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Unendliche Geschichte Fallwerk? Stadt übern Tisch gezogen?

Anfang Mai 2015 fragten die MBI im Umweltausschuss nach, wann endlich das Fallwerk Weseler Str. zur Timmerhellstr. umgezogen sei, nachdem die Fa. das Gelände dort von der Stadt gepachtet hat. Antwort: Ende Mai. Doch das stellte sich später als Irrtum heraus, da Ende August gemeint war. Wann die Falltürme, die angeblich im Feb. bereits abgebaut werden sollten, endlich verschwinden würden, wusste bei der Stadt keiner.
Falli-neuIn der August-Sitzung des Umweltausschusses fragten die MBI erneut nach und erhielten die Antwort, die Schrottschere sei bereits an der Timmerhellstr.. Genaueres würde in einer mail mitgeteilt. Diese kam am 3.9., am Tag des Hauptausschusses (HA). Darin stand u.a. „Einzelne Betriebsteile (die gesamte Fa. Paul Jost GmbH) ist bereits zur Timmerhellstr. 7 umgezogen, der Betrieb erfolgt auf der Basis der dort vorhandenen BImSchG-Zulassung. Nach der letzten Auskunft des Betreibers an die Bezirksregierung ist die Fa. Jost Stahlschrott GmbH noch weiterhin an der Weseler Str. tätig. Es fehlt bisher die Genehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes für die Zugverladung am Gleisanschluss Timmerhellstraße. Die Fa. Jost Stahl-schrott GmbH wird daher mit dem hiermit verbundenen Betriebsteil noch an der Weseler Str. verweilen müssen, bis die Genehmigung vorliegt.“

Etwas konsterniert über diese Mitteilung fragten die MBI im Hauptausschuss erneut nach, was Stand der Dinge sei, denn die Sache mit der Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes war und ist wenig glaubwürdig, weil über Jahrzehnte diese Genehmigung doch vorlag und zudem mehr als ausreichend Zeit ins Land ging, um diese nach Anpachtung des Geländes zu erneuern.
Bereits 6 Tage vor dem HA hatte Betriebechef Exner im Betriebeausschuss darlegen müssen, dass der Hafenbetrieb massive Verluste hätte, weil nicht zuletzt das neue Jost-Gelände keinen Umschlag gehabt hätte. Im HA, in dem es allen nur um die Flüchtlingsfrage ging, wurden die MBI-Fragen zur Fallwerkverlagerung ziemlich barsch abgetan mit, es sei alles im Plan o.ä.. Die anwesenden Vertreter aller Lokalmedien interessierte die Fallwerkgeschichte anscheinend überhaupt nicht.

Falli8Nun meldeten sich auch die Anwohner bei der WAZ und jetzt, nachdem die OB-Wahl gelaufen ist, ließ die WAZ sich zu einem Artikel herab, s.u. Und siehe da, da wird der Umweltamtsleiter zitiert, dass es für Jost an der Weseler Str. „keinen Stilllegungszwang gebe“.
Wie bitte?

Und: Jost hat nun 2 lärmende Schrottscheren in Betrieb: Eine an der Weseler und eine an der Timmerhellstr.!
Auf deutsch gesagt, man fühlt sich irgendwie nur vera………..

Zur Erinnerung aus der WAZ vom 1.9.:
„Hafenbetrieb noch tiefer in den Miesen
Die Stadt Mülheim fährt mit ihrem Hafenbetrieb schon im ersten Halbjahr fast so viel Verlust ein, wie für das ganze Jahr geplant war. Als Grund für das miese Zwischenergebnis nannte Betriebechef Exner im Betriebeausschuss den „Ausfall von elf Hektar ungenutzter Fläche“ am Hafen – gemeint war damit das ehemalige Interseroh-Gelände, wo seit vergangenem Jahr kein Schrottumschlag mehr stattfindet. Die Schrottverarbeitung Jost, die von der Weseler Straße dorthin umziehen will, wirkt noch an alter Stätte und kann den Betrieben den Interseroh-Umschlag derzeit nicht ersetzen.“

Frage aber ist: Wieso ist Jost auch nach über 1 Jahr immer noch nicht richtig zur Timmerhellstr. umgezogen? Hat die Stadt sich vom Fallwerkbetreiber über den Tisch ziehen lassen!?

Die Befürchtungen der MBI vor einem Jahr bzgl. der Fallwerkverlagerung haben sich anscheinend bestätigt: Der Fallwerkbetreiber hat die Stadt womöglich arg über den Tisch gezogen:
Sie hat kein Vorkaufsrecht an der Weseler Str., der Betrieb arbeitet immer noch dort, die Monster-Falltürme sind nicht abgebaut und was mit den Grundstück in strategisch wichtiger Lage zwischen Gewerbe- und Wohngebieten in Zukunft passiert, weiß außer dem Fallwerksbetreiber keiner!
Im Gegenzug hat er ein größeres und viel besser angebundenes Grundstück an der Timmerhellstr. per Erbbaupachtvertrag langfristig von der Stadt gepachtet. Seit Frühjahr 2014 verhandelte die Stadt mit Jost.

