entscheiden! hier

Pfarrer Kämpken, einer der 3 Initiatoren des Bürgerbegehrens, begründete das Anliegen in der Ratssitzung am 1. Feb. u.a. so: Man wolle mit dem Bürgerentscheid  den Erhalt der Hauptschule sichern, obwohl man wisse, dass die Hauptschule keine Zukunft habe. Es ginge ihnen um den Erhalt des Schulstandorts. Doch der Bürgerentscheid am 22. April lautet Hauptschule Ja oder Nein und sonst nichts. Warum haben die Initiatoren denn kein Bürgerbegehren gemacht, als der Rat im Okt. 2010 das überfällige Aus für die unausgegorene „Zukunftsschule“ beschlossen hatte? Genau da wäre der Zeitpunkt für die Standort- und Schulform-Debatte angebracht gewesen. Doch damals haben alle außer Wir-Linke abgewunken, als die Frage nach einem Bürgerbegehren im Raume stand.

8.3.12: Die Anmeldungen für Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien in Mülheim für das Schuljahr 2012/13 sind gelaufen. Anmeldungen Hauptschulen insgesamt 52 (im Vorjahr 62), davon GHS Bruchstraße angeblich 20 Anmeldungen, davon 15 originär und 5 angebliche Zuweisungen der RAA (26 riginäre Anmeldungen letztes Jahr) und GHS Dümpten 33 (29). Der landesweite Trend, vgl. WAZ-Artikel unten, zeigt sich auch in Mülheim und objektiv besteht kein Bedarf mehr für 2 Hauptschulen!

Der wirklich sinnvolle Zeitpunkt für die Frage aber, ob der Schulstandort Bruchstraße für eine  weiterführende Schule als solcher erhalten bleiben soll, ist Jahre vorher gewesen und nicht wahrgenommen worden. Als nämlich die Firma Hochtief in 2005 einen Schulneubau an der Bruchstraße als sog. „Zukunftschule“ ohne zugehörige Schulform plante, hatten die MBI vorgeschlagen, wenn überhaupt, dann eine Gesamtschule an der Bruchstraße an Stelle der Hauptschule zu errichten. Eine Gesamtschule wäre aber nur möglich, wenn gleichzeitg benannt würde, welche andere/n Schule/n aufgrund zurückgehender Schülerzahlen dafür geschlossen werden müsste/n. Die MBI standen damit lange Zeit völlig alleine. Heute sind aber die gesamten Rahmenbedingungen nach jahrelanger Fehlanzeige zur längst überfälligen Schulbedarfsplanung, dafür aber alle Energien und Gelder in das Luftschloss „Zukunftsschule“, in wesentlichen Punkten nicht mehr die gleichen wie 2006, ob man das nun gut findet oder auch nicht. Mehr zum Thema in

  • Zukunftsschule ohne Zukunft! hier

  • Schulentwicklungsplanung auf Mölmsch hier

  • Schulbedarfsplanung mit oder ohne den Standort Bruchstraße? Mit oder ohne Getöse? hier

Der Trend im Ruhrgebiet und in ganz NRW bzgl. Hauptschulen ist jedenfalls mehr als eindeutig. Mit zurückgehenden Schülerzahlen und dem Wegfall der Verpflichtung der Grundschulempfehlung für die Anmeldung an weiterführenden Schulen ist die Hauptschule als Schulform von schrittweisem Aussterben massiv bedroht. Dazu der WAZ-Leitartikel vom 28.2. und darunter vom Tag davor aus der WAZ-Essen.

„Gymnasien im Revier sind gefragt wie nie…“ Hauptartikel WAZ vom 28.2.12 hier

und

Eltern verschmähen Hauptschule – nur 85 Anmeldungen in Essen

WAZ-Essen 26.02.2012 | 19:39 Uhr

Essen.   Von den insgesamt 4498 Grundschülern, deren Eltern in diesen Tagen eine weiterführende Schule bestimmen mussten, wurden nur 1,9 Prozent für die Hauptschule angemeldet. Ein Negativrekord in Essen. Die Anmeldezahlen an den Real- und Hauptschulen sind dagegen weiter rückläufig. Die Stadt will deshalb ab 2013 Sekundarschulen einführen.

Schuldezernent Peter Renzel lieferte die Nachricht des Tages quasi im Vorbeigehen entlang der Anmeldezahlenkolonen: Für das Schuljahr 2013 wird die Stadt Sekundarschulen gründen. „Wir werden Schritt für Schritt den Weg zu einem zweigliedrigen Schulsystem gehen“, sagte Renzel auf einer Pressekonferenz. Welche Standorte zuerst für eine Zusammenlegung der Haupt- und Realschule in Betracht kommen, dazu wollte sich Renzel noch nicht äußern.

Mut zum eigenen Profil zeichnet sich aus

Damit zieht die Politik die Konsequenzen aus einer Entwicklung, die seit Jahren anhält – und die sich auch bei den Anmeldezahlen für das kommende Schuljahr 2012/13 deutlich ablesen lässt: Von den insgesamt 4498 Grundschülern, deren Eltern in diesen Tagen eine weiterführende Schule bestimmen mussten, wurden nur 1,9 Prozent für die Hauptschule angemeldet. ……..

Mamas Liebling bleibt deutlicher denn je das Gymnasium. Diese Schulform soll es nach dem Elternwillen für 47,3 Prozent der Viertklässler sein. ……….

Schüler wollen Abitur

Den geballten Abitur-Willen bekommen auch die Real- und die Gesamtschulen zu spüren. Erstere registrierten für das kommende Schuljahr 4,3 Prozent weniger Anmeldungen. Und erstmals seit Bestehen der Gesamtschulen gibt es hier keine Übernachfrage………….

Was an der Statistik ebenfalls auffällt, ist: Der Mut zum eigenen Profil zeichnet sich aus. So konnte etwa die Helene-Lange-Realschule, die erst kürzlich integrative Lerngruppen eingeführt hat, ihre Anmeldungen von 93 im Vorjahr auf 129 steigern.

Nikolaos Georgakis