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Traumtänzer/innen a.d. Ruhr?

 Alle Jahre wieder ……….. in Mülheim mit Ruhr

  • verkündet Frau OB Mühlenfeld, dass Ruhrbania ein Renner wird,
  • erzählt Kämmerer Bonan, er werde in wenigen Jahren einen ausgeglichenen Haushalt haben trotz explodierender Kassenkredite,
  • behauptet der Tiefbauamtsleiter, die Verkehrsführung sei mit Ruhrbania-Baulos 1 und 2 besser geworden,
  • glauben MST (Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH) oder Werbegemeinschaft deutliche Anzeichen für eine (Wieder-)Belebung der stark kriselnden Innenstadt zu erkennen,
  • hat Immobilienhändler Hoffmeister aussichtsreiche neue Interessenten für die Kaufhofruine anzupreisen, die sich dann später wieder in Luft auflösen (bzw. ins Ruhrbanium verflüchtigen o.ä.)
  • behauptet das Planungsamt, das schrumpfende Mülheim bräuchte noch dringend Wohnungen in sensiblen, grünen Außenbereichen,
  • wird der schwindsüchtige Flughafen Essen/Mülheim als „Jobmaschine“ angepriesen, obwohl höchstens gut für ausrangierte Amtsleiter ….
  • Uswusf…………… (beliebig fortsetzbar)

Die „beste“ aller Luftnummern dieser typisch Mölmschen Art aber ist die jährlich wiederkehrende Erfolgsmeldung von Frau K. als MST-Chefin über die aufblühende Tourismusstadt Mülheim und das dringendst benötigte zusätzliche große Hotel, mindestens 4 Sterne, vgl. WAZ-Artikel vom 19.7.13: „Tourismus bringt 215 Mio. Umsatz im Jahr „ hier und „Ruf nach 4-Sterne-Hotel wird lauter“, hier

Nun ist die Geschichte mit den Hotelträumen aber so:
Kondor Wessels sollte und wollte vor Jahren auf Ruhrbania-Baufeld 1 ein solches Hotel errichten, nachdem Rathaus-Neubau, Gartendenkmal und die Ruhrstr. als Hauptverkehrsstraße dafür zerstört worden waren. Trotz intensiver Suche und immer wieder angeblicher Erfolgszwischenmeldungen fand sich kein Investor bzw. Betreiber, der darin wirkliche Erfolgsaussichten sehen konnte. Schließlich musste Kondor Wessels die Pläne aufgeben, versuchte es dann mit einem großen Ärztehaus, was aber mangels Bedarf genauso kläglich scheiterte, und er baute schließlich einen potthäßlichen, städtebaulich unpassenden Klotz für Wohnungen an die zukünftige „Flaniermeile“ und direkt an das für 50 Mio. aufgehübschte Restrathaus, nachdem die Stadt ob der gefloppten Hotel- und Ärztehauspläne ein Stockwerk mehr gestattete, als im B-Plan vorgesehen und am Rathaus als Anbau auch nicht mehr passend. Mehr u.a. in
„Ruhrbania und das Baugesetzbuch – 2 verschiedene Welten?“ hier. Doch egal.

Dann wollte vor fast 2 Jahren Holliday Inn ein Hotel auf dem Parkplatz Zunftmeisterstr. direkt an das Handwerkerhaus anbauen. Die ersten Entwürfe waren derart plattenbaumäßig, dass Holliday Inn nachbessern sollte, was zwar angeblich geschah, nur wurde es nicht mehr öffentlich präsentiert. Und so dümpelt das Projekt vor sich hin. Holliday Inn soll angeblich noch Interesse haben, habe aber andere Projekte mit größerer Priorität. Die Wahrscheinlichkeit auch dieses Hotels in Mülheim geht ziemlich klar gegen Null. Mehr u.a. in „Die vernachlässigte Nordstadt und die dirtybiking-Fläche“ hier

Die bestehenden Hotels in Mülheim haben einen Belegungsgrad von 28% und das seit Jahren ähnlich mager. Nun macht Frau K. als kühle „Rechnerin“ folgende Rechnung auf: Wenn ein 4-Sterne-Hotel mit 100 bis 150 Betten hinzu kommt, steigt die Auslastung automatisch bei allen Hotels. Dieser Blödsinn aus den Urzeiten der gescheiterten Reagan`schen Angebotsphilosophie wird von den real existenten Hoteliers und der Dehoga allerdings glatt durchschaut, s.u.. Mehr auch in „Hotelnotstand in Mülheim?“ hier

Nur von Frau OB Mühlenfeld wird die Milchmädchenrechnung anscheinend nicht so richtig durchschaut. Sie greift den Ball (bzw. die Luftblasen der Frau K. und ihrer „Marketingleute“, um im Bild zu bleiben) auf und in einem weiteren WAZ-Artikel „Ruf nach 4-Sterne-Hotel wird lauter“, nachzulesen hier, zaubert Frau OB auch gleich 3 mögliche zentrale Standorte aus dem Hut: Kaufhof-Gelände, VHS (noch voll im Betrieb!) und Ruhrbania-Baufeld 3 (heute noch Gesundheitshaus und AOK, die noch aufgekauft werden müsste). Den geplanten Holliday-Inn-Standort Zunftmeisterstr.  hat sie anscheinend bereits von sich aus gekanzelt.Mehr zu den 3 Mühlenfeld`schen Hotelstandorten:

