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Fette Gehälter auch in Mülheim für Manager städtischer GmbHs?

Einkommen „im Dienst der Stadt“ für Geschäftsführer der städtischen GmbHs auch in der kleinen Großstadt Mülheim mit seinen 165.000 Einwohnern üppig??

  • Monitor vom 20.11.14 zu Managerposten in kommunalen Unternehmen: Der MONITOR-Deutschland-Vergleich: „Was kommunale Spitzenmanager verdienen, sollen die Eigentümer, also wir Bürger, vielerorts nicht wissen. Nur in wenigen Bundesländern gibt es die Pflicht, solche Einkommen offen zu legen. Der Grund: Die Vergütungen der Manager schwanken bei gleicher Unternehmensgröße bundesweit um bis zu 100 Prozent. Das ist das Ergebnis einer flächendeckenden MONITOR-Datenrecherche. Kein leichtes Unterfangen. Denn immer noch weigern sich viele Kommunen, Auskunft zu geben. Vielleicht auch deshalb, weil einige Spitzenmanager besonders dreist zugreifen.“ Das Video ist nachzuschauen hier 
  • Darauf bezugnehmend in der WAZ vom 21.11. der Artikel: „Fette Gehälter im Dienst der Stadt – So viel verdienen die städtischen Top-Manager“, nachzulesen hier. Darin werden die Spitzenverdiener hauptsächlich des Ruhrgebiets aufgelistet. Die Liste der Spitzenverdiener aus der WAZ ganz unten unter den Mülheimer Einkommensspitzen. Top-Spitzenverdiener ist der Duisburger Hafenchef Starke mit traumhaften 715.000 € Jahressalär, also mehr als dreimal so viel wie die Bundeskanzlerin!! Aus Mülheim dabei ist „nur“ MVG-Chef Wandelenus an letzter Stelle mit 173.000 € Jahreseinkommen.

Doch sind die 173.000 € der Verdienst des MVG-Chefs in 2010, was sich bis 2013 bereits auf 201.500 € erhöht hatte und das einzig als MVG-Chef, was als gleichzeitiger VIA-Mitchef dazukommt ist unbekannt. Außerdem ist Wandelenus nicht der Mülheimer Spitzenverdiener. Das ist sicherlich Sparkassenchef Weck mit wahrscheinlich über 300.000 € (also mehr als die Bundeskanzlerin), doch die Mülheimer Sparkassenchefs geben ihre Einkünfte öffentlich immer noch nicht bekannt. Alle anderen mussten das inzwischen laut Transparenzgesetz des Landes NRW aus 2009 tun. Es dauerte aber und bedurfte wiederholter MBI-Anträge. Inzwischen sind die Gehälter der städtischen Geschäftsführer bis inkl. 2013 in den öffentlich zugänglichen Beteiligungsberichten der Stadt nachzulesen.

Als MVG-Chef liegt das Einkommen von Wandelenus übrigens selbst ohne Sparkasse „nur“ an dritter Stelle im bankrotten und sogar bilanziell hoffnungslos überschuldeten Mülheim. Weiter unten eine Auflistung der Mülheimer Geschäftsführergehälter 2013, wobei sich u.a. auch die KammerichsFrage stellt, wieso die MST-Chefin Kammerichs eine Gehaltssteigerung von unglaublichen 17,7% von 2012 auf 2013 erhielt! BachmannErkärungsbedürftig ist auch die Steigerung des Einkommens von medl-Chef Bachmann von 204.000 auf 246.000 €, also satte 20,6% mehr von 2012 auf 2013. Weitere Fragen ergeben sich aus der Auflistung unten.

Der seinerzeit bereits 3. MBI-Antrag zur gesetzlich vorgeschriebenen Offenlegung der Geschäftsführergehälter war Anfang 2012 endlich großenteils erfolgreich. Die meisten Gehälter von 2010 wurden damals zum 1. Mal veröffentlicht. Mehr in „Endlich mehr Transparenz bei den Geschäftsführergehältern und Boni“ hier

Inzwischen ist auch zur medl und zum Theater a.d.Ruhr dem Transparenz-Gesetz Genüge getan. In den Beteiligungsberichten der BHM (Beteiligungsholding) erscheinen seit 3 Jahren die Geschäftsführergehälter ganz hinten und ordentlich aufgelistet.

Die Gehälter der von der Stadt eingestellten Geschäftsführer inklusive Tantiemen und Sachleistungen im Jahr 2013 (2012 und 2010 zum Vergleich) – In Fett die prozentuale Erhöhung von 2012 auf 2013 (in Klammern Erhöhung von 2010 auf 2012)

