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Der verschwiegene Skandal mit dem Schulsportplatzverkauf Hochfelder Straße

Regieren die Parteien an der Bevölkerung vorbei? So lautet die Frage in etlichen Medienberichten oder talkshows, weil der Bürgerprotest im Herbst 2010 flächendeckend groß ist wie lange nicht mehr, nicht zuletzt in Stuttgart und Gorleben. Mehr hier

Wer das warum verstehen will, sollte die „Modell“stadt Mülheim betrachten, die eine Art Vorreiterrolle beim Ausverkauf der Städte und ihrer Bürger einnimmt. Entlarvend auf der Ratssitzung am 16.12.2010 war die Antwort auf die MBI-Frage, ob denn für die Kinder der beiden Grundschulen Blötterweg und Arnoldstr. endlich ein Ersatzsportplatz gefunden sei, nachdem die Grundstücke des für die Kinder fußläufig erreichbaren Sportplatzes Hochfelder Str. laut Schild alle verhökert sind. Antwort des zuständigen Sportdezernenten Ernst sinngemäß: „Keine Ahnung. Sie hätten die Frage lange genug vorher schriftlich einreichen sollen.“ Auch der Schuldezernent sagte nichts dazu. Unfassbar und entlarvend zugleich! Seit 3 Jahren ist die hochgradig bedenkliche Finanzierung des Stadionumbaus für den VfB über die Umnutzung der beiden Speldorfer Sportplätze mit den Stimmen aller, außer MBI, beschlossen und am Schluss im Schweinsgalopp durchgezogen worden, ohne das gravierende Problem des nun verkauften Schulsportplatzes zu lösen. Einfach totschweigen, war dabei die Devise. Die Grundschulkinder waren das allerletzte, was bedacht wurde. Hauptsache, der VfB wird bedient und die Grundstücke werden verkauft.

8.1.11: NRZ: „Kleine Sportanlage für die Schule am Blötter weg? – Stadt sagt Bau einer Laufbahn plus Sprunggrube zu“. Doch: Solange noch nicht klar sei, ob und wo auf dem Schulgelände evtl. noch Anbauten für die Zusammenlegung mit der Schule Arnoldstr. errichtet werden müssten, sollten die Kinder zur Saarner Straße pilgern. Die Stadt stelle evtl. einen Bus zur Verfügung. Wie peinlich und hochgradig skandalös! Der Beschluss, die Grundschulen Blötterweg und Arnoldstr. beide am Blötterweg unterzubringen, stammt aus 2007!

Die von den MBI vorgeschlagene Lösung, einen Ersatzsportplatz für die Kinder als Streifen entlang der Hundsbuschstr. von dem ebenfalls zu Bauland umgewandelten VfB-Stadions anzulegen, wurde nicht einmal untersucht. Von sinnvollem Städtebau reden wir schon länger nicht mehr, nur noch Schadensbegrenzung wie dieser MBI-Vorschlag.

Früher wäre das ganze ein Riesenskandal gewesen, heute redet keiner mehr darüber. Kurzum: Die Speldorfer Kinder haben nicht wirklich interessiert, genausowenig wie die systematische Verödung des Stadtteils Speldorf oder das Schröpfen zufällig und unbeteiligt Betroffener für unglaublich dilettantische Planungen wie den Kanalbau für die Umnutzung des VfB-Stadions. Auch diese Geschichte zeigt, was wirklich hinter dem abgekarteten Verkauf der Jugendherberge stand. Jedenfalls nicht die Für-, Vor- oder irgendwelche andere Sorge um Kinder oder Jugendliche! Man kann einfach die Sonntagsreden nicht mehr ertragen, in denen die Parteien Bildung und das Wohl der Kinder und Jugendlichen als oberste Priorität verkünden, während sie bereits montags deren Zukunft in Form von windigen Umwegfinanzierungen (Feuerwehr, Rathaus, Ruhrbania ….) verhökern, ihnen dienstags den Schulsportplatz unter dem A… weg verkaufen und mittwochs noch nicht wissen, ob es einen Ersatz gibt. Der wird dann donnerstags als irgendeine Interimslösung aus dem Boden gestampft, bevor dann freitags verkündet wird, dass man noch nicht weiß, ob und wie die Zukunft der Schule überhaupt aussieht! Und dann ist Wochenende und damit wieder Zeit für kluge Sonntagsreden, in denen die Kinder als unser einziger Rohstoff bezeichnet werden, für die man alle Anstrengungen unternehme, die nur möglich seien.

Zur Erinnerung: 2007 wurde gegen jede Vernunft beschlossen, die kath. Grundschule Arnoldstr. mit der städt. GS am Blötterweg in der Schule am Blötterweg zusammenzulegen, um das attraktive Gelände an der Arnoldstr. verkaufen zu können. Bis heute aber konnte nicht einmal ein Raumkonzept erstellt werden oder auch nur geklärt werden, ob ein zusätzlicher Bau nötig sein wird. In der Zwischenzeit wurden der Schule Arnoldstr. Gelder verweigert für notwendigste Maßnahmen mit dem Hinweis darauf, dass die Schule ja zum Blötterweg ziehen werde. Mehr dazu hier

Die ganze Scheinheiligkeit, die sich zwischen Sonntagsreden und der Realität offenbart, ist erschreckend!

  • 11.10. 2007: Schulentwicklungsplanung in Mülheim: Vollgas bei der Bildungskatastrophe? Im Zweifel gegen die Grundschulkinder? Sonderbehandlung des Schulstandorts Speldorf: “Schulische Diaspora jetzt auch mit direkter Benachteiligung?” mehr hier
  • Schulentwicklungsplanung 2010, ein Trauerspiel? Mehr hier
  • Wüste Trickserei für eine unseriöse Stadionfinanzierung? hier
  • Canale grande völlig eingetrübt! Absurder Speldorfer Kanalbau hier

Leserbrief an die Mülheimer Medien

Betr.: Sport und Schulen in Speldorf

Die Begründung der Stadtverwaltung für die Verunmöglichung von Vorhaltung der betriebsgeeigneten Sportstatten für Grundschulkinder in Speldorf sind ein Aberwitz, eine Ohrfeige für die Eltern, eine Schande für die Stadt, ein Vergehen an den Kindern und mehrfacher Rechtsbruch!

Alle Eltern sollten Folgendes wissen:

  1. Jede Stadt hat einen Schulentwicklungsplan zu haben und diesen fortzuschreiben (Landesgesetz).
  2. Jede Stadt hat die sächlichen Voraussetzungen für Unterricht, also auch für Sport, zu schaffen und zu erhalten (Schulgesetz).
  3. Jede Kommune muss so das Einhalten der Stundentafel für Grundschüler ermöglichen (Vorschrift Ausbildungsordnung Grundschule, AO-GS, NRW)
  4. Jede Sportstätte für Unterricht muss innerhalb von 5 Minuten erreichbar sein (Vorschrift Musterraumprogramm der Landesregierung, Empfehlung der KMK).
  5. Sportinhalte „Leichtathletik“ sind verbindlich und haben draußen stattzufinden (Richtlinien, Lehrpläne Grundschule, verbindliche Kompetenzen)
  6. Sport- und Schwimmunterricht dienen der Erhaltung der Gesundheit und haben zudem präventive Bedeutung (Schulgesetz).

Da Verwaltung in Mülheim nur auf Druck und Anwälte reagiert (siehe jüngste Bürgersteig-Kapriolen), sollten alle Eltern ihr Recht nach den o. gen. 6 Punkten einklagen. Wer ist eigentlich die Chefin in diesem Laden? Wer hat die gewählt?
Viele Grüße
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