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Sackgasse RWE-Abhängigkeit durch RWE-Eon-Deal verstärkt?

Auf dem deutschen Strommarkt sollen die Karten neu verteilt werden. Eon und RWE einigten sich am Wochenende 10./11. März 2018 überraschend auf einen Megadeal. Innogy soll zerschlagen werden. Die am Sonntag von beiden Konzernen veröffentlichte Vereinbarung sieht im Kern vor, dass Eon das lukrative Netzgeschäft von Innogy erhält, während die erneuerbaren Energien unter dem Dach von InnogyRWE vereint werden sollen. Innogy würde damit zerschlagen. RWE hatte das eigene Geschäft mit erneuerbaren Energien, dem Vertrieb und dem Netz erst im Oktober 2016 unter dem Namen Innogy an die Börse gebracht. Seitdem hält RWE noch knapp 76,8 Prozent an Innogy. RWE behielt die konventionellen Großkraftwerke und den Strom-Großhandel. Die Stromnetze sind schon jetzt der verlässlichste Gewinnbringer von Eon, zuletzt steuerten sie rund 65 Prozent der Erträge bei.

Was dieser „Deal“ für die sogar bilanziell hoch überschuldete RWE-Stadt Mülheim bedeutet, ist nicht absehbar, doch schwant einem wenig Gutes. Das einst reiche Mülheim mit bisher robuster Wirtschaft und relativ geringer Arbeitslosigkeit hat nicht nur den mit Abstand höchsten Anteil an RWE-Aktien pro Kopf von allen RWE-Städten, es hat auch in NRW die höchste Pro-Kopfverschuldung mit über 11.000 €/Kopf.  Zufall? Eher weniger. Auch die einflussreichen kommunalen Aktionäre, allen voran Dortmund, Essen und Mülheim, wurden überrascht vom RWE-Eon-Deal. Guntram Pehlke, Chef des Dortmunder Stadtwerke-Konzerns DSW21, dem größten und einflussreichsten Aktionär unter den Kommunen, äußert  Vorbehalte gegen den Deal, Essens OB begrüßte den Coup genau wie Ver.di-Chef Bsirske und Mülheim schweigt sicherst einmal aus.

Wahrscheinlich rächt sichirRWEg2 die extrem RWE-affine Politik der Stadt Mülheim mit dem Deal der Konzerne demnächst erst recht. Die Konzession für das Stromnetz wurde 2012 ohne Not vorzeitig für 10 Jahre verlängert und als „Bonbon“ bei der Erneuerung der medl-Verträge mit dem RWE auch noch um mind. 5 Jahre verlängert. Das RWW ist zu 80% in RWE-Besitz, der SWB zu 25%, die medl zu 40%. All das wird übergehen zu Eon inkl. der Straßenlaternen usw.. Wie das alles von der zukünftigen Mutter Eon gehandhabt wird, ist nicht absehbar. Einzig klar ist, dass die ca. 9 Mio. städtischer RWE-Aktien in Zukunft noch weniger bedeuten werden als bereits in den letzten Jahren.

WasserwerkEin wenig erinnert der Mega-Deal von RWE und Eon an Monopoly. Mit dem „kleinen“ Unterschied, dass nicht Straßen und Häuser, sondern Tochterfirmen und Anteile munter verkauft und getauscht werden. Die Frage, was aus den betroffenen Menschen und Standorten und Städten wird, scheint dabei zweitrangig zu sein.
Dabei wurde bisher immer wieder betont, der Einfluss auf wichtige Unternehmensentscheidungen und die Sicherung der Standorte sei das Hauptargument für das Festhalten der Stadt an der RWE-Beteiligung. Jetzt stehen die Verantwortlichen vor einer echten Bewährungsprobe. Entscheidend ist, ob es ihnen wirklich gelingt, ihren Einfluss für die Sicherung von Standorten und Arbeitsplätzen geltend zu machen.
Aber auch die Interessen der Verbraucher sollte man im Blick haben: Steigende Strompreise durch den „Mega-Deal“ wären nicht zu vermitteln.

Ist die Zeit der Energieriesen abgelaufen? Verlängern Megafusionen das Sterben?

Frau Kemfort, Energieökonomin des DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) sieht den RWE-Eon-Deal sehr kritisch. Im Handelsblatt vom 12.3.18, nachzulesen hier, sagte sie u.a.: „Innogy sieht Kemfert als den großen Verlierer dieses Deals. Die Gründung des Ökostrom-Anbieters sei von Anfang an aufgrund unglaubwürdiger Geschäftsmodelle zum Scheitern verurteilt gewesen. Der Verkauf des Bereichs der Erneuerbaren Energien von Eon an RWE sei allerdings ebenso ein Fehler, ist Kemfert überzeugt. „Die Stromnetze mögen aufgrund von Traumrenditen zu kurzfristigen Profiten führen“, erläuterte die Energieökonomin, „doch mittel- bis langfristig wird der gesamte Bereich der Energiewende, inklusive dezentraler erneuerbarer Energien und nachhaltiger Mobilität boomen.“Die DIW-Ökonomin gibt eine düstere Prognose: „Die Zeit der Energieriesen ist abgelaufen.“ Nun wolle man mit Megafusionen diesen Trend aufhalten.“

Egal wie, für Mülheim immer nachteilig!!

FrauKraftmühlengroßmannsfeld ex-OB Mühlenfeld (immer noch RWE-Aufsichtsrätin) und ex-RWE-Chef Großmann mit seinen gigantischen Fehlinvestitionen sei „Dank“für die bescherte Sackgasse, in die sie die einst „sympathische“ Stadt Mülheim a.d. Ruhr hineinmanövrierten!