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Bauwut in Mülheim: immer neue Bebauungspläne

Allen Verlautbarungen von Politik und Wissenschaft zum Trotz ist die Bauwut in Mülheim ungebrochen. Ständig kommen neue Bebauungspläne hinzu, werden grüne Oasen in den Wohngebieten durch Zubauen von „Baulücken“ und zusätzliche Bebauung von Blockinnenbereichen und Gärten zerstört. Die MBI fordern einen möglichst vollständigen Baustopp für alle bisher unbebauten Flächen. Bebauung und Versiegelung verschlechtern das Miroklima und den Wasserhaushalt der Böden, zerstören aber auch Lebensraum für Tier -und Pflanzenarten. Nachdem durch intensive Land- und Forstwirtschaft (und Tourismus) viele Arten im Außenbereich verdrängt wurden, ist die Stadt ihr Zufluchtsraum geworden. Das aber nur, wenn auch ausreichend und vor allem hochwertige Flächen vorhanden sind.

Weitere MBI-Forderungen zur Flächennutzung im einzelnen aus dem MBI-Programm zur Kommunalwahl 2009:
MBI-Programm Nr. 15: Unsinnigen Flächenverbrauch, Bauwut und Zerstörung stoppen! auch hier

  • Regionaler Flächennutzungsplan nicht nur als Aneinanderreihung der FNPs der einzelnen Städte, sondern für das Ende der konkurrierenden Planungen
  • keine weiteren Bebauungspläne für Wohn- und Gewerbegebiete in bestehenden Grün- und Freiflächen, auch nicht in gesetzlich weniger geschützten Grabelandflächen wie an der Kamp- oder Gertrudstraße
  • restriktivere Handhabung des §34 im Innenbereich und des § 35 im Außenbereich
  • Sicherung gefährdeter Blockinnenbereiche, sogenannter Baulücken und Siedlungsränder durch entsprechende Bebauungspläne, in denen noch vorhandene Freiflächen festgeschrieben werden
  • Rücknahme von Ausweisungen von Wohnbauflächen und Gewerbeflächen in schon bestehenden oder im Verfahren befindlichen Bebauungsplänen, wenn durch die Planung hochwertige Grünflächen zerstört, die Anwohner beeinträchtigt werden oder großflächige Versiegelung ermöglicht wird
  • Insbesondere die Bebauungspläne Heimaterde F12b, Honigsberger Str./Fünter Weg, Tilsiter Str./Oppspring, Velauer Str./Diepenbeck, Nachbarsweg/Oemberg und zur Umwandlung der Sportplätze Blötterweg sowie Hochfelder Straße lehnen die MBI ab.
  • Dafür sollen Bebauungspläne in Problemgebieten, die seit Jahren auf Eis liegen, genau dort vorrangig weiter geführt und rechtsgültig gemacht werden, um damit Lösungen zu erhalten (ob in der Nordstadt, am Fallwerk, an der Weseler Str. und im Gebiet von Hammann in Speldorf oder am RRZ oder …), denn B-Pläne sind Regelungsinstrumente, um städtebauliche Entwicklung zu ermöglichen
  • Keine neuen Ausweisungen von Verkehrstrassen wie z.B. Straßenbau, aber auch Trassenplanung Metro-Express, denn auch dieser wäre wie der Metro-Rapid nur unter massiven Eingriffen realisierbar
  • Keine weiteren Ausweisungen von Golfplätzen oder anderen großflächigen „Freizeit“-Anlagen, insbesondere nicht auf bisher unbenutzten Flächen
  • Schutz besonders wertvoller und sensibler Bereiche, insbesondere naturschutzwürdiger Flächen, vor „Erschließung“ durch Wege und unbefugtes Betreten
  • Großzügigere Schutzausweisung naturschutzwürdiger Gebiete, entsprechende Ausweitung der Schutzgebiete im Landschafts-und Flächennutzungsplan (ohne vor jedem Einspruch eines bauwütigen Grundstücksbesitzers oder Landwirtes klein beizugeben)

Übersicht zu Mülheimer Bauprojekten im letzten Jahrzehnt hier
Hinzu kommt der B-Plan H 18 „Mendener/Bergerstr.“ hier

  • Feb. 11: Die exzessive Mülheimer Baupolitik der letzten Jahre ist zerstörerisch und Harakiri. Mit der Umnutzung alter Industrieflächen von Lindgens, Ibing und Rauen müsste das gesamte Bauprogramm neu überdacht werden inkl. Ruhrbania. Noch sträubt sich insbesondere die SPD. Mehr hier
  • März 11: Offener Brief der BI “Frische Luft für Mülheim” an die Mülheimer NRW-Ministerpräsidentin Kraft zum Thema: “Unverantwortlicher Umgang mit Flächenverbrauch in NRW, Beispiel Mülheim an der Ruhr” als pdf-Datei (62 KB)
  • Okt. 12: WAZ+NRZ: „Kampf um besseres Klima – Seit Jahren kämpft eine Bürgerinitiative in Holthausen gegen die Bebauung der freien Flächen auf dem Feld Oppspring/Tilsiter Straße. Die Initiative bekommt jetzt neue Rückendeckung durch ein weiteres Gutachten, das Wissenschaftler der Universität Bochum, Abteilung Geographie/Klimatologie, erstellt haben.“ hier