Zitat in der WAZ vom 19.6.2010: „Sie müssen nicht gleich Schaum vor dem Mund haben, wenn Sie Ruhrbania hören“ Die OB zum MBI-Ratsherrn Hans-Georg Hötger
Mein MBI-Kollege Hans-Georg Hötger saß neben mir in der bedenklichen bis absurden Sondersitzung des Hauptausschusses am letzten Donnerstag. Dieser weitere Sondertermin war ohne Beschluss oder Rücksprache verordnet worden, um eben mal schnell rückwirkend Steuererhöhungen zu beschließen, womit Mülheim sich z.B. bei Grund- und Hundesteuern in eine bundesdeutsche Spitzenposition begeben hätte. Dieser HA sollte auch die Ratsentscheidung von vor 2 Wochen überstimmen. Deshalb beantragten die MBI die Absetzung einer derart demokratiewidrigen Vorgehensweise. Mehr zu der denkwürdigen Sitzung hier
Die MBI forderten ferner den Kämmerer auf, mit dem Doppelhaushalt, den er nun am 8. Juli einbringen soll, auch ein neues, völlig überarbeitetes Haushaltssicherungskonzept (HSK) einzubringen. Das „alte“ HSK zum real gescheiterten(!) Haushalt für 2010 ist allerspätestens ohne die o.g. Steuererhöhungen nicht einmal mehr das Papier wert, auf dem es gedruckt wurde, mehr dazu hier. Die mitunter leicht weltfremden Mitglieder des sog. Verwaltungsvorstands (V.V.) der Stadt Mülheim, sprich OB+Dezernenten/innen, aber verkündeten mann- bzw. frauhaft, ihr HSK sei bestens und ausreichend. Es werde auf keinen Fall nachgebessert. Unglaublich! Vielleicht sollte man mal vorschlagen, den Herrn+Damen des V.V. Nachhilfestunden bei Hauptschülern der Bruchstr. zu verordnen, damit diese ihnen den Umgang mit Taschenrechnern beibringen und gleichzeitig den Zwang zum Schönreden ausreden. Doch egal.
Auch MBI-Kollege Hötger meldete sich zu Wort. Er erläuterte, warum das bisherige HSK perspektivlos und kontraproduktiv ist. Dabei erwähnte er auch den Punkt der sog. „heiligen Kühe“ und nannte dabei insbesondere das Millionengrab Ruhrbania. Ich konnte dabei kein einziges Tröpfchen Schaum vor seinem Mund erkennen. Allerdings fiel Frau Mühlenfeld ihm beim Aussprechen des magischen Zauberworts „Ruhrbania“ bereits mit dem Zitat oben ins Wort und sie beendete damit seinen Wortbeitrag.
Nun hatte Herr Hötger nichts anderes gesagt, als was zahlreiche Bürger in Versammlungen, im online-Bürgerforum oder die Mehrheit bei der WAZ-Abstimmung zum Haushalt auch getan hatten. Auch ist Frau Mühlenfelds Spruch unstimmig, weil nur und einzig Herr Hötger von Ruhrbania gesprochen hatte, er also das Wort Ruhrbania nicht „gehört“ haben konnte, was laut Frau OB den fiktiven Schaum bewirkt haben soll.
„Wenn Sie Ruhrbania hören“ traf also realiter für Frau Mühlenfeld selbst zu, die zwar ohne erkennbaren Schaum, aber unverzüglich giftig und unangemessen reagierte. Da sie selbst die Versammlungsleitung hatte, rief sie sich selbst aber nicht zur Ordnung, wie es angebracht gewesen wäre.
Bevor die MBI ihren heutigen Infostand auf der Schloßstr. aufbauten, lag bereits das 1. Fax zum obigen WAZ-Zitat in der MBI-Geschäftsstelle mit folgendem kurzen Text: „Hallo Kollege Hötger, besser Schaum vorm Mund als Brett vorm Kopf.“ Dem ist wenig hinzuzufügen, höchstens noch ein Zitat von George Orwell: „Viele würden niemals mit vollem Mund sprechen, tun es aber mit leerem Kopf“
MH., 19.6.10 L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher
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