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RSV-Platz ade, Wohnungen juchhe? Mölmsche Bauwut und kein Ende!

Mülheim ist bekanntlich finanziell vor die Wand gefahren. Dennoch leistet sich die Heimatstadt der Ministerpräsidentin neben dem Millionengrab infinitissimo namens Ruhrbania noch andere Luxusprojekte wie den 13 Mio. teuren geplanten neuen Sportplatz in Heißen, der unter dem Titel „Perspektivkonzept Fußball“ geführt wird. Finanziert werden soll das Luxusprojekt hauptsächlich durch Umwandlung von 4 bestehenden Sportplätzen (Mühlenfeld, Amundsenweg, von-der-Tannstr. und Rudolf-Harbig-Str.) in Wohnbauflächen. Besonders heikel wäre die Aufgabe des Styrumer Platzes von-der Tann-Str., da Schulsportplatz für Grund- und Gesamtschule ohne adäquaten Ersatz.

Nicht gerade uninteressant ist aber auch die Vorgeschichte
des heutigen RSV-Platzes an der Rudolf-Harbig-Straße.

Der gehörte einst dem Krupp-Konzern. Als dieser als Thyssen-Krupp Mitte der 90iger das RSV-Gelände als Wohnbaufläche versilbern wollte, gab es massive Einwände aus Mülheim. Schließlich tauschte der Konzern den Platz gegen das städtische Grundstück Klotzdelle, wo dann per B-Plan im ohnehin bereits überversiegelten Heißen-Ost eine sehr dichte Wohnbebauung ermöglicht wurde durch den Bauträger tenBrinke, welcher das Gelände von T-K erworben hatte. „Seltsamerweise“ stellte sich vor Baubeginn ein Schweizer Käse als Untergrund heraus (Überraschung „wilder Bergbau“, was im B-Plan-Verfahren zwar mehrfach von Bürgern behauptet, doch vom Tisch gewischt worden war!) Und so zahlte die Stadt Mülheim Millionen, um die Stollen mit Beton zu füllen! Und nun wird also doch der RSV-Platz doch in Wohnbauflächen umgewandelt, wie dem WAZ-Artikel unten zu entnehmen ist. Es war also ein teures und recht kurzlebiges „Vergnügen“ für die Stadt, den RSV-Platz als Sportplatz zu erwerben und zu erhalten!

Anm.: TenBrinke, stark verwickelt in die unsauberen Geschichten des Landesbetriebs BLB, mehr hier, ist seit langem Dauer-Bauträger in Mülheim, ob u.a. auf dem ex-Kasernengelände oder bei der Bebauung der beiden ehemaligen Speldorfer Sportplätze Blötterweg und Hochfelder Straße zur ebenfalls auf diese Art unerlaubten Finanzierung des Stadionumbaus in Styrum für den VfB Speldorf, mehr hier. Auch dabei hatte man den Grundschulkindern von Arnoldstr. und Blötterweg ersatzlos den fußläufig erreichbaren Schulsportplatz unter dem A… weg verkauft! Mehr zu dem verschwiegenen Skandal hier

Sehr bedenklich war auch die Genehmigung der o.g. Sportplatzpläne für die Heißener Vereine RSV (Rasensportverein) und TB (Turnerbund) im letzten Mai durch die sog. Finanzaufsicht des RP, weil im Nothaushalt die Finanzierung eines neuen Projekts durch Verkaufserlöse grundsätzlich verboten ist. 1 Jahr lang „prüfte“ die Düsseldorfer Behörde und sagte nichts dazu, dass die Stadt Mülheim trotz Nothaushaushalts längst das Grundstück Hardenbergstr. für zig Millionen von Lidl im Vorgriff gekauft hatte! Mehr auch hier

Was diese ganze Geschichte zusätzlich pikant macht, ist die Tatsache, dass zum einen das Zuhause der Ober- bürgermeisterin an den RSV-Platz grenzt, zum zweiten, dass ihr Gatte nicht nur SPD-Stadtverordneter ist, sondern auch Präsident des zweiten Heißener Vereins TB, der zusammen mit dem RSV unbedingt den neuen Luxusplatz an der Hardenbergstr. haben wollte. Und so wird nicht nur der Wert des gemeinsamen Häuschens steigen …..

