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Chaos-Verkehrsführung verringern durch Ende der Sperre Schollen-/Ruhrstr.

Mülheimer Verkehrsplanung “alternativlos”? Von wegen!

Baustellen-Irrsinn, ohne Rücksicht auf Verluste?
MBI beantragen Aufhebung der unnötigen Sperre Schollen-/Ruhrstr., sobald der Rohbau auf dem ex-Kaufhofgelände fertig gestellt ist

Seit Anfang November 16 wurde der ehemalige Kaufhof abgerissen, d.h. auch zusätzliches Verkehrschaos. Fast gleichzeitig begann die immer wieder verschobene Rumbachkanalsanierung und damit Verkehrsbehinderung auch noch auf der Achse Dickswall/Essener Str.. Es drohten ferner noch der Bau des Kreisverkehrs Eppinghofer Str./Klöttschen sowie der Abriss der Hochstr. Tourainer Ring.  Leider ist das gesamte Baustellenchaos wenig koordiniert, so dass mit massiven Folgen für die Innenstadt zu rechnen ist! Mehr in „Baustellen-Irrsinn, eine Mülheimer Spezialität?“ hier

Im Januar 17 meldeten sich Kaufleute, die sich existenziell bedroht fühlten, interessierte aber wenig, siehe auch

  • WAZ vom 10.1.17: „Einzelhändler erleiden durch Großbaustelle massive Verluste“, hier
  • WAZ vom 11.1.17: „Stadt lässt Straßen gesperrt“ (Print-Ausgabe) und „Stadt: Straßensperrung am Kaufhof-Areal ist alternativlos“ (im Netz), nachzulesen hier

Doch war die Sperrung wirklich alternativlos?
Die MBI sagten “eindeutig Nein”, doch ihr Antrag dazu wurde im Feb. 2017 von SPD, CDU, BAMH und Grünen abgelehnt! Antrag nachzulesen hier

Der massive Klotz anstelle des abgerissenen Kaufhofs, dem manche WAZ-Leser den Charme eines Gefängnisses bescheinigten, ist nun im Frühjahr 2018 fast fertig gestellt. Deshalb stellten die MBI folgenden Antrag, damit auch die Politik Farbe bekennen muss, wie die Verkehrsführung nach den Bauarbeiten aussehen soll:

MBI-Antrag für den Planungsausschuss am 12.04.18                  TO öffentlich

Sperrung der Schollen-/Ruhrstraße mit dem Ende der Baustelle „Schloßstraßenquartier“ beenden

Der Planungsausschuss möge beschließen:
Die Absperrung von Schollenstr./Ruhrstr. wird unverzüglich aufgehoben, sobald die Rohbauarbeiten am „Stadtquartier Schloßstraße“ beendet sind, und zwar für beide Fahrtrichtungen.
Die Verwaltung wird ferner beauftragt, dem Ausschuss zeitnah und noch vor der Aufhebung der Sperrung darzulegen, ob und inwieweit sie es für sinnvoll hielte, in Zukunft auch den Geradeaus-Verkehr von Schollenstr./Ruhrstr. über die Leineweber in die kleine Ruhrstraße freizugeben.  

Begründung
Ob diese Sperrung während der Bauarbeiten wirklich notwendig war, darüber kann man trefflich streiten, ist aber Vergangenheit. Nicht darüber streiten kann man, dass eine Beibehaltung der Sperrung auch nach der Bauzeit des „Stadtquartiers Schloßstraße“ bei der bekanntermaßen sehr umständlichen Mülheimer Verkehrsführung weiterhin große Umwegfahrten erzwingen würde.

Aus verschiedenen Gründen heraus schadet die Beibehaltung der Sperrung von Schollen-/Ruhrstr. der Innenstadt zweifelsohne.

Die MBI befürworten, den Verkehr über die ehemalige „Kaufhofschleife“ in beiden Fahrtrichtungen schnellstens wieder zu ermöglichen, evtl. auch mit der Ergänzung von Geradeausfahrten in die kleine Ruhrstr., was allerdings von der Schloßbrücke aus nicht erlaubt werden sollte.

