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Hurra, das skandalöse Fallwerk ist verlagert, auch dank MBI!

20.5.16: FallturmresteDer Umzug der umweltpolitisch höchst umstrittenen Schrottverarbeitung Jost in Speldorf ist so gut wie abgeschlossen. Nach 57 Jahren kehrt Ruhe ein. Von „Musik in den Ohren“ sprechen Anwohner rund um die Weseler Straße in diesen Tagen. Die letzten Reste der riesigen Schrottverarbeitung verschwinden. Im Bild rechts die Überbleibsel der monströsen Falltürme. Die Ruhe in Speldorf kehrt zurück und mit ihr die Lebensqualität, auf die Anwohner wie Horst Buchmüller über 50 Jahre gewartet haben. Die Firma Jost hat die Verlagerung ihrer Schrottverarbeitung ins Hafengelände nahezu abgeschlossen. WAZ: „Nach 57 Jahren: Mülheimer jubeln über Ruhe“
13.5.16:
Lange und beschwerlich mussten Bürgerinitiative und MBI dafür Falli3kämpfen! Jetzt ist es (fast) geschafft! Wer über die Weseler Str. fährt, kann nämlich eine wesentliche Veränderung feststellen (von der Duisburger/Heerstr. her natürlich auch): Der Blick vom Hagebaumarkt- oder TEDOX-Parkplatz zeigt ganz neue Perspektiven! Neulich seit 1957 wie links, Falliab1heute wie rechts und in Kürze ganz ohne die Monster-Falltürme mit der riesigen Kranbahn auf dem Gelände, wo letztes Jahr noch unerträglich gelärmt wurde und Gifte die Luft belasteten! Glückwunsch an die angrenzenden Bewohner von Hofacker- und Eltener Straße! Mehr u.a. in „Fallwerkverlagerung: Endlich Ende eines 50 Jahre dauernden Mehrfachskandals!“ Halbwegs ein gutes Ende eines himmelschreienden Dauerskandals! Über viele Jahre waren die MBI die einzigen, die den Anwohnern zur Seite standen und immer für die Verlagerung weiter kämpften, anders als z.B. die Grünen. Ein Riesenerfolg auch für die MBI und ihre Beharrlichkeit! Im folgenden noch einmal zur Erinnerung:

Hurra, das Fallwerk ist verlagert! Halbwegs ein gutes Ende eines himmelschreienden Dauerskandals? Insgesamt ja, wenn auch mit Wermutstropfen!

Es gibt schwerwiegende städtebauliche Fehler, die irgendwann aber auch korrigiert werden müssen, um sinnvollere Möglichkeiten der Stadtentwicklung nicht auf weitere Zukunft zu blockieren. Ein solches 50 Jahre altes Ururururururalt-Problem ist bzw. war (bald) der Standort des sog. „Fallwerk Jost“ an der Weseler Str., richtiger des schrottverarbeitenden Betriebes am Rande der Wohnbebauung Hofacker- und Eltener Str. in Mülheim-Speldorf. Mehr in „Den gravierenden Fehler Standort “Fallwerk” Jost, Weseler Straße, endlich korrigieren!“ von Ende Aug. 2013 hier und darin:
• Fallwerk-Saga, Teil 1: ”Die Vielfachproblematik als Folge eines gravierenden Fehlers bei der Standortzulassung eines solchen Werks am Rand der Wohngebiete und im Wasserschutzgebiet“ sowie
• Fallwerk-Saga, Teil 2 oder „Warum eine derartig krasse Fehlentscheidung wie der Fallwerk-Standort Weseler Str. , möglich war und über Jahrzehnte nicht korrigiert wurde“
Wir haben in den beiden Teilen der Saga versucht, das Problem Fallwerk in einen größeren Zusammenhang zu stellen, um verständlich zu machen, wie und warum ein derart extrem unverträglicher Standort überhaupt zustande kommen konnte und auch nach dem Verlagerungsbeschluss 1992 nicht korrigiert wurde.

Unserer besonderer Nicht- bzw. Undank gilt dabei den Grünen, für die wir von der BI in Speldorf 1994 einen sehr hohen Stimmenanteil einfuhren, der Schwarz-Grün in Mülheim als der ersten Großstadt Deutschlands ermöglichte, und zwar hauptsächlich aufgrund der Speldorfer Geschichten. Und die Grünen, namentlich an vorderster Front der damalige neue Bürgermeister Knabe (Grünen-Promi als ex-Bundes- und Landesvorstand sowie MdB der „Öko“partei), gleichzeitig damals auch 1. grüner Vorsitzender eines Mülheimer Umweltausschusses, ließen dann das Thema Fallwerk als allerallererstes fallen, in einer geradezu atemberaubenden Schnelligkeit. Die 1 Jahr später einzig über Quote installierte grüne Dezernentin für Planung und(!) Umwelt, Frau Sander, war insgesamt in ihrer Schwäche eine Katastrophe für Speldorf, am schlimmsten aber zum Fallwerk. Auch der spätere grüne Vorsitzende des Umweltausschusses, Niehoff, hatte in den Jahren 2009 bis 2014 mehr gebremst als geholfen.
Das alles besserte sich leider auch nicht mit einer (und neuerdings einem) grüner/n Düsseldorfer Umweltminister/in in den 90er Jahren oder zuletzt sogar noch zusätzlich inkl. einer grünen Regierungspräsidentin in Düsseldorf.

