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Nahverkehr als Kreisverkehr mit Dauerschleife?

„Bus statt Bahn“ – Mehr Wahn als Plan?

Anfang Mai 2016 wurde das Gutachten der Dresdener Firma VCBD zur „mittel- bis langfristigen Investitionsstrategie im schienengebundenen ÖPNV“ an die Fraktionen und Ausschussmitglieder der Stadt Mülheim per e-mail verschickt. Auch dieses nun 5. Gutachten in wenigen Jahren ist detailliert und ausführlich mit 235 Seiten Gutachten+Anlagen sowie 23 Seiten Stellungnahme von BHM+Kämmerer sowie 12 Seiten Stellungnahme MVG Doch: Auch das 5. ÖPNV-Gutachten in Folge wird wenig Neues bewirken! Die Katastrophe mit dem Kirchturms-Nahverkehr im Ruhrgebiet muss endlich vom Land in die Hand genommen und aufgelöst werden! Aus den Teilstädten heraus kann und wird das immer an den Einzelegoismen scheitern! Mehr in

  • MBI vom 9.5.16: „ÖPNV-Zukunft in Mülheim als perspektivlose Gutachteritis?“ hier
  • WAZ vom 9.5.16: „Gutachter setzen auf Schiene“ hier
  • NRZ vom 9.5.16: „Vor der Weichenstellung – Die Gutachter warnen vor dem Wechsel von Schiene auf Bus …..“ hier

PlakatOEPNV3-kleinWenn man WAZ/NRZ glaubt, wird mit diesem Gutachten etwas Neues geschehen, eine „Weichenstellung“ o.ä.. Doch dem ist absolut nicht so:

„Bus statt Bahn“ als Fata- oder gar Mutta-Morgana?

Alles ist bereits herauf und herunter gekäut und wiedergekäut worden, seit Frau Mühlenfeld in Verbindung mit BHM-Chef Dönnebrink in 2010 Geheimgutachten, informelle Runden in Serie usw. installierte, um einen „Systemwechsel“ zu Bus statt Bahn zu ermöglichen. Das erwies sich aber ziemlich bald als unrealistisches Geplänkel, weil weder die Nachbarstädte ihre Linien an den Stadtgrenzen zu Mülheim abrupt enden lassen würden, noch die Aufsichts- und Finanzierungsbehörden überhaupt mitspielen dürften. Es geht nämlich auch um die 901 von Duisburg, die U 18 von Essen und die 112 von Oberhausen, die für das CentrO neu gebaut wurde.

Dann wurde der Versuch unternommen, „wenigstens“ die 3 Mülheimer Bahnlinien stillzulegen. Bei Nacht und Nebel wurde illegal der Flughafenast der 104 stillgelegt, ein langer Streit mit dem RP folgte, den schließlich die (eigentlich nicht zuständige) Staatskanzlei von Frau Kraft beendete, indem sie Mülheim zur Seite sprang und dem RP dazwischen funkte.

Linie110Die erst vor wenigen Jahren mit viel Geld „beschleunigte“ Linie 110 (historisches Bild links) wurde dagegen fast legal stillgelegt, wenn auch ohne demokratische Beteiligung, selbst der Gremien. Mehr in „Der systematisch betriebene Tod der Straßenbahnlinie 110, symptomatisch für die Mülheimer ÖPNV-Kirchturmspolitik“ hier

Der Südast der „beschleunigten“ 110 wurde in den Kahlenbergast der Linie 104 überführt. Eigentlich wollte die Stadtspitze und Teile der Politik wie die CDU auch diesen stilllegen. Bereits vor Jahren war hauptsächlich dazu der RP-Vertreter in einer Sondersitzung des Mobilitätsausschusses anwesend. Er machte mehr als deutlich klar, dass der Kahlenbergast erhalten bleiben muss, denn bereits beim Styrum-Ast der 110 war der RP ausgesprochen zuvorkommend. Mit ganz großer Mehrheit wurde im Ausschuss dann auch gegen die Stilllegung votiert, die auch im NVP von 2013 nicht mehr auftauchte. Dafür aber wieder das Abkappen des Endasts der Linie 102 im Uhlenhorst, was bekanntlich 2010 gescheitert war.  Knapp 3 Jahre später musste der Ausschussim Feb. 16 beschließen, diese Maßnahme wieder aus dem NVP zu streichen, weil finanziell untragbar. Ähnlich chaotisch sieht es mit der Ersatzbuslinie 130 des NVP für den stillgelegten Flughafenast aus. Nix ist klar……..