  • Beteiligungsholding: Hendrik Dönnebrink 211.000 (2012 210.000, 2010 195 000) Euro. – +0,5% (7,7%)
  • Mülheimer Verkehrsgesellschaft: Klaus-Peter Wandelenus 201.500 (2012 192.400, 2010 173 000) Euro – +4,7% (11,2%)
  • Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismus: Inge Kammerichs 131.795 (2012 112.070, 2010 111 948) Euro – +17,7% (0,1%)
  • Mülheimer Sozialholding (heute Seniorendienste und Tochtergesellschaften): 0 Euro (2012 Heinz Rienas 117.785, 2010 Stefan Mühlenbeck 102 500 Euro, Heinz Rinas für acht Monate 60 000 Euro) – nicht möglich
  • Mülheimer Entsorgungsgesellschaft: Günther Helmich* 32 400 Euro wie seit 2010 – 0%, Jürgen Jeppel (Vergütung erfolgt über den Mitgesellschafter Remondis).
  • Mülheim und Business: Jürgen Schnitzmeier 136.511 (2012 145.428, 2010 145 254) Euro – Minus 6,1% (+0,1%)
  • Flughafen Essen/Mülheim: Reiner Eismann 68.500 für 9 Monate (2012 92.000, 2010 95 000 Euro), Günther Helmich 4500 Euro für 3 Monate – nicht möglich
  • Theater an der Ruhr:, Helmut Schäfer 110.000, Sven Schlötcke 94.000, (2012 Schäfer 105.000, Schlötcke 84.000, 2010 beide zusammen mit damals noch Roberto Ciulli Bezüge von insgesamt 304 503,20 Euro, damals ohne Aufschlüsselung) – +4,8% Schäfer, +11,9% Schlötcke (nicht möglich)
  • Sparkasse Mülheim: Für 2013und 2012 keine Angaben, Martin Weck, Helmut Schiffer für 8 Monate und Nachfolger Frank Werner für 4 Monate sowie Helge Kipping erhielten ??? ( in 2010 Gesamtbezüge der 3 Vorständler von 1,021 Millionen Euro).
  • Medl: Gerd Bachmann 246.000 Euro (2012 204.000, 2010 keine Angabe) – +20,6%
  • SEM: Gerd Bachmann 12.000, Jochen Werner Günter 5.000 Euro, genau wie 2012 (2010 keine Angaben) – 0%
  • SWB: auch 2013 keine Angabe, wie 2010 auch bereits. Hier verstarben beide Geschäftsführer und Mitte 2014 wurde ein neuer bestellt, dessen Einkommen öffentlich noch unbekannt ist

*Helmich ist gleichzeitig „Ruhrbania-Beauftragter“ der Stadt, MEG-Geschäftsführer und Flughafen-Geschäftsführer, was seinen jeweiligen relativen „Mini-Verdienst“ als Chef der MEG sowie der FEM mit begründet. Wieviel er von der Stadt als „Ruhrbania-Manager“ verdient, ist unbekannt.
Für 2010 hatte die WAZ damals zum Vergleich auch noch die Gehälter der anderen Spitzenkräfte der Stadt eruiert, die als OB, Dezernenten, Amtsleiter o.ä. nicht unter das Transparenzgesetz fallen. Ob und wie diese Einkommen sich bis 2013 erhöht haben, könnte bei Bedarf heraus gefunden werden.

  • Frank Buchwald (Immobilienservice) – in 2010 119.000 Euro
  • Dagmar Mühlenfeld (Oberbürgermeisterin) – Grundgehalt in 2010 rund 97.000 Euro
  • Dr. Frank Steinfort (Stadtdirektor) – Grundgehalt in 2010 knapp 83.000 Euro
  • In der Dezernentenriege war das Grundgehalt von Stadtdirektor Steinfort 2010 am höchsten (rund 82.700 Euro). Das Gehalt anderer Dezernenten richtet sich nach ihrer Dienstzeit: Kämmerer Uwe Bonan bekam ein Grundgehalt von gut 78.000 Euro, Sozialdezernent Ulrich Ernst und (Noch-) Kulturdezernent Peter Vermeulen rund 74.000 Euro. Die Chefs vom Kulturbetrieb und vom Mülheimer Sportservice werden laut Aussage der Stadt, anders als das Gehalt von Buchwald,  nach Beamtentarif bezahlt.

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Hier die WAZ-Tabelle der kommunalen Spitzenverdiener, meist aus den bankrotten Ruhrgebietsstädten
Jahreseinkommen Vorstandschefs kommunaler Unternehmen:
• Dreiköpfiger Vorstand der Stadtwerke Düsseldorf: 2,15 Millionen €
• Erich Staake, Hafen AG Duisburg: 715.000 €
• Arndt M. Hallmann, Stadtsparkasse Düsseldorf: 699.687 €
• Henning R. Deters, Gelsenwasser AG: 681.795 €
• Hans Martz, Sparkasse Essen: 566.600 €
• Uwe Samulewicz, Sparkasse Dortmund: 524.000 €
• Volker Goldmann, Sparkasse Bochum: 517.000 €
• Frank Walter, Sparkasse Hagen: 443.000 €
• Guntram Pehlke, Stadtwerke Dortmund DSW21: 442.389 €
• Rolf Maasche, Sparkasse Witten: 408.000 €
• Bernhard Görgens, Stadtwerke Essen: 312.567 €
• Klaus-Peter Wandelenus, Mülheimer Verkehrsgesellschaft: 173.000 €
Quelle: Geschäftsberichte und eigene WAZ-Recherchen