L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher

Zum MBI-Antrag (s.o.) zur schnellstmöglichen Aufhebung der Netzsperre Schollen-/Ruhrstr. hatten Verwaltung und „Politik“ sich die Mülheimer Variante der doppelten Verneinung überlegt. Wenige Stunden vor dem Ausschuss wurde die Stellungnahme verschickt (s.u.), dass ein Beschluss zum MBI-Antrag nicht nötig sei, weil ja eh 2016 nur beschlossen worden sei, die Netzsperre während der Bauzeit des Monster-Komplexes anstelle des ex-Kaufhofs einzurichten.
Das wussten wir von den MBI auch. Damit aber keine/r auf die Idee kommen sollte, demnächst die Verlängerung der Sperre zu beschließen oder auch nur die Sperre ohne Beschluss zu belassen (was gemäß MH-Gepflogenheiten auch passieren könnte), sollte der Ausschuss Farbe bekennen. Schließlich hatte die Verwaltung in der Vergangenheit mehrfach angekündigt, genau eine solche Netzsperre auf Dauer im Sinn zu haben.
Die MBI ließen im Ausschuss nur über den 1. Satz abstimmen, denn es zeigte sich, dass über weitere Aspekte der völlig verkorksten Mülheimer Verkehrsführung bei SPD, CDU, BAMH und Grünen absolut Null Gesprächsbereitschaft bestand. Und so stimmten dann fast alle gegen unseren Antrag.
Was bedeutet das? Etwa: Man stimmt dagegen, weil man/frau ja für die Aufhebung dieser Netzsperre ist, also dafür? Oder weil man/frau sicher ist, dass die Netzsperre auf jeden Fall aufgehoben wird?

Solche gedanklichen Windungen sind üblich in der Ruhrbaniastadt, um die Gedanken in irgendwelchen Hinterköpfen nicht offenlegen zu müssen. Real will man sich mit eindeutigen Beschlüssen halt keine Plänchen verbauen, die in Hinterzimmern bereits angedacht sind.

Doch egal: Alleine dadurch, dass die MBI diese hundsmiserable Netzsperre bereits jetzt thematisiert haben, wird es schwieriger werden, diese demnächst zu verlängern.
Genau deshalb konnten wir MBI-ler wieder einmal spüren, dass die fast gesamte Schar der Lokalpolitiker böse auf uns war. Doch damit können wir leben.

Der Abriss des Kaufhof-Kolosses und der folgende Bau eines noch massiveren Kolosses ist nahezu abgeschlossen. Dass die Sperrung danach für immer weiter bestehen soll, ist weder wirklich nachvollziehbar und alles, nur nicht alternativlos. Sollten aber Teile von Verwaltung und Politik evtl. im Hinterkopf haben, die Straßensperrung Schollen-/Ruhrstr. dauerhaft einrichten zu wollen und die Bevölkerung via Kaufhof-Baustelle schon einmal daran gewöhnen, so hat die Sperrung während der Baustelle sicherlich wenig bewirkt.

Die MBI sind überzeugt, dass die Sperrung der „Kaufhofumfahrung“ in dem insgesamt wenig gelungenen Verkehrskonzept Innenstadt  auf Dauer nicht durchsetzbar sein wird.

Baustellen-IrrsinnMan darf jedenfalls auch nicht außer acht lassen, dass auf der Essener Str./Dickswall eine weitere Großbaustelle noch jahrelang bestehen wird. Außerdem droht mit dem Bau der Kreisverkehre für „Ruhrbania-Baulos 3“ eine lang anhaltende große zusätzliche Beeinträchtigung der Hauptverkehrsadern Klöttschen/Eppinghofer Str. noch in diesem Jahr. Die gebeutelte Mülheimer Innenstadt kann zudem von Glück reden, dass der RP zum wiederholten Male die Gelder für den überflüssigen Abriss der Hochstr. Tourainer Ring nicht freigegeben hat. Wenn die Stadt fast gleichzeitig auch noch die Maßnahme begonnen hätte, nicht auszudenken ……

 Mehr auch in

  • Okt. 17: „Chaos pur, in Mülheim an der Ruhr?! Bspl. Verkehrsplanung“ hier
  • Sept. 17: „Reisewarnung für Mülheim wg. Baustellen-Irrsinns? Mülheim a.d. Ruhr oder wenn der Navi versagt“, hier
  • Feb. 13: „Mülheimer/innen zu dumm für die Ruhrbania-Verkehrsplanung?“ hier
  • Nov. 12: „Unausgegorene Ruhrbania-Innenstadt-Verkehrsführung wird durch Baulos 3 noch schlechter!“ hier