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Keine weitere Verschlechterung Stadtklima durch Bebauung des Ackers Tilsiter Str./Oppspring

18. Feb. bis 18. März 2013 war die öffentliche Auslegung des B-Plans “Tilsiter Str./Haustadtsfeld – G 14″ im Technischen Rathaus. Eingabe wegen massiver Bedenken gegen den B-Plan durch den MBI-Fraktionssprecher hier
Am 21. Feb. 13 wurden am Oppspring bereits Bäume gefällt. Im Vorgriff, jedenfalls ohne schriftliche Genehmigung, angeblich nur mündlich auf den Antrag vom Vortag hin! Mehr auch im WAZ-Artikel: „Aufregung wegen Baumfällungen“ hier und in der Mülheimer Woche:Erneut Aufregung um Neubaugebiet an der Tilsiter Straße – wegen Baumfällungen” hier

  • Am Do., dem 14. März 13, fand eine Bürgerversammlung zum Bebauungsplan “Tilsiter Str./Haustadtsfeld – G 14″ statt, u.a. mit Vertretern der BI “Frische Luft für Mülheim” auf dem Podium, um 18 Uhr im Gemeindehaus Heilig Geist, Zeppelinstr. 67
  • Ende Nov. 12: Ein erschreckend bauwütiger, rücksichtsloser Bauausschuss hier
  • Nov. 12: Mölmsche Bauwut soll neue zerstörerische Blüten treiben! hier
  • Hände weg vom Rumbachtal als Frischluftschneise für die Innenstadt und von der Frischluftentstehung auf Schulten-Baumers Acker am Oppspring/Tilsiter Str.! Aktivitäten seit 2005 hier
  • MBI-Fragen und die Antworten der Verwaltung von Jan. 2010 zu dem eindeutig klimaschädlichen Bebauungsplan Tilsiter Straße/Oppspring – G 14, hier

“Unsere Stadt wird zugemauert”

hieß bereits 1979 ein Titel der Mülheimer Straßenband „Aufruhr“. Mehr hier. Die Mölmsche Beton- und Filzpolitik hat lange Tradition und sie war u.a. Grundlage für das berühmte Mülheimer Filzbuch von 1984! Trotz sinkender Einwohnerzahlen steigerte die Stadt insbesondere nach der Jahrtausendwende die Bauwut mit Orgien von B-Plänen  und Baugenehmigungen wie keine andere Stadt in NRW.
NRZ vom 31.8.11, Titel „Bauboom in Mülheim“ – Im ersten Halbjahr 2011 genehmigten die nordrhein-westfälischen Bauämter den Bau von insgesamt 17402 Wohnungen. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, waren das eine Steigerung um 5,7 Prozent im Vergleich zu den 16469 Wohnungen, die von Januar bis Juni 2010 genehmigt wurden. Die Mülheimer Zahlen liegen jedoch drastisch über dem Durchschnitt: Wurde in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 die Errichtung von 31 Wohngebäuden genehmigt, waren es 2011 genau 119 – eine Steigerung um 289,9 Prozent. 105 davon (2010: 21) waren Einfamilienhäuser, 3 (2010: 2) Zweifamilienhäuser und 11 (2010: acht) Mehrfamilienhäuser. Zudem wurden insgesamt 192 Wohnungen in neuen Wohngebäuden genehmigt. Im Vergleich zu 2010 mit 92 Genehmigungen ist das ein Zuwachs von 108,7 %!Dass diese Baupolitik den Nachbarstädten gegenüber kannibalistische Züge zeigt oder diese zwingt, ihre Grün- und Freiflächen ebenso zur Disposition zu stellen, ist die eine höchst bedenkliche Seite. Die exzessive Zerstörung vieler wertvoller Frei- und Grünflächen stößt aber auch seit Jahren nicht zufällig auf immer massiveren Widerstand der eigenen Bürger (von Heimaterde vor Jahren bis nun zu Tilsiter und Mendenerstr. oder Fängerweg!), denn ökologische sowie städteplanerische Grundlagen und die Wohn- und Lebensqualität der real existierenden Bevölkerung leiden zusehends.
Besonders heikel ist die geplante Bebauung des Ackers von Bauer Schulten-Baumer im B-Plan „Tilsiter Str./Hustadtsfeld -G 14“, der im Juni 2008 eingeleitet wurde.

Entlang der Tilsiter Straße soll zwischen Oppspring und Rumbachtal Wohnbebauung für „gehobene “ Ansprüche entstehen im sog. „Übergangsbereich zur freien Landschaft“. Nach der immer noch aktuellen Klimaanalyse aus 2003 gehört dieses Plangebiet zum „regional bedeutsamen Ausgleichsraum Freiland und zum Kaltlufteinzugsgebiet Rumbachtal“. Der Klimabericht empfiehlt, diese stadtnahen Freilandflächen zu sichern und aufzuwerten und in jedem Fall von Besiedelung freizuhalten. Das exakte Gegenteil ist mit dem G 14 vorgesehen!

