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Pünktlich zum 1.April: Frau Sander hoch- und weggelobt!

Mülheim, den 1. April 2011

Einfach genial: „Grüne“ Mülheimer Dezernentin geht nach Rheinland-Pfalz oder Baden-Würtemberg!

Dezernentenstelle zum Nulltarif eingespart und fast alle Probleme fast überall gelöst!

Mit den sensationellen Wahlergebnissen der Grünen in Baden-Würtemberg und Rheinland-Pfalz kommt auch mächtig Bewegung in die grüne Pöstchen- und DezernentInnenbörse. Überall werden ReferentInnen und erfahrene grüne Verwaltungsmenschen benötigt, natürlich quotiert. So liefen denn nicht zufällig insbesondere in Mülheim a.d. Ruhrbania die Telefone bereits am Montagmorgen nach den epochalen Wahlen im Südwesten Deutschlands heiß. Bundesweit herumgesprochen hatte sich anscheinend, dass hier eine fast abgängige Planungs- und Umweltdezernentin demnächst ohnehin neue Betätigungsfelder brauchen werden können wird.

Am Mittwoch trafen sich alle Lenkungsgremien der Ruhrstadt, am Donnerstagmorgen lag bereits das nicht-öffentliche o.k. von allen vor Ort vor, was dann am Nachmittag von den Landesfürstinnen aus Mülheim, Ministerpräsidentin Kraft sowie Gesundheitsministerin Steffens, per heißem Draht bestätigt wurde.

Jawohl, sensationell und man glaubt es kaum: Frau Helga Sander, Planungs- und Umweltdezernentin der Stadt Mülheim, verlegt in Kürze ihr Tätigkeitsfeld in den Südwesten der deutschen Republik. In diesen jetzt neo-grünen Landesteilen wird ihre Kompetenz dringlich benötigt. Ihr Riesenfundus an Erfahrungen, was alles im Umwelt- und Planungsbereich falsch gemacht werden kann, ist die optimalste Voraussetzung, die bei einem oder mehreren Neuanfängen in Mainz, Stuttgart oder/und jeweils drum herum gebraucht werden!

Die Gerüchteküche, wo genau diese einzigartige Spezialistin der Grünen ihre Fähigkeiten demnächst einbringen werden können wird, schossen innerhalb von Stunden mächtig ins Kraut bzw. in die Kräuter. Die erste Mutmaßung, sie könne in Degerloch den Stuttgartern zur Seite stehen, wurde blitzschnell nach heftigem Vorab-Protest der berüchtigten Parkschützer gegen S 21 dementiert. Die zweite kursierende Indiskretion nannte die Verbandsgemeinde Irrel mitten in der Eifel, weil dort angeblich noch viele Bäume zuviel sind, weil Luxemburg daran grenzt und nicht zuletzt weil Frau Nahles aus der Eifel käme. Bis zum heutigen 1. April kam erstaunlicherweise noch kein Dementi, doch was nicht ist …….

Offizielle Stellungnahmen der Mölmschen Granden gibt es noch keine, doch soll ein SPD-Fraktionschef den Transfer von Frau S. bereits als „Glücksfall der Geschichte“ bezeichnet haben, weil sie dann nie und nimmer und für alle Zeiten nicht für den Mölmschen SPD-Vorstand kandidieren könne. Die CDU-MH murmelte „Wir haben es immer gedacht, doch jetzt sind wir erleichtert, dass sie uns verläßt, ohne dass wir dafür stimmen müssen.“. FDP und MBI verweisen klammheimlich darauf, dass sie bereits sowohl bei der Bonanwahl 2005 wie der Vermeulenwahl danach eine Dezernentenstelle einsparen wollten. Die Linke, egal welcher Couleur, machte sich erst Sorgen, ob Helga S. unter Hartz IV fallen könne. Doch sie konnten dahingehend schnell beruhigt werden, so dass sie sich irgendwie oder –wem anschlossen. Frau OB Mühlenfeld gab flugs ein Gutachten in Auftrag, das Frau Sanders Wirken als richtungsweisend und genial darzustellen haben wird. Der Kämmerer dagegen war sprachlos, weil immer noch geschockt von den Attacken seines Vorgängers zu den verlorenen Zockermilliönchen. Die Grünen in der Ruhrstadt hielten sich (noch) vornehm zurück, warteten sie doch auf das Signal aus der SPD. Schließlich wolle man die Klimaverbesserung mit den heillos zerstrittenen Mölmschen Sozen nicht gefährden, bevor selbige überhaupt stattgefunden habe, war inoffiziell zu vernehmen. ( Da Rot-Grün in Mülheim ohnehin keine Mehrheit hat, ist das auch leicht lala).

Auf der Mole des nicht befahrbaren Wasserwanderrastplatzes soll dagegen die fast ganze Nacht ein Sander-Referent und „Ruhrbania-Beauftragter“ verstört auf und ab gegangen sein. Sein Gemurmel klang wie „Helga, Helga, warum hast Du mich verlassen“ und doch blieb es ungehört, da die Super-Luxuswohnungen im Stadtbadanbau sinnvollerweise frei sind, bis 2026 die Ruhrbania-Baufelder 1+2 (hoffentlich) fertiggestellt sein werden. Auch das nach dem soundsovielten Genever trotzig verkündete „„Ruhrbania, morgen wird schöner und wie!“ verhallte über den Trümmern des zerstörten Gartendenkmals, den leeren Nordbalkonen der Vivacon-Wohnungen und der Kaufhofruine auf der anderen Seite des täglichen Mölmschen Dauerstaus.

