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Haushaltskatastrophe MH

Von Haushalt und Haushalten in Mülheim a.d. Ruhr:
Die ganz große Haushaltskatastrophe fast hellenischer Dimension

Frank Goosen, zu 50% Tresenleser, erfreut die Herzen vieler Menschen in und außerhalb des Ruhrgebiets damit, dass er alle Klischees über dat Ruhrgebiet bedient, die et gibt oder gab. Auch die lokale WAZ schwärmt am 15.4.: „War dat schön, Frank!“ und schreibt: „Er hat seine Wurzeln an der Alleestraße 36 in Bochum, in einer Gegend, durch die der Bücherbus mit verdeckten Scheiben durchrausche – einer Gegend, „die es in Mülheim, der wohlhabendsten Stadt im Ruhrgebiet, nicht gibt“. Und doch: Im Mikrokosmos Ruhrpott hat Frank Goosen überall ein Heimspiel. Auch in der prall gefüllten Mülheimer Stadthalle ……“

Aus Bochumer Sicht – mit Nokia, Opel, Crossborder-Leasing und dem Fahrstuhl-VfL besonders gebeutelte Ruhrstadt – erscheint also das halb so große Mülheim wie die Insel der Seligen inmitten eines in den finanziellen Absturz rasenden Ruhrgebiets, selbst wenn Schalke Meister und der BVB Championsleague-Teilnehmer würde!

Am 16.4. war der überregionalen WAZ zu entnehmen, dass Mülheim die fünftreichste Stadt in Deutschland sei, an einsamer Spitze im Ruhrgebiet mit verfügbaren ca. 21.000 Euro pro Jahr und Einwohner. Also alles in Butter? Schön wär`s …..

Irgendwie passt auch etwas nicht, denn selbst Bochum hat seine Jahrhunderthalle, seine Cats, sein Bermuda-Dreieck, die Sternwarte, die Uni usw.. Und das angeblich so reiche Mülheim? Viel tote Hose, noch mehr Trümmer im Herzen der Stadt und eine genauso hoffnungslose Überverschuldung, die nur anders bilanziert ist als in Essen, Duisburg oder Bochum!

Am 18.2., wurde der Etatentwurf 2010 der Stadt Mülheim eingebracht, der schon im Dez. hätte verabschiedet sein müssen. Das Haushaltsloch nur 2010 ist auf 97 Mio. Euro hochgeschossen. Die kurzfristigen Kassenkredite sollen 2010 auf 515 Mio. (von 415 Mio. in 2009) steigen und bis 2013 gar auf 715 Mio. (bei weit weniger als 500 Mio. Gesamteinnahmen pro Jahr!). Vgl. die Grafik aus dem Etatentwurf 2010, Vorbericht, S. 38, Entwicklung der Kassenkredite-MH als pdf-Datei (137 KB).

Da ist nichts mehr schönzureden oder wie F. Goosen sacht: „Hier! Wo man das Schönsaufen erfunden hat.“ Dat is in Mülheim nämlich noch ausgeprägter als in Bochum!

Da hilft es wenig, dass viele Million/iardäre den Einkommensschnitt vor Ort so hoch treiben:
Auch die Stadt Mülheim ist vor die Wand gefahren und kommt ohne deutlich herumgerissene Weichenstellung nicht mehr aus dem Teufelskreis heraus. Da hilft auch kein Klischee oder Trostspruch von F. Goosen wie „Anderswo ist auch scheiße!“

Denn in Mülheim sind die Binsenweisheiten, die sich als Erkenntnis aus der Katastrophenentwicklung der Kassenkredite aufzwingen, noch nicht in die oberen Ränge der Stadtverantwortlichen vorgedrungen. Hier wird noch „Weiter wie gehabt“ propagiert und der Bevölkerung eine perspektivlose „Giftliste“ zur Haushaltssicherung präsentiert, die außer meist nutzlosem Kahlschlag im Sozial-, Kultur- und Sportbereich den Stadtfinanzen nichts bringt! Wenn demnächst die Zinsen für Kassenkredite auch nur um 1% wieder steigen, was eine eher untertriebene Prognose ist, werden alle diese Einsparungen am städtischen Leben als solchem mit einem Federstrich zunichte gemacht! Wenn der Rest aber weiterläuft wie gehabt, wird die Explosion der Verschuldung die Stadt Mülheim dann endgültig handlungsunfähig machen.

Mehr zur Haushaltskatastrophe MH:

  • Haushaltsmisere MH: Misswirtschaft griechischen Ausmaßes bei den Personalkosten? hier
  • “Kungelrunden” zum Etat? MBI: Ohne uns! hier
  • Haushaltssanierung auf Mölmsch: Verschwendung bei Ruhrbania, Pöstchen und Gutachten beibehalten, dafür Schließungen, Streichungen und höhere Gebühren auf breiter Front, das ist kein zukunftsfähiges Konzept! hier
  • Etatbluff MH, hier
  • Exkurs zur Veranschaulichung der Mölmschen “Umwegfinanzierung” städtischer Investitionen auchüber PPP-Modelle oder über städtische GmbHs incl. RuhrbaniaCoKG, als pdf-Datei (39 KB)
  • MBI-Faltblatt 5/10: “Mülheim/Ruhr 2010: Zwischen Ruhrbanistan und Absurdistan, am Übergang zum Peloponnes? Misswirtschaft und Haushaltstrickserei griechischen Ausmaßes bei der Stadt Mülheim? Weiter wie gehabt trotz Trümmerbania und bereits gescheiterten Etats?” als pdf-Datei (219 KB)