Mit MBI-Unterstützung gründete sich Mitte Juli die BI „Frische Luft für Mülheim“, die sich seither sehr engagiert und fantasievoll, u.a. mit „Klimawächtern“, einsetzt für den Erhalt dieser für die Innenstadtdurchlüftung lebenswichtigen Flächen.

BI-Sprecherin Britta Stalleiken mit einem “Klimawächter”

Bei der Bürgerversammlung Ende Aug. 2008 waren die Räume von Heilig Geist an der Zeppelinstr. überfüllt und die Kritik massiv. Seither stockt das Verfahren, zum Glück! Mehr hier

WAZ/NRZ 03.10.2012, der ganze Artikel hier

Kampf um besseres Klima


Auf dem Feld Oppspring/Tilsiterstraße gibt es seit Jahren Planungen für eine weitere Wohnbebauung. Foto: Stephan Glagla

Mülheim-Holthausen.  Seit Jahren kämpft eine Bürgerinitiative in Holthausen gegen die Bebauung der freien Flächen auf dem Feld Oppspring/Tilsiter Straße. Die Initiative bekommt jetzt neue Rückendeckung durch ein weiteres Gutachten, das Wissenschaftler der Universität Bochum, Abteilung Geographie/Klimatologie, erstellt haben.

Die Forscher gingen der Frage nach, welchen Einfluss die Freifläche auf die Entstehung von Kaltluft hat. Seit Jahren warnen Anwohner und Umweltschützer in dem Gebiet davor, die Fläche mit Wohnhäusern zu bebauen, da damit eine wichtige Kaltluftschneise für die Belüftung der Innenstadt verloren gehe. Sie liegen damit richtig. „Im Rahmen der Messkampagne konnte zweifelsfrei sowohl die Bildung von Kaltluft als auch deren Abfluss in Richtung Rumbachtal nachgewiesen werden“, so Prof. Andreas Pflitsch.

Die Kaltluftbildung setze bereits vor Sonnenuntergang ein, während sich der gut ausgeprägte und ununterbrochene Kaltluftstrom direkt bei Einsetzen der Beschattung einstelle, heißt es in dem Gutachten. „Somit konnte bereits mit einer Messung eindeutig nachgewiesen werden, dass die beprobte Fläche zweifelsfrei als kaltluftproduzierende Fläche mit einem sehr gut ausgeprägten Kaltluftabfluss in Richtung Rumbachtal anzusehen ist und somit auch als Kaltluftlieferant für die Mülheimer Innenstadt wirkt“, so Pflitsch. Zwischen dem Oppspring, Tilsiter Straße, Holthauser Straße und Haustadt Hof fanden die Messungen statt.

Selbst Vorsorge ergreifen

Die Initiative „Frische Luft für Mülheim“ hält den Erhalt der Freiflächen für zwingend geboten und sieht sich auch durch die jüngste Aufforderung des Deutschen Städtetages bestätigt. Dieser hatte in einem Schreiben an alle Kommunen appelliert, mit Blick auf die Klimaveränderungen selbst Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Der Erhalt von Frischluftschneisen wurde explizit genannt. Derzeit wird das Papier des Städtetages in mehreren Ausschüssen des Rates diskutiert.

„Wenn es in einem Gesamtkonzept um die Verbesserung der Luftqualität in Mülheim geht, welche die zweithöchste Autodichte Deutschlands aufweist, ist es dringend erforderlich, die Frisch- und Kaltluftzonen beizubehalten, sogar zu erweitern“, erklärt die Sprecherin der Initiative, Britta Stalleicken.

Die ständig wachsenden Verkehrsmenge durch Pkw- und Lkw-Verkehre verursachten nach wie vor erhebliche Luftschadstoffbelastungen in der Stadt. Eine weitere Bebauung klimarelevanter Flächen, so Britta Stalleicken, würde in einem gegensätzlichen Verhältnis zu den wissenschaftlichen Empfehlungen und denen des Städtetages stehen.

Andreas Heinrich

  • Internetseite der Bürgerinitiative “Frische Luft für Mülheim”
  • Internetseite der BI “Schützt Menden!”
  • Die zerstörerische Mölmsche Bauwut ist Harakiri! hier
  • Cuxhaven hat in der Wohnbaupolitik umgesteuert. “Cuxhavener Wohnlotsen” zur Aktivierung von Bestandsimmobilien anstatt immer weitere Grün- und Waldflächen zur Bebauung freizugeben, wie Mülheim das tut. Von Cuxhaven lernen! MBI-Antrag dazu hier
  • Die exzessive Mülheimer Baupolitik der letzten Jahre ist zerstörerisch und Harakiri. Mit der Umnutzung alter Industrieflächen von Lindgens, Ibing und Rauen müsste das gesamte Bauprogramm neu überdacht werden inkl. Ruhrbania. Noch sträubt sich insbesondere die SPD. Mehr hier