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„Unsere Stadt wird zugemauert“ Mölmsche Beton- und Filzpolitik

NRZ vom 31.8.11, Titel „Bauboom in Mülheim“ – Im ersten Halbjahr 2011 genehmigten die nordrhein-westfälischen Bauämter den Bau von insgesamt 17402 Wohnungen. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren das eine Steigerung um 5,7 Prozent im Vergleich zu den 16469 Wohnungen, die von Januar bis Juni 2010 genehmigt wurden. Die Mülheimer Zahlen liegen jedoch drastisch über dem Durchschnitt: Wurde in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 die Errichtung von 31 Wohngebäuden genehmigt, waren es 2011 genau 119 – eine Steigerung um 289,9 Prozent. 105 davon (2010: 21) waren Einfamilienhäuser, 3 (2010: 2) Zweifamilienhäuser und 11 (2010: acht) Mehrfamilienhäuser. Zudem wurden insgesamt 192 Wohnungen in neuen Wohngebäuden genehmigt. Im Vergleich zu 2010 mit 92 Genehmigungen ist das ein Zuwachs von 108,7 %!

Noch Fragen?

Ende der 70iger Jahre gab es in Mülheim eine Klasse-Straßenmusiker-Band namens „MG Aufruhr“. Selbstgemachte Texte und flotte Musik begeisterten auf der Schloßstr. oder bei den großen Veranstaltungen im Handelshof etwa zum damaligen „Stromboykott“ gegen den AKW-Konzern RWE (hunderte Mülheimer behielten ca. 10% ihrer Stromrechnung ein und zahlten das Geld auf ein Sperrkonto aus Protest gegen den damaligen 10%igen AKW-Anteil an der Stromproduktion des RWE). Dazu hatte „MG Aufruhr“ nach der Melodie des Brechtschen Mecki Messer den „Stromboykotttango“ geschrieben.
Auch zur Betonpolitik der Stadt hatten sie einen eingängigen Ohrwurm zu bieten. Der Text stammt vom heutigen Freiburger Geschichtsprofessor U. Herbert, der des öfteren im Fernsehen als Experte auftaucht. Er beschreibt die damaligen Versiegelungsorgien und Filzzustände, die in den 70iger und 80iger Jahren hauptsächlich mit der Firma Conle und SWB-van Emmerich verknüpft waren. Nach der Wende konzentrierte die einstige LTU-Mutter Conle sich voll auf die Neu-Fünfländer und der SWB stand Ende der 90iger Jahre vor einem riesigen Scherbenhaufen und kurz vor dem Bankrott.
Nach der Jahrtausendwende kamen dann nach Schafstall (Imoba) zusehends Hoffmeister und MWB (Mülheimer WohnungsBau) ins Mülheimer Immobiliengeschäft (das berüchtigte „Haifischbecken“), immer in enger Verbindung zumeist mit der SPD. Mehr zum heutigen Filz hier

Im folgenden der Liedtext von 1979 von MG „Aufruhr“

Unsere Stadt wird zugemauert

Hier in Speldorf gibt’s ne Gegend,
da ging ich als Kind gern hin.
Ohne Haus und ohne Wege,
nur ein Tümpel ohne Stege.
Firma Conle ging zum Bauamt und sprach:
Dieses Waldgebiet,
sieht so öde und leer aus,
hier fehl`n  Häuser wie man sieht.

Unsere Stadt wird zugemauert,
hier kommt keiner mehr heraus.

Hat `ne Wiese überdauert,
mach sofort ihr den Garaus.

In der Stadt gibt`s eine Gegend,
wo die Mieten billig sind,
wo die Straßen ziemlich schmal sind
und den Leuten das egal ist.
Doch: Das geht nicht, sagt der Planer
City Nord, die wird saniert,
denn hier fehlen Straßen
und von euch wird’s finanziert.

Unsere Stadt wird zugemauert ………….

Hier in Saarn gibt’s eine Gegend,
wo`s noch Bauernhöfe gibt,
wo`s noch Kühe gibt und Schweine,
Hochhausgettos gibt es keine;
Firma Conle ging zum Bauamt und sprach,
das hat keinen Sinn,
denn hier müssen sofort Häuser
für fünftausend Leute hin.

Unsere Stadt wird zugemauert ………

Hier am Auberg gibt`s ne Gegend,
da gehen die Leute gern spazieren,
denn da kann man lange gehen,
ohne Industrie zu sehen.
Ist ja furchtbar, sagt der Planer,
dass es sowas hier noch gibt.
Ab sofort wird diese Gegend
industrielles Mischgebiet!

Unsere Stadt wird zugemauert ……..

Und wenn wir uns dann beschweren,
dass hier bald kein Haus mehr steht,
heißt es: setzt euch in den Wagen;
fahrt mal schnell nach Meinerzhagen;
und in knapp zweieinhalb Stunden
seid ihr dann im Sauerland,
dank der autogerechten Landschaft,
die vor eurer Tür entstand!

Unsere Stadt wird zugemauert ……

Doch am Auberg und in Speldorf,
City Nord und Mausegatt,
fängt der Mensch sich an zu wehren,

weil er sonst keine Chance hat!!!!

(MG Aufruhr, 1979)

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