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RWE-Öko-Modellstadt Mülheim ein Riesenflop? Smart Meter nicht datensicher, Pflichteinbau um weitere Jahre verschoben

RWE und seine „Öko-Modellstadt Mülheim“ – Ein Riesenflop nach dem anderen wie fast alles aus der RWE-Großmann-Ära

Vor vielen Jahren ca. Anfang 2008 präsentierte der RWE-Totengräber Großmann,
seines Zeichens u.a. auch Mülheimer Neu-Stahlmilliardär, als Anteilseigner Aufsichtsrat der Bahn AG, Kuratoriumsvorsitzender der milliardenschweren Ruhrkohle AG-Stiftung, seit neuestem auch Aufsichtsrat der skandalumwitterten Nürburgring-Gesellschaft, nachdem sein Jagdfreund, der russische Pharma-Oligarch Kharitonin, die Holding kurzerhand aufkaufte, u.v.m.
zusammen mit der Mülheimer OB und RWE-Aufsichtsrätin Mühlenfeld, sein Zukunftsprojekt smart meter, den „intelligenten“ Stromzähler mit der Modellstadt Mülheim. Am 28. Februar 2008 konnte man in der Mülheimer WAZ-Ausgabe lesen, vgl. hier:
RWE-Daggi„RWE installiert 100.000 “intelligente Zähler”. Ortsunübliche Werbung gab es gestern mittag auf dem Rathausmarkt: Während Händler ihre Hänger vom Platz ziehen, fährt RWE-Chef Jürgen Großmann im offenen Elektro-Smart vor, die Oberbürgermeisterin auf dem Beifahrsitz.“ Mit einer blauen Box, einem ”intelligenten Stromzähler” – genannt ”smart meter” – wolle Großmann Mülheim zur „Modellstadt für moderne Messtechnik” machen. Das blaue Kästchen solle, so die WAZ, wenn dessen Software spätestens 2009 entwickelt sei, über das Internet anzeigen, welche Elektrogeräte im Haus gerade eingeschaltet sind und wie viel Strom man verbrauche…..“
Prof.MuelheimIm Juli 2008 warb Europas größter Klimakiller RWE mit einem PR-Gag, siehe Bild links, mehrfach ganzseitig im SPIEGEL für den “smart meter“ – als Vorzeigemodell in Mülheim, der „intelligenten“ Stadt a.d. Ruhr. Und außerdem sollte die Stadt an der Ruhr ab 2008 neben Berlin auch noch Modellstadt für den Daimler-RWE-Elektro-Städte-Smart werden, vgl. Foto oben.
RWE-AKW-NeeDaraus wurde nichts, obwohl die Stadt Mülheim dem RWE 6 Parkplätze als Elektro-Ladestationen schenkte, zum Nulltarif! Diese gammeln ungenutzt nun seit bereits vielen Jahren vor sich hin, allerdings darf nun auch endlich wieder dort geparkt werden, ohne aufladen zu wollen. (Foto rechts von der Bachstraße)
Nach 2 Jahren waren zudem von den angekündigten 110.000 kostenlosen smart meter lediglich 15.000 installiert. Angeblich gab es noch „technische Probleme“, die aber nie und nirgends genauer erläutert wurden. Mehr u.a. in der MBI-Presseerklärung von März 2010:

  • RWE-Ökoflops: Prof. Dr. Mülheim schwer erkrankt?“ hier

Dann hörte man lange fast nichts mehr, bis 2013:
27.3.13: WAZ Mülheim: „Die deutsche Zentrale von RWE Metering sitzt nun im RWW-Gebäude in Mülheim”, nachzulesen hier u.a.: „Die flächendeckende Einführung elektronischer Stromzähler („Smart Meter“) wird sich nach Einschätzung von “RWE Metering”, des größten deutschen Messestellenbetreibers, erneut weiter verzögern und nicht vor 2015 stattfinden. Über Smart Metering können Kunden den Verbrauch ihrer Elektrogeräte per Internet ablesen. Befürworter hoffen auf mehr Sparsamkeit. In seiner Modellstadt Mülheim hat RWE rund 100.000 Haushalte mit den Zählern ausgestattet. Der Verbrauch sei aber nur um ein bis drei Prozent gesunken – und damit deutlich geringer als prognostiziert, so das RWE.
Wieviele „intelligente Zähler“ inzwischen kostenlos wirklich in der Modellstadt Mülheim installiert wurden, ist unklar. Hatte das RWE noch 2009/10 behauptet, niemand dürfe den Einbau verweigern, so war das 2012/13 bereits anders. Wenn jemand Bedenken hatte, wurde der smart meter auch nicht installiert. In 2009 hatten die MBI die Landes- und Bundesdatenschützer um Auskunft gebeten und von überall kam die Antwort, gegen den Einbau könne man nichts machen, weil EU-und Bundesgesetz und außerdem gäbe es ausreichend Schutz gegen Datenmissbrauch.