Unabhängig vom Fußball stellt sich natürlich auch die Frage, wie sinnvoll es sein kann, unentwegt neue Baugebiete in einer schrumpfenden Stadt wie Mülheim mit zudem dem höchsten Altersdurchschnitt in NRW zu erschließen, vom städtebaulichen Einheitsbrei beim Wegfall immer weiterer Grünflächen sowie Flächen für den sog. Gemeinbedarf ganz zu schweigen! Mehr zur Mülheimer Bauwut u.a. in

  • Nov. 12: Ein erschreckend bauwütiger, rücksichtsloser Bauausschuss hier
  • Juli 11: “Unsere Stadt wird zugemauert” – Mölmsche Beton- und Filzpolitik hier
  • Feb. 11: MBI beantragen: Baupolitik umorientieren hier
  • Feb. 11: Mülheim, die Klimastadt mit heißer Luft? hier
  • Juni 10: Die zerstörerische Mölmsche Bauwut ist Harakiri! hier

Zusammengefasst zeigt das Beispiel des Noch-RSV-Platzes sehr anschaulich, wie manches im Ruhrgebiet so läuft und warum es in Städten wie Mülheim zu einer derartig verheerenden Haushaltslage kommen konnte!

„Stadt plant in Heißen Wohnen statt Fußball

Heißen. Wo heute das runde Leder rollt, soll in Zukunft eine Wohnsiedlung entstehen: Die Stadtverwaltung bringt aktuell einen städtebaulichen Entwurf zur Nachfolgenutzung für den Sportplatz an der Rudolf-Harbig-Straße in Heißen in die politische Beratung ein. Den Stadtplanern schwebt für das Areal nahe dem Stadtteilzentrum vor, dass dort 33 Einfamilienhäuser Platz finden. Geplant sind sie in aufgelockerter Bauweise, zudem soll ein fast ein Hektar großer Grünstreifen frei bleiben…………“ Von Mirco Stodollick in WAZ vom 08.02.2013, der ganze Artikel hier

Mehr zum “Perspektivkonzept Fußball”

  • 9.5.12: xtranews: Luxussportanlage Mülheim-Heißen: Bedenkliche Mölmsche Mauscheldemokratie!? hier
  • 14.11.11: Endlich nach 4 Monaten eine Stellungnahme des RP zur MBI-Beschwerde. Das Übergehen der BV war rechtswidrig, ob Verkaufserlöse zur Schuldentilgung genommen werden müssen, wird noch geprüft. Wie bitte? Für Millionen bereits das Gelände gekauft – im Nothaushalt!!!! Dazu schweigt der RP.
    “Alles erlaubt in der Bananenrepublik Mülheim, auch noch mit Rückendeckung aus Düsseldorf?” hier
  • 2.9.11: MBI-Beschwerdebrief an NRW-Ministerpräsidentin Kraft wegen des unzulässigen Finanzierungskonzepts für das „Perspektivkonzepts Fußball“ der Stadt Mülheim über geplante Grundstückserlöse trotz Nothaushalts und wegen der Weigerung von IM Jäger einzugreifen als pdf-Datei (29 KB)
  • 28.7.11: MBI-Beschwerdebrief an Innenminister Jäger wegen des unzulässigen Finanzierungskonzepts für das „Perspektivkonzepts Fußball“ der Stadt Mülheim über geplante Grundstückserlöse trotz Nothaushalts und  Aufforderung an den IM zur Überprüfung und zum unverzüglichen Eingreifen, als pdf-Datei (34 KB)
  • 3.8.11: NRhZ Nr. 313: “Lob von der WAZ, Beschwerde von den Mülheimer Bürger-Initiativen”: “1:0 für Kicker und Häuslebauer in Mülheim”?, nachzulesen auch als pdf-Datei (87 KB)

Zur Erinnerung auch:

  • Der skandalöse Stadionumbau für den VfB Speldorf in 2010 u.a. auf Kosten der Speldorfer Grundschulkinder! hier
  • „Wüste Trickserei für eine unseriöse Stadionfinanzierung?“ hier
  • Der Fluch der RWE-Hörigkeit hier
  • Bankrottania a.d. Ruhr hier
  • Griechische Zustände a.d. Ruhrbania? hier
  • Bauwut in Mülheim als Harakiri? hier