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Pfarrer Clemens tritt übel nach und macht Wahlwerbung für Splittergruppen per Pfarrbrief

Nur 6 Anmerkungen zu dem WAZ-Artikel vom 17.5.14 weiter unten: „Kirche schaltet sich in Wahlkampf ein“, nachzulesen auch hier.

  1. Nicht die Kirche schaltete sich in den Wahlkampf ein, wie die WAZ-Überschrift besagt, sondern ein gewisser Pfarrer Clemens von St. Engelbertus in Eppinghofen
  2. Wenn Clemens schon seine Schäfchen und die Presse an Vergangenes erinnern will, dann sollte er als ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Engelbertus GmbH auch daran erinnern, dass diese kirchliche Gesellschaft in den Bankrott getrieben wurde in seiner Zeit. Die Kirchensteuerzahler durften dafür aufkommen und die weiter schwelende Ungewissheit etwa des Wohnpark Dimbeck hat auch er zu verantworten. Die unsauberen Machenschaften des seinerzeitigen Geschäftsführers hat er als Aufsichtsratsvorsitzender doch wohl gedeckt, oder etwa nicht?
  3. Sollte auch ein Pfarrer bei der Wahrheit bleiben. Die Hauptschule Bruchstr. ist eingegangen, weil schon lange vor dem Bürgerentscheid die Menschen auch in Eppinghofen ihre Kinder immer weniger auf Hauptschulen angemeldet haben. Die unausgegorene „Zukunfts“schule von Frau Mühlenfeld war ein Hochtief-Projekt, aus welchem der Konzern sich herauszog, als das Sprudeln öffentlicher Gelder immer ungewisser wurde. Der Beschluss der von Clemens so genannten „Viererbande“ zum Ende der bereits toten „Zukunfts“schule hat deren Ende nur etwas beschleunigt.
  4. Auch nach dem Bürgerentscheid, der bekanntlich nur den Bestand der Hauptschule gefordert hatte, wurde kein gangbares Konzept für eine weiterführende Schule an der Bruchstr. entwickelt, auch von den Initiatoren des Bürgerbegehrens nicht inkl. der verschiedenen Kirchenvertreter. Also musste die Hauptschule auslaufen mangels ausreichender Anmeldungen wie vorher die Hauptschulen in Heißen und in Speldorf genauso. Soll doch der Pfarrer mal sagen, warum die Realschule Mellinghofer Str. nicht mit der Bruchstr. zur Sekundarschule o.ä. fusioniert werden wollte. Soll der wahlkämpfende Pfarrer doch mal erzählen, ob die Gustav-Heinemann-Gesamtschule eine Dependance an der Bruchstr. haben möchte.
  5. Doch die Realitäten interessieren den Pfarrer anscheinend weniger. Legenden sind in der kath. Kirche ja auch nichts Unbekanntes
  6. Eppinghofen lebt oder stirbt nicht alleine mit dem Schulstandort Bruchstr., der zudem am Rande liegt. Mit dem geplanten Ruhrbania-Baulos 3 (Ausbau Klöttschen für 2-Ri.-Verkehr und Abriss der Hochstr. Tourainer Ring) drohen Eppinghofen durch die Großbaustellen schwere Verwerfungen, selbst wenn Bandidos o.ä. sich endgültig von Eppinghofen verabschieden würden. Das alles aber scheint dem Pfarrer nicht so wichtig.

Und: Die MBI haben bei den Abstimmungen zur HS Bruchstr. nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, also zutiefst christlich. Zu unterstellen, da habe eine „Viererbande“ aus CDU, MBI, FDP und Grünen unbedingt Eppinghofen schaden wollen, ist dagegen recht polemisch, mehr nicht. Unsaubere Polemik war aber die durchgängige Methode der Verfechter des Bürgerbegehrens für den Erhalt der sterbenden Hauptschule, an dem die Pfarrer beider Konfessionen sich in wirklich unchristlicher Weise beteiligten! Mehr dazu in

  • 27.4.14: Hauptschule Bruchstrasse als Gesamtschule? Wenig realistisch! hier
  • 22.3.13: HS Bruchstraße muss sukzessive aufgelöst werden! hier
  • xtranews vom 23.4.12: “Mülheim, die gerettete Hauptschule und der Schulfrieden oder: Das große Ablenkungsmanöver?! hier
  • 3.4.12: “Bauernfängerei und Irreführung zum Bürgerentscheid? Selbst Hannelore Kraft-voll irregeführt”? hier
  • 29.3.12: “Nein zum künstlichen Erhalt der Hauptschule Bruchstraße!” hier
  • MBI-Faltblatt 4/12:Bürgerentscheid zu Erhalt oder Schließung Hauptschule Bruchstr. als Ablenkungsmanöver?als pdf-Datei (281 KB)
  • Gemeinsames Flugblatt von CDU, MBI, FDP und Grünen für ein Nein beim Bürgerentscheid als pdf-Datei (767 KB)
  • Sendung von Radio Mülheim vom 20.3.12 zu Pro und Kontra Bürgerentscheid zu Erhalt oder Schließung der Hauptschule Bruchstraße in selektiven Ausschnitten von der Veranstaltung im Bürgergarten auf youtube hier