So standen Bürgerinitiative und MBI über viele, viel zu viele Jahre nahezu alleine da.

Zuletzt hatte selbst die Mülheimer SPD die Grünen bereits überholt, als die Skandalkette des hochgradig unverträglichen Fallwerks immer länger und unhaltbarer geworden war.
Falli-Luftbild3Im Juli 2013 hatten die MBI noch einmal versucht, im Rat einen Beschluss zur Bekräftigung und Erneuerung des Verlagerungsbeschlusses von 1992(!) zu erwirken. Der MBI-Antrag wurde erst verschoben, bei Enthaltung der Grünen im Planungsausschuss mehrheitlich abgelehnt und im Rat Anfang Okt. von der Tagesordnung gestimmt. Ein blamables Armutszeugnis für die sog. Volksvertreter, die sogar dann noch keine Farbe bekennen wollten, als all die vielen zwingenden Argumente für eine baldige Verlagerung längst offensichtlich waren. Nicht zufällig hatte der Fallwerksbetreiber 1 Jahr davor bereits angekündigt, in Krefeld einen verträglicheren Standort gefunden zu haben. Doch auch das löste sich in Luft auf, weil wohl in Mülheim der nötige Wille zum Handeln fehlte.

Seit ich Anfang 1988 zur Hofackerstr. nach Speldorf gezogen war, engagierte ich mich für die Verlagerung des Fallwerks Jost weg vom Rande der Wohngebiete. Über lange Zeit agierte ich als Sprecher der Initiative, auch noch viele Jahre, nachdem ich ab 1994 kein selbst betroffener Anlieger mehr war. Nachdem 1999 die MBI gegründet und ich seither für die MBI im Rat sitze, setzte ich meine Aktivitäten zur Lösung dieses unzumutbaren Uraltproblems auch in allen möglichen Gremien weiter fort, ohne gleichzeitig weiter als Sprecher der BI zu agieren. Für keine andere Sache habe ich persönlich derart viel Zeit meines Lebens verbracht, um die z.T. himmelschreienden skandalösen Geschichten zur Aufrechterhaltung des Status quo nicht als unabänderbar hinzunehmen. Etliche Schikanen und sogar unerquickliche Gerichtsverfahren musste ich einstecken dafür. Ich selbst habe Berge von Akten, Gutachten, Gegenstellungnahmen nur zu der Problematik, von den hundertfachen  Zeitungsartikeln, Radiobeiträgen oder Fernsehaufnahmen abgesehen.

Falli-Luftbild2Wir haben uns immer wieder geärgert, dass in der Mülheimer Politik und Verwaltung niemand die enormen städtebaulichen Blockaden und die sich ergebenden Möglichkeiten durch eine Verlagerung sehen oder ernst nehmen wollte, so oft wir diese auch darlegten.
Wir hofften dann im Sommer 2014 natürlich, dass mit der bereits verkündeten Verlagerung des Fallwerks Weseler Straße für die Umnutzung dieses zentralen Geländes von ca. 33.000 qm an der Nahtstelle zwischen dem Gewerbegebiet Hafen und den Stadtteilen Broich/Speldorf inkl. der neuen Hochschule im Bau, eine transparentere Planung einsetzen würde, als in Mülheim zumeist üblich. Auch eine notwendige Verkehrsberuhigung für die überlastete Hansastr. und ebenso die Duisburger Str. hätte dadurch endlich ins Auge gefasst werden können. Ebenso dürfte die Beseitigung der arg störenden Unterführung zwischen Broich und Speldorf inkl. einer Entwicklung des völlig unteruntergenutzten Geländes des ehemaligen Bhf. Speldorf mit der Fallwerkverlagerung nicht unwesentlich vereinfacht worden sein, da ein nicht unwesentlicher Teil der insgesamt recht wenigen Fahrten der Hafenbahn die Duisburger Str. mit Fahrten von und für das Fallwerk kreuzt/e, was die Beseitigung der Unterführung blockierte. Die Unterführung ihrerseits macht eine bessere Entwicklung inkl. Anbindung an die Hochschule deutlich schwieriger.