  • März 2013: „Kaufhofwiederbelebung, auch der dritte Versuch gescheitert“ hier
  • Feb. 2013: „VHS weg für Hotelbau? Wie bitte?“ hier
  • April 2013: „Lasst Gesundheitshaus und AOK stehen! Schadensbegrenzung Ruhrbania nicht gewollt! Unfassbar“ hier

Dieses Mal hat eine Fachhochschule Westküste aus Heide ganz im Norden Deutschlands für die MST die „Erfolgsbilanz Tourismus“ geschrieben. Wer wirkliche Touristenziele wie Köln, Nord- oder Ostseebäder, die Mittelmosel oder Mallorca kennt, weiß natürlich, dass das verschlafene Mülheim da irgendwie auf einem ganz anderen Planeten liegt. Dennoch könnte man die großspurigen Zahlen, vgl. WAZ-Artikel, leicht relativieren oder gar zerpflücken. Im folgenden deshalb vorab 1 Kommentar,  Überschrift „Euer Ernst?“, aus derWesten.de

Fazit: Unsere Stadt Mülheim ist wahrscheinlich bereits in der schwersten Krise seit Kriegsende, doch unsere entscheidenden Damen üben sich weiter in Traumtänzerei …………

Euer Ernst?
von baumjohann | #1
Sagt mal, ist das wirklich euer Ernst? 3,6 Millionen im Jahr wären nahezu 10.000 Gäste täglich! Dass dies nicht stimmen kann, ist euch nicht aufgefallen? Ihr legt euch auf einen Bereich fest, den ihr mit irrsinnigen Zahlen unterlegen wollt und zieht das knallhart durch, um noch irrsinnigere Ideen zu vollenden? Gute Idee.
Ist euch dabei nicht aufgefallen, dass bei solchen Zahlen der ÖPNV aus allen Nähten platzen würde? Dass die von euch betriebenen Parkplätzen gar nicht ausreichen und Milliarden in eure Kassen spülen würden? Dass die Schloßstrasse und das Forum im Gedränge der Massen ersticken und der Einzelhandel blühen müsste? Ist euch nicht in den Sinn gekommen, dass irgendetwas faul an diesen Zahlen sein müsste? Nein?
Wow, good job, ihr MSTler seid euer Geld wirklich wert und nebenbei auch die Kollegen „des Instituts für Management und Tourismus der Fachhochschule Westküste“. Auf jeden Fall habt ihr sehr gute Drogen mitgebracht, Serviceleistung beim Vortrag, wie? Könnte klappen…

Tourismus bringt 215 Mio. Umsatz im Jahr
WAZ 19.07.2013, der ganze Artikel hier 

„Mülheim. Wer reist, bringt Geld mit: Im Schnitt gibt jeder Hotelgast, inklusive der Geschäftsreisenden, am Tag in Mülheim 176 Euro aus, jeder Tagestourist etwa 40 Euro. OB Dagmar Mühlenfeld betont daher die wirtschaftliche Bedeutung, die der Städtetourismus inzwischen gewonnen habe, und plädiert dafür, dieses Segment weiter zu pflegen und zu stärken.

Tourismus sichert 3400 Arbeitsplätze
Für Mülheim, sagt die OB mit Verweis auf eine Studie des Instituts für Management und Tourismus der Fachhochschule Westküste, bedeute dies, dass der Tourismus auch 3400 Arbeitsplätze in der Stadt sichere. Besonders stark – mit etwa 106 Mio. Euro im Jahr – profitiert von den Gästen der Einzelhandel Das Gros machen die Tagestouristen aus. 3,6 Mio. Gäste werden errechnet. ……

Übernachtungszahlen stagnieren
Unterm Strich stagnieren jedoch die jährlichen Übernachtungszahlen, zum Teil sinken sie, weshalb eingesessene Hoteliers eine Erweiterung der Bettenzahlen sehr skeptisch sehen und lieber in Qualitätssteigerung investieren. In den Nachbarstädten dagegen wächst der Markt der Kettenhotellerie gerade im 4-Sterne-Sektor: Seit 2012 ist in Essen die Bettenzahl um 49 Prozent auf fast 9000 gestiegen, in Düsseldorf in der gleichen Zeit um 58 Prozent auf fast 25.000. Während in diesen beiden Städten die Auslastung bei etwa 45 Prozent liegt, erreicht Mülheim gerade mal 28 Prozent. Hier wuchs die Bettenzahl in der gleichen Zeit lediglich um 12 Prozent auf knapp 1500. Die Mülheimer Marketingleute sehen darin einen Beweis, dass mit der Erweiterung der Bettenkapazität auch die Bettenauslastung steigt.

Der Markt entscheide, sagt der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein. „Wenn ein Investor überzeugt ist, dass sich ein 4-Sterne Hotel in Mülheim lohnt, wird er es bauen.“ Er warnt vor einem solchen Hotel mit 100 bis 140 Betten: „Es hätte dramatische Auswirkungen auf den bestehenden Mülheimer Markt. In  Zeiten mit wenigen Kongressen würden diese Hotels über den Preis um Gäste werben. Da können alteingesessene Betrieb nicht mithalten.“

All das wird Jahr für Jahr litaneimäßig wiederholt!