Falli-LuftbildDie MBI hatten im Sommer 2014 deshalb Anträge gestellt, um bei dem Deal für Speldorf und die Stadtentwicklung Verbesserungen zu ermöglichen. Doch bei Verwaltung und Mehrheit der Politik wurde das abgelehnt. Und die Grünen durften auch noch mächtig in der WAZ gegen die MBI hetzen, weil die Anträge gestellt hatten! Mehr in
MBI-Antrag für die Sitzung der Bezirksvertretung 3 am 14.09.14 und des Planungsausschusses am 16.09.14 zur zügigen Weiterbearbeitung des 1996 auf Eis gelegten B-Plans Z 11 „Emmericher Str./Weseler Straße“ für die Zeit nach der anstehenden Verlagerung des schrottverarbeitenden „Fallwerks“ von der Weseler an die Timmerhellstraße hier

Nun ist anscheinend eingetreten, was die MBI verhindern wollten, aber vom Rest der Stadt
im Regen stehen gelassen wurden!

Anwohnerprotest: Schrottbetrieb läuft krachend weiter
WAZ 16.9.15, der ganze Artikel hier
Mülheim-Speldorf.
Anwohner rund um die Weseler Straße hatten im Sommer auf das Ende des Lärms gehofft, jetzt fürchten sie eine der größten Schrottdeponien im Land. Das letzte Kapitel des jahrzehntelangen Konfliktes um die Schrottverarbeitung an der Weseler Straße zieht sich länger hin, als gedacht und erhofft. Die Firma Jost Stahlschrott GmbH arbeitet weiter wie bisher auf dem Gelände und baut zugleich auf der von der Stadt gepachteten Fläche an der Timmerhellstraße die Infrastruktur für weiteren Umschlag von Schrott und dessen Verarbeitung auf. Ende August, so hatten es Anwohner und auch Politiker nach Ankündigungen der Bezirksregierung erwartet, sollte an der Weseler Straße endlich Schluss sein mit Lärm, Erschütterungen und Staubniederschlägen. Doch inzwischen wachsen die Befürchtungen, dass in Speldorf eine der größten Schrottdeponien Deutschlands entsteht …….
Es gibt für die Firma Jost keinen Stilllegungszwang“, sagt Umweltamtsleiter Dr. Jürgen Zentgraf. Letztlich bestimme das Unternehmen selbst, wann es die Weseler Straße endgültig verlassen werde. ………… Die Firma Jost selbst war für eine Anfrage nicht zu erreichen. Die Anwohner wundern sich darüber, dass die Voraussetzungen für die Verlagerungen in den vergangenen Monaten nicht geschaffen wurden. Sie befürchten gar, dass sich die Stadt bei den Verträgen zur Verlagerung an die Timmerhellstraße über den Tisch hat ziehen lassen. „Die Firma verfügt jetzt in Mülheim über die dreifache Fläche wie bisher“…………
Nach wie vor fahren täglich Waggons mit Schrott an der Weseler Straße vor, der Lärm ist unerträglich wie eh und je, die Messstellen, die lange Zeit die Belastungen kontrolliert und aufgezeichnet haben, sind nicht mehr an den vorgegeben Stellen……… Die Menschen leiden nach wie vor unter hohen Umweltbelastungen. Sie erwarten vom Umweltamt eine klare Auskunft, wann endlich die zugesagte Ruhe einkehrt und was auf dem Gelände an der Weseler Straße in unmittelbarer Wohnortnähe in Zukunft geschieht. Auch dazu kursieren inzwischen im Stadtteil Befürchtungen, die nichts Gutes verheißen.
Andreas Heinrich

Mehr zur schier endlosen Fallwerk-Saga in

  • 19.1.15: Fallwerkverlagerung: Endlich Ende eines 50 Jahre dauernden Mehrfachskandals hier
  • 15.1.15: WAZ: „Erfolgreicher Protest nach 50 Jahren“, hier 
  • Sept. 14: Speldorf: Schon wieder drohen die Chancen vertan zu werden! hier
  • MBI-Antrag für die Sitzung der Bezirksvertretung 3 am 14.09.14 und des Planungsausschusses am 16.09.14 zur zügigen Weiterbearbeitung des 1996 auf Eis gelegten B-Plans Z 11 „Emmericher Str./Weseler Straße“ für die Zeit nach der anstehenden Verlagerung des schrottverarbeitenden „Fallwerks“ von der Weseler an die Timmerhellstraße hier
  • 16.8.14: WAZ: “MBI fordern – Jetzt Speldorf reparieren” hier
  • Aug. 13: Den gravierenden Fehler Standort “Fallwerk” Jost, Weseler Straße, endlich korrigieren! Warum eine derartig krasse Fehlentscheidung wie der Fallwerk-Standort Weseler Str. , möglich war und über Jahrzehnte nicht korrigiert wurde. Oder: Das Fallwerk Weseler Str. als ein Baustein in dem städtebaulichen Fiasko in Mülheim-Speldorf hier
  • Juni 13: Speldorf: Städtebauliches Fiasko sondergleichen im reichsten Mülheimer Stadtteil hier
  • 6.9.12: “Sandersche Erblasten: Beispiel städtebauliches Fiasko in Speldorf” hier
  • 7.8.12: Fallwerkverlagerung möglich! Hoffnungsschimmer für Speldorf? hier
  • Juni 12: MBI-Flugblatt: “Die Fallwerk-Saga – eine Schande für Stadt und Land!” als pdf-Datei (85 KB)
  • Feb. 11: Endlich Bewegung beim Fallwerk Jost in Speldorf? hier
  • Nov. 10: MBI-Hilferuf an Umweltminister Remmel wegen des Dauer-Umweltskandals Fallwerk Weseler Str. im Trinkwasserschutzgebiet und am Rande der Wohnbebauung als pdf-Datei (36 KB)