Ein städtebauliches Nachnutzungskonzept für das heutige Fallwerksgelände hätte wichtige Impulse und Möglichkeiten insbesondere für Speldorf, aber auch für die nahe Hochschule im Aufbau bringen können. Das aber wurde seitens der Stadt anscheinend bei den Verhandlungen über die Verlagerung des Fallwerks auf das für Jost viel größere und attraktivere städtische Grundstück (u.a. auch Wasseranschluss) entweder nicht versucht oder nicht durchgesetzt. Der MBI-Antrag, dazu den B-Plan Z 11 neu aufzulegen, neben Jost auch die Bürger mit einzubeziehen und die Ziele für das durchaus spannende Grundstück neu zu bestimmen, wurde von Verwaltung sowie SPCUFDGrünen abgelehnt. Als Reaktion auf den WAZ-Artikel vom 16.8. : “MBI fordern – Jetzt Speldorf reparieren”, nachzulesen hier, waren am 19.8.14, folgende Meldungen in WAZ: “Jost-Umzug: Mühlenfeld bremst die MBI – Areal nicht ohne Eigentümer zu planen” bzw. NRZ: “Jost-Umzug: OB setzt auf Frühjahr 2015″ zu lesen. OB und Fallwerksbetreiber fühlten sich nach dem Artikel mit den MBI-Forderungen genötigt, auch an die Öffentlichkeit zu gehen. Und wieder waren es die Mülheimer Grünen, die noch eine Schippe drauflegen mussten. Im WAZ-Artikel vom 3.9.15 stand: „Nichts halten die Grünen von der Forderung der MBI, jetzt schon eine Neuplanung des Areals in die Wege zu leiten. Man wisse noch nicht, was als Nachfolgenutzung auf die Stadt zukomme. Die Situation um den Umzug der Schrottverarbeitung sei momentan noch zu sensibel, als bereits das Fell des Bären zu verteilen. „Um die Verlagerung nicht noch zu gefährden“, fordern die Grünen, „sollte die MBI vorerst das Wasser halten.“ Dümmer geht nimmer! Aber wer sich anbiedern will oder glaubt, dies zu müssen ……

Insgesamt schade, weil erneut eine große Chance vertan wurde, die städtebaulichen Sünden der Vergangenheit wenigstens in Teilen zu korrigieren, die in wichtigen Teilen eben auch den Grünen anzulasten sind!
Dennoch: Auch wir sind froh, dass diese leidige, scheinbar „never ending story“ endlich abgehakt werden kann, und zwar zum guten Schluss doch noch einigermaßen erfolgreich!

Lothar Reinhard, MBI-Fraktionssprecher und davor lange, lange Jahre Sprecher der BI „Fallwerk“

Mehr zur Fallwerk-Saga u.a. in

  • Jan. 15: Fallwerkverlagerung: Endlich Ende eines 50 Jahre dauernden Mehrfachskandals hier
  • Sept. 14: Speldorf: Schon wieder drohen die Chancen vertan zu werden! hier
  • MBI-Antrag für die Sitzung der Bezirksvertretung 3 am 14.09.14 und des Planungsausschusses am 16.09.14 zur zügigen Weiterbearbeitung des 1996 auf Eis gelegten B-Plans Z 11 „Emmericher Str./Weseler Straße“ für die Zeit nach der anstehenden Verlagerung des schrottverarbeitenden „Fallwerks“ von der Weseler an die Timmerhellstraße hier
  • 16.8.14: WAZ: “MBI fordern – Jetzt Speldorf reparieren” hier
  • Aug. 13: Den gravierenden Fehler Standort “Fallwerk” Jost, Weseler Straße, endlich korrigieren! Warum eine derartig krasse Fehlentscheidung wie der Fallwerk-Standort Weseler Str. , möglich war und über Jahrzehnte nicht korrigiert wurde. Oder: Das Fallwerk Weseler Str. als ein Baustein in dem städtebaulichen Fiasko in Mülheim-Speldorf hier
  • Juni 13: Speldorf: Städtebauliches Fiasko sondergleichen im reichsten Mülheimer Stadtteil hier
  • 6.9.12: “Sandersche Erblasten: Beispiel städtebauliches Fiasko in Speldorf” hier
  • 7.8.12: Fallwerkverlagerung möglich! Hoffnungsschimmer für Speldorf? hier
  • Juni 12: MBI-Flugblatt: “Die Fallwerk-Saga – eine Schande für Stadt und Land!” als pdf-Datei (85 KB)
  • Feb. 11: Endlich Bewegung beim Fallwerk Jost in Speldorf? hier
  • Nov. 10: MBI-Hilferuf an Umweltminister Remmel wegen des Dauer-Umweltskandals Fallwerk Weseler Str. im Trinkwasserschutzgebiet und am Rande der Wohnbebauung als pdf-Datei (36 KB)