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Kai vom Wasserwanderrastplatz

1. Sept. 2010: Neues vom „Leuchtturmprojekt“ Ruhrbania. Fertig ist bisher – nach 7 Jahren Planung und 4 Jahren Dauerbaustelle Innenstadt – nur der Umbau des denkmalgeschützten Teil des Stadtbads in Wohnungen sowie der Abriss des Stadtbadanbaus (ex-Ärztehaus) und Neubau von 26 Wohnungen anstelle. Das ganze lief in Vivacons Werbung unter „Stadtpalais, das größte Schiff am Kai“. Der Kai selber ist mit Wasserwanderrastplatz noch im Bau nach monatelangem Streit ob falscher Farben am Kai, vgl. die Satire weiter unten.
Die Wohnungen im Denkmal waren schnell alle weg, weil zu 75% steuerlich abschreibbar. Von den 26 Wohnungen im Neubau (siehe Bild links: die Luxuswohnungen mit Nordbalkon am Kai) sind auch nach 2 Jahren erst ganze 3 verkauft. Die im B-Plan „Ruhrbania“ vorgeschriebene Tiefgarage brauchte Vivacon nicht zu bauen. Und nun beschweren sich die Bewohner. Das hätten sie beim Kauf aber wissen können! Doch egal: Die Leuchtkraft des Leuchtturms Ruhrbania tendiert mit dem leeren Kaufhof und dessen völlig ungewisser Zukunft ohnehin eher gegen Null. Wenn dann im Okt. angeblich das Hafenbecken, alias Wasserwanderrastplatz, fertig sein soll, dürfen aber keine Boote rein, weil daneben dann die Baugrube in Baufeld 1 beginnen soll. Genau: auf dem Gelände des zerstörten Gartendenkmals, der eingezogenen Landesstr. und dem abgerissenen Rathausneubau. Ach ja: dort entsteht kein Hotel, auch kein Ärztehaus und der definitive Baubeginn ist nicht allerspätestens der 31.12.2009, wie seinerzeit im März 2007 beschlossen, aber in den Verträgen mit Kondor Wessels weggelassen!

Wenn die städtischen Vorleistungen für die Zerstörung der bestehenden Infrastruktur und der Ersatzbeschaffung nicht so gigantisch wären, könnte man schmunzeln über den unsäglichen Dilettantismus in Serie. Aber auch die durch Ruhrbania erzeugte Fast-Geisterstadt rund um den verglimmenden Leuchtturm treibt einem die Tränen in die Augen.

Vorsicht Satire!
Unter den etwas schrägen Begriffen „Das größte Schiff im Hafen“ und „Palais am Kai“ vermarktet die Firma Vivacon seit Jahren Wohnungen im ehemaligen Stadtbad und dessen Anbau. Mehr in „Eigentumswohnungen ins stadtbildprägende Stadtbad? „Urbane Langeweile“, einfallslos und für den Investor riskant!“, als pdf-Datei (76 KB) – 27.12.06
Die Mauer am Kai zum Wasserwanderrastplatz in spe ist genauso unfertig wie unschön, vgl. Bild unten. Segmentweise andere Farben, das törnt einfach ab, der Anblick macht lustlos und Sprayer fühlen sich ermutigt, für Farbausgleich zu sorgen. Zugegeben, für die Vermarktung der leerstehenden Luxuswohnungen dahinter ist es relativ schnuppe, weil vom Nordbalkon aus ohnehin nicht sichtbar.

von links nach rechts: der unfertige Kai heute, Blick von dort in der Animation mit OB und Projektentwickler und rechts das bereits gescheiterte Ärztehaus mit Menschenmassen davor, ebenfalls nur Animation
Doch für den zu erwartenden Ansturm von Luxusyachten, die hier dereinst ankern werden, ist der Anblick fatal. Wird der Blick von Achterbord auf die Stadthalle mit der Wasserfontäne davor die Yachtpaare noch regelmäßig zu regerem generativen Verhalten anstacheln, so ist zu befürchten, dass dann der entblößtere Blick von Unterdeck durch das Backbord-Bullauge auf die fleckige Mauer gelenkt wird und die Liebestollen gleich derart abtörnt, dass sie quasi automatisch ins Fachsimpeln über Pfusch am Bau verfallen, worüber das eigentlich Wichtige aus den Augen und mit anderen Körperteilen verlustig geht.
Das wiederum ist umso bedeutungsschwangerer, weil es sich bei Yachtpaaren bekanntlich um höchst bildungsnahe Schichten handelt, die zum Leidwesen aller aber deutliche Vermehrungsdefizite aufweisen. Wäre die fleckige Mauer dann gar noch mit fantasielosen Sprayerhyroglyphen verunstaltet, könnte die Zeugungsunlust der hochgebildeten Yachtpärchen in massive Verärgerung umschlagen, die sich schnell in Streitereien ein Ventil sucht, womit die Zeugungsunlust gar noch auf Wochen ausgedehnt wird. Noch viel schlimmer, sie könnten ins Auge fassen, das einzigartige Erlebnis des Ankerns in diesem  Wasserwanderrastplatz vorzeitig zu beenden.
Der leere Kaufhof zur einen Seite und das nicht gebaute Ärztezentrum zur anderen sind schließlich leider Defizite, weil die frustrierten Yachtianer sich nicht mehr in direkter Nähe austoben bzw. kurieren lassen können. Wer trägt auch schon gerne Frust direkt vor den Besuchermassen aus, die sich dereinst um dieses innerstädtische highlight drängeln werden, damit sie zu und von der Vergnügungsmeile an der zukünftigen Ruhrpromenade auf die anderen Beckenseite gelangen? Allerdings längstens bis 22 Uhr, denn danach brauchen auch die Bewohner der neuen Luxuswohnungen in spe an der Promenade ihre Ruhe. Vielleicht findet sich dort dann der/die eine oder andere, um die Geburtenstatistik der Bildungsbürger zu verbessern, wenn es unterm Fenster allerdings nicht mehr so trubelig ist, versteht sich. Das Risiko eines auch nur versehentlichen Blicks auf schändlich fleckige und abtörnende Kaimauern bleibt ihnen ja mit einiger Sicherheit erspart.