Anm.: Als der MBI-Sprecher am Abend des Bürgerentscheids sagte, er halte den Erfolg des Entscheids für einen Pyrrhus-Sieg, wurde er dafür recht unflätig gescholten. Bereits 1 Jahr später hatte sich die Einschätzung bereits realisiert. Im Übrigen hatte der Bürgerentscheid Ende April 2012 das ungeheure Glück, dass er kurz vor den Neuwahlen des vorzeitig aufgelösten Landtags durchgeführt wurde. Die damals sehr positive Stimmung für Frau Kraft, die sich als Mülheimerin für diesen unseriösen Bürgerentscheid stark gemacht hatte, brachte den Verfechtern der Hauptschule viele Stimmen, die sie normal nicht erhalten hätten. Weil dies zudem der allererste NRW-Bürgerentscheid mit halbiertem Quorum war, reichten die 17.000 Ja-Stimmen mit 13% zum Erfolg, der real aber keiner war. Zum Vergleich: Der von „Mülheim bleibt unser“ 2007 initiierte Bürgerentscheid gegen PPP-Privatisierung erhielt ca. 22.000 Stimmen, war aber damit verloren, weil „nur“ 18% aller Wahlberechtigten. Ab Jan. 2012 ist das NRW-Quorum von 20 auf 10% gesenkt, wofür insbesondere die MBI lange und intensiv gekämpft hatten. Ungeachtet dessen ordnet Pastor Clemens die MBI als Teil einer „Viererbande“ ein, welche es selbst als eine Art Koalition außer zum Schulentwicklungsplan nie gab. Dass ein kath. Geistlicher sich ein solchen diffamierenden Wortwahl bemüht, ist ein Grund für Kirchenaustritt! Auch seine Sprüche, die Bürger Eppinghofens hätten noch 2 Rechnungen offen (s.u.), offenbart ein Rachedenken, das der katholischen Morallehre eindeutig widerspricht! Und das ganze auch noch, nachdem die Realität die seinerzeitigen Kämpfer für diesen verqueren Bürgerentscheid bereits nach 1 Jahr einholte. Auch unabhängig vom Kirchlichen outet sich Herr Clemens als schlechter Verlierer und übler Nachtreter, der dafür auch noch sein Seelenamt missbraucht.

WAZ, 17.5.14: der ganze Artikel hier

Kirche schaltet sich in Wahlkampf ein

„Wahltag ist Zahltag“ lässt der Pastor von St. Engelbert verkünden. Der Mülheimer Pfarrer erinnert an den Schulkampf in Eppinghofen und gibt an die Gemeinde eine politische Empfehlung. Das stößt den Politikern bitter auf.

Kurz vor der Kommunalwahl meldet sich unter dem Thema „Wahltag ist Zahltag“ in einem Pfarrbrief der Pastor von St. Engelbert, Michael Clemens, zu Wort. Die Bürger in Eppinghofen hätten noch zwei Rechnungen offen, sagt er und erinnert an den Schulkampf vor zwei Jahren. Der „Viererbande“ aus CDU, FDP, Grüne und MBI wirft er vor, den Stadtteil hängen gelassen zu haben, und auch die SPD habe es an Unterstützung fehlen lassen. „Jetzt ist die Zeit, diesen Parteien die Rechnung aufzumachen, indem man sich ihnen verweigert.“

Es sei, so der Pastor, zwar nicht im Sinne des Christlichen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, „aber welche Möglichkeit haben Bürger in dieser Parteiendemokratie sonst, Parteien, die sie nicht vertreten, die Rote Karte zu zeigen?“

Für Erhalt der Schule eingesetzt

In der Politik erntet Clemens dafür Widerspruch – und Empörung: „Ich fühle mich an längst vergangene Zeiten erinnert, als am Wahlsonntag Priester von der Kanzel predigten, dass hinter dem „C“ das Kreuz zu machen sei“, sagt einer aus der „Viererbande“ und empfindet es als nicht tolerierbare Einmischung der Kirche. Das sei nicht ihre Aufgabe, das sei „Nachtreten“.

Clemens hat die Aussagen nicht unüberlegt gemacht. „Ich habe lange nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es unverschämt wäre, jetzt zu schweigen“, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung. Er wolle die Menschen in Eppinghofen lediglich daran erinnern, welche Parteien es damals gewesen seien, die dem Stadtteil und den Menschen mit dem Aus für die weiterführende Schule vor Ort geschadet hätten. Als Wahlbeeinflussung empfindet er dies nicht: „Wo einer sein Kreuz auf dem Wahlzettel macht, entscheidet jeder selbst.“

Die beiden Kirchen hatten sich vor zwei Jahren stark für den Erhalt der Schule eingesetzt und den erfolgreichen Bürgerentscheid mit betrieben. Am Ende konnte die Schule dennoch nicht erhalten werden, weil die Schülerzahlen nicht ausreichten. Die Schuld dafür, dass es so gekommen ist, gibt so mancher in Eppinghofen nach wie vor weiten Teilen des Stadtrates. Ohne gutes Bildungsangebot, fürchtet jedoch der Pastor, gerate der Stadtteil, der es ohnehin sehr schwer habe, weiter in die Schieflage. Davor zu warnen, dagegen zu kämpfen, sei Aufgabe von Kirche.

„Kirche hat im Wahlkampf nichts zu suchen“

Politiker sehen in den Äußerungen des Pfarrers ein klares Votum für das neue Bürgerbündnis für Bildung, das erstmals zur Wahl antritt und aus der Eppinghofer Schulbewegung hervorgegangen ist.

Widerspruch gibt es für das Vorgehen auch aus Kirchenkreisen. Der Vorsitzende des Mülheimer Katholikenrates, Wolfgang Feldmann, sagt klar: „Kirche hat im Wahlkampf nichts zu suchen. Sie sollte keinen Einfluss nehmen.“

Andreas Heinrich