Oder anders ausgedrückt: Was genau kann und soll mit dem neuesten Gutachten denn jetzt entschieden werden, wozu es nicht bereits mehr als genug Beschlüsse gibt?

Die MBI dagegen fordern
Setzt Euch erst einmal mit den Nachbarstädten zusammen, inkl. Oberhausen selbstverständlich, und klärt, wo der gemeinsame ÖPNV-Zug überhaupt hin will, muss und kann. Alles andere ist Zeit- und Geldverschwendung. Das Land muss diese Gespräche moderieren und die Städte auf den Weg in die Fusion ihrer Verkehrsgesellschaften zwingen. Alles andere ist zukunftslos! Außerdem:
Ein Moratorium für die weitere Umsetzung des unausgegorenen Mülheimer Nahverkehrsplan!

MBI-Forderungen zum schienengebundenen ÖPNV
im Zusammenhang mit dem VCDB- Gutachten 2016

  1. Keine weitere Stilllegung von Stra-Bahnstrecken in Mülheim, d.h. den Kahlenbergast der Linie 104 erhalten
  2. Den Endast der Linie 102 zum Uhlenhorst erhalten
  3. Den stillgelegten Flughafenast wieder in Betrieb nehmen
  4. Für eine zusätzliche StraBa-Linie zur Saarner Kuppe muss erst eine realistische Streckenführung vorgelegt werden, dann wären auch die MBI dafür
  5. Die U 18 bis zur neuen Hochschule in Broich weiterführen

Unabhängig von diesen Vorschlägen zur Streckenführung von StraBahnen fordern die MBI als vordringliche Maßnahmen:

  • Kürzere Taktzeiten der DVG-Linie 901 auch auf Mülheimer Stadt-gebiet, auch für die Studenten in Broich
  • Eine sinnvollere Harmonisierung der Taktzeiten von städteübergreifenden Linien, neben der 901 auch der 112 zwischen MH und Oberhausen und der Nachtexpresse
  • Keine weitere Verschlechterung des Angebots durch grundsätzliche Ausdünnung auf 15-Minuten-Takt auf allen Linien oder durch verschlechterte Takte in Ferienzeiten
  • Viele Vorstellungen, ÖPNV-Parallelverkehr über die Schlossbrücke z.T. zu unterbinden, sind wenig realistisch und sollten unterbleiben

Der  zuständige RP-Dezernent sollte auf jeden Fall zur nächsten Ausschusssitzung geladen werden, wenn das Gutachten behandelt und abgestimmt wird, um erneute spätere Differenzen mit der Aufsichtsbehörde dieses Mal vor den Beschlüssen zu vermeiden.

Hauptziel eines zukunftsgerechteren ÖPNV muss die Attraktivierung des Angebots sein, um mehr Fahrgäste zu bekommen. Ein wichtiger Aspekt muss auch die bessere Anbindung und Koordination mit den Nachbarstädten sein, denn schließlich sind viele Aktivitäten von Arbeiten, Einkaufen, Kultur, Spazierengehen bis Fußball uswusf. Längst interkommunal und auch bei vielen Mülheimer/innen alltäglich.

Mehr zum ÖPNV-Debakel u.a. in

  • Mai 16: „ÖPNV-Zukunft in Mülheim als perspektivlose Gutachteritis?“ hier
  • (Leider nur zum) 1. April 16: Mülheim verschenkt Verkehrsbetrieb für Fusion mit Nachbarstädten und trennt sich von allen RWE-Aktien! hier
  • Feb. 16: Die Linie 110, die Hauskampstr. und die Mölmsche Bürgerferne hier
  • Nov. 15: ÖPNV-Chaos als Beschäftigungstherapie von verselbständigten Kirchturms-Verwaltungen? hier
  • Sept. 15: ÖPNV-Chaos und eigenmächtig handelnde Verwaltung, Bspl. Haltestellen neue Buslinie 130 hier
  • April 15: Demokratieferne, Unrechtmäßigkeit, alles egal?? Beispiel Fahrradweg Zeppelinstraße auf stillgelegten Straba-Ast hier