Wie von ihr gewohnt, hat die Planungsdezernentin H.S. die drohende Gefahr durch die jetzige fleckige Kaimauer in der gesamten Tragweite sofort erkannt und in den Ruhrbania-Dauerkrisenstab eingebracht, in dem sie zusammen mit K.B., ihrem Assistenten und Ruhrbania-Beauftragten, mit G.H. dem MEG-Freizeit-Geschäftsführer und hauptamtlichen Ruhrbania-Koordinator, mit dem 1,5 Mio. € teuren Ruhrbania-Projektmanagement von Kondor Wessels (allerdings ohne zugeordnete Personen), mit H.D., dem Nebenbei-Geschäftsführer der Ruhrbania GmbH&Co.KG, mit dem Citymanager der MST und dem Innenstadt-Beauftragten der M&B sitzt, natürlich bei simultaner Konferenzschaltung zu den Damen  D.M., alias Frau OB, und I.K., der MST-Schlossherrin. Diese bedeutende Runde hat das hochgradige Risiko zeitnah geortet und unverzüglich weitere Verunstaltungen der Kaimauer unterbunden. Eine wahrhaft weise und zukunftsichernde Entscheidung! Das Lob der Kinder-, Frauen-, Gleichstellungs-, Integrations-, Inklusions-, Migrations- und Gender-Beauftragten kam prompt und wurde ergänzt durch unterstützende Worte des Agenda-, des Klima- und des Stadtteilbüros Eppinghofen, ebenso vom Bündnis für Familien, der Magna Charta Ruhr.2010, der Stabsstelle für zukuftsfähige Strategien zur Eindämmung des demografischen Faktors und der Leitstelle zur Demenz-Vorbeugung bei Jugendlichen. Auch die Kinderkrabbelgruppe „Poppy“ vom Kahlenberg mit dem verwirrenden Untertitel „Bevor wir aussterben: Macht die Jugendherberge zeugungsermunternd!“ zeigte sich begeistert von der Tatkraft der Planungsdezernentin. Nur das Büro zur Kulturhauptstadt 2010 und alle Mülheimer Unterbeauftragten hielten sich erstaunlicherweise ganz still. Warum wohl? Nur weil Anna Rispolis performance Anfang Juli als „Theater der Welt“ nun auf den Wasserwanderrastplatz verzichten muss? Is` doch ohnehin nicht schlimm, weil der Ruhrbania-Rest ja noch weitestgehend aus Schutt besteht, worauf sich Träume von Mülheimern/innen zu „ihrer“ Banania bekanntlich nicht so gut projizieren lassen.

Neulich am Wasserwanderrastplatz

Um Geld zu sparen, legten nun auch Mülheims obere Damen Hand an, damit die verlorene Zeit beim Bau des heiß begehrten Wasserwanderrastplatzes von Ruhrbania, davor Hafenbecken und davor Marina, wieder aufgeholt wird. Die Begeisterung ist unübersehbar, Erinnerungen an die Nachkriegszeit, als die „Trümmerfrauen“ ganz Deutschland wieder aufbauten, nicht zufällig.

18.8.10: Das ehemalige Stadtbad liegt auf dem webcam-Bild, das auf der Stadtseite angeboten wird, neben den Trümmern von Ruhrbania Baufeld 1 mit dem zerstörten Gartendenkmal und dem abgerissenen Rathausteil. Zusätzlich machen zwei schwarze Balken ganze Fensterreihen unkenntlich. Warum auch immer: Das Gesicht unserer Stadt wirkt arg verunstaltet und solche Bilder sind alles, nur keine gute Werbung für unsere Stadt, die ohnehin unter riesigen Innenstadtproblemen leidet!

  • Düstere Wolken über dem Ruhrbania-Trümmerfeld!? hier
  • Schwarze Löcher am Stadtbad und düstere Wolken über dem gesamten Luftschloss Ruhrbania! Der bankrotten Stadt Mülheim mit ihrer Trümmerlandschaft im Herzen der Stadt drohen schwere Zeiten! hier