RWE-SchlaeferDoch irgendwie ist das gesamte Konzept der „smart grids“ und „smart cities“ als der großen technologischen Lösung für die Klimaproblematik bisher weder wirklich ausgereift oder auch in weiten Ansätzen falsch. Die reale Entwicklung mit riesigem Zuwachs der regenerativen Stromerzeugung hat diese Zukunftskonzepte u.a. des RWE völlig überrollt (zum Glück) und den Konzern zum Absturz gebracht, weil der stur auf die überholten Energieträger Kohle und Atom setzte, die er mit seiner „smart city“ effektiver gestalten wollte. Etliche professionell gemachte powerpoint-Präsentationen, die  Mülheimer Ratsherrn oder -damen dazu über sich ergehen lassen mussten, konnten die Realitäten auf Dauer nicht ändern. So ist es kein Zufall, dass die smart meter auch in der Modellstadt Mülheim immer noch nicht der erhoffte Quantensprung sind. Dafür aber ist die Modellstadt Mülheim als RWE-Anhängsel durch die viel zu große Verbundenheit mit dem RWE selbst in den hoffnungslosen Absturz geraten: Die gesetzlich nun vorgeschriebene Bewertung der RWE-Aktien mit realem Kurs hat Mülheim mit einem Federstrich um 468 Mio. € ärmer gemacht, so dass die Stadt trotz (noch) niedriger Arbeitslosigkeit usw. als einzige Großstadt auch bilanziell heillos überschuldet ist.

Kurzum:
Prof. Dr. Mülheim (s.o.) hat inzwischen das Zeitliche gesegnet, ist eingegangen wie eine Primel beim ersten Frost, weil OB und Kämmerer, aber auch die Ratsparteien von SPD, CDU, FDP, Grünen und Linken die Blume nicht durch Aktienverkauf vor den rauen RWE-Außentemperaturen schützen wollten.

Unabhängig von der im Schlepptau des RWE-Konzerns trudelnden RWE-Modellstadt, scheint auch die gesamte EU-Strategie mit der zukünftigen Pflicht zu smart meter für Strom und für Gas, was noch problematischer ist! – und das für alle ins Wanken geraten wie dem folgenden Bericht von des Strom-Vergleichsportals Check24, nachzulesen hier, zu entnehmen ist, der sich auch aus Spiegel-online beruft (Links weiter unten)

Smart Meter: Vorläufig doch
keine Pflicht zum Einbau

Der Einbau von sogenannten Smart Metern wird vorläufig doch nicht zur Pflicht.
Wie der Radiosender RBB Inforadio am Mittwoch auf seinem Online-Portal berichtete, hat der deutsche Wirtschaftssekretär Rainer Baake die Regelung vorerst gekippt, weil es noch keine gesetzlichen Sicherheitsvorgaben gibt. Ursprünglich sollte ab dem 1. Januar 2015 in allen Neubauten, bei Renovierungen oder bei einem Jahresstromverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden (kWh) auf die intelligenten Stromzähler umgerüstet werden. Nun wird der Stichtag voraussichtlich mindestens bis zur nächsten Bundestagswahl verschoben, berichtet RBB Inforadio.
Die neue Generation der Stromzähler erfasst neben dem reinen Stromverbrauch auch Verbrauchszeitpunkt und –quelle. In Verbindung mit flexiblen Stromtarifen in verschiedenen Preisstufen sollen Verbraucher auf diese Weise einen Anreiz erhalten, Strom nach Möglichkeit vorrangig dann zu verbrauchen, wenn er im Überfluss vorhanden ist – beispielsweise nachts.

Damit könnten Verbrauchsspitzen zu Zeiten mit ohnehin hoher Netzauslastung verringert werden – was weniger Reservekapazitäten notwendig macht. Diese führen bislang dazu, dass zu Niedriglastzeiten zu viel Strom vorhanden ist und sogar ins Ausland verkauft werden muss. Doch ohne den flächendeckenden Einbau von Smart Metern gibt es bislang auch keine flexiblen Stromtarife.

Laut einem Bericht von Spiegel Online vom 22.12.14: „Energiewende: Deutschland droht das Stromzähler-Chaos“, nachzulesen hier, hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereits einige Geräte auf ihre Sicherheit untersucht. Doch keines genügte den hohen Anforderungen zum Datenschutz, die sich die Behörde selbst gesetzt hat. Gesetzlich festgelegte Vorgaben bezüglich einheitlicher Sicherheitsstandards bei den Stromzählern gibt es bislang noch nicht. Da jedoch sowohl Netzbetreiber als auch Stromanbieter aus den digitalen Verbrauchsdaten erfassen können, welcher Haushalt zu welchem Zeitpunkt bestimmte Geräte benutzt, müssen diese Daten vor dem Zugriff Unbefugter sicher sein.
Quelle CHECK24 Vergleichsportal GmbH 2014

Mülheim, NRW und das RWE

Großmühlenkraftfeld
2011: Kraft, Großmann, Mühlenfeld bei der 200-Jahr-Feier der Mülheimer Friedrich-Wilhelm-Hütte, die bis 1998 zu Thyssen gehörte, heute zu Großmanns Georgmarienhütte GmbH. Mehr hier