Im folgenden einige Ausführungen zur langen Vorgeschichte der Dezernentin der Grünen in Mülheim/Ruhr, um das alles zu erklären und vor allem um deutlich werden zu lassen, warum dieser mutige Schritt der Dezernentin ein Segen für Mülheim ist, weil mehrere Klappen mit einer einzigen Fliege geschlagen werden bzw. umgekehrt.

Frau H. S. – auch als „Desertification-Helga“ bereits in die Mölmsche Geschichte eingegangen und weit über die Stadtgrenzen berühmt geworden (vgl. http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15810 ) – wurde ab Feb. 1996 von Schwarz-Grün im Personalpaket mit der Wahl des CDU-Oberstadtdirektors Predeik (CDU) in o.g. Dezernat gehievt. Der seinerzeitige RP Behrens (SPD) leitete ein Verfahren ein, weil die Helga nicht die notwendigen Qualifikationen dafür mitbrachte. Als studierte Geografin war sie, die damalige grüne Fraktionssprecherin im Essener Stadtrat, vorher im Dortmunder Büro Planquadrat tätig, das aber zufällig gerade pleite gemacht hatte. Konnte sie bei den Mölmschen Grünen noch mehrheitlich mit dem magischen Wort Frauenquote alle fachlichen Bedenken eliminieren, schien das RP-Verfahren doch bedrohlich., insbesondere weil ihre Wahl ja wegen dem Personalpaket bereits viele, viele Monate vor dem möglichen Amtsantritt war. Das böswillige Verfahren zur Verhinderung von Helgas Inthronisierung lief und lief und hätte schlecht ausgehen können, wenn nicht der NRW-Wähler zu Hilfe gekommen wäre. Im Herbst 95 wurde Grün in den Landtag gewählt und die SPD brauchte sie zur Regierungsbildung. Verhandlungsführer waren ein gewisser W.C. (später Rau-Nachfolger u.v.m.) und eine Frau Steffens aus dem Landesvorstand, Neo-Mülheimerin und damals liiert mit dem grünen Aufsteiger Steitz, heute Dezernent in Dortmund. Rot-Grün kam und Innenminister Kniola (SPD) verkündete recht schnell, das Überprüfungsverfahren gegen Helga S. werde beendet „aus politischen Gründen“ (Zitat).

So kam es, wie es kommen musste. Die „grüne“ Dezernentin versuchte alles, um in der Stadt Mülheim Stadtplanung als Ganzes möglichst unkenntlich werden zu lassen. Weil der Planung die Umwelt völlig untergeordnet wurde, erfuhr diese endlich die für die grüne Stadt Mülheim überfällig notwendige Reduktion.

Ende 2003 stand die Wiederwahl der Dezernentin an. Frau Ob Mühlenfeld warb dafür, weil Frau S. für Ruhrbania benötigt würde. Die murrende CDU konnte sich selbst in geheimer Abstimmung nicht für ihre eigene Meinung entscheiden („Man weiß ja nicht, ob man die Grünen nach der Wahl braucht“, war die inoffizielle Dauerausrede.) So also wurde Helga S. bis Ende Jan. 2012 verlängert. Ruhrbania nahm seinen zerstörerischen Gang, Speldorf kam vollends unter die stadtplanerischen Räder, Bebauungspläne im Grünen vermehrten sich inflationär, Innenstadtbäume wurden massenweise beseitigt und die Stadt wurde pleite und pleiterer.

Die Mülheimer Grünen distanzierten sich ab 2006 öffentlich von ihrer (einzigen) Dezernentin, was auch egal war, da Helga S. ja auch nach 12 Jahren Dezernententätigkeit in Mülheim immer noch Essenerin war, also einem anderen Ortsverband angehörte, wo ihr Männe schließlich als Fraktionsgeschäftsführer in einer Halb-Millionenstadt sein Gehalt mit dem eines Gymnasialrektors messen konnte.

Alles ging also seinen mehr oder minder „sozialistischen Gang“, bis das böse Jahr 2010 kam. Condor Wessels zierte sich mit Ruhrbania, das Hafenbecken klemmte an der Farbe der Mauersteine und die Stadt war bankrott, kaschierte das aber, indem sie lange einfach keinen Haushalt hatte. So konnte die Abbruchdezernentin noch eben schnell mit „Ruhrbania, Baulos 2“ die funktionierenden, intakten overflies von und zur Nordbrücke beseitigen, damit der Verkehr an dieser Stelle eben auch gebremster laufen müsse, wie bereits im Rest der Mölmschen Innenstadt nach Umsetzung von Ruhrbania-Baulos 1.

Der Mölmsche Rat beschloss im Okt. 2010, in Zukunft eine  Dezernentenstelle einzusparen.

Nachdem es zusehends unwahrscheinlicher wurde, dass der CDU-Dezernent doch noch vorzeitig woanders unterkommen wolle, naht die Wiederwahl, oder auch nicht, der altgedienten Helga S. im Herbst 2011. Sollte sie eingespart werden müssen, hätte sie als junge Spundin nach 16 Jahren bereits höchste Pensionsansprüche, es sei denn, sie würde im öffentlichen Dienst irgendwo anders beschäftigt, wie das z.B. bei der auch von den eigenen Genossen seinerzeit abgemeierten ex-Kämmerin Semmler der billige Fall ist.

Genau an der Stelle sprang nun der bundesdeutsche Wähler allen Mülheimer StrategInnen erneut zur Seite. Fukushima als Anlass und todernst genommen, bescherte der Wähler den Grünen saftige Zuwächse und damit haufenweise Möglichkeiten, Frau S. vorab unterzubringen, völlig ohne das peinliche (Nicht-)Wiederwahlsritual demnächst.

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