Am 28. Juni feiern wieder Zehntausende die Extraschicht im Ruhrgebiet. Im ganzen Revier? Nein, Mülheim hat sich großenteils ausgeklinkt aus dem Verbund von 50 Spielorten, 500 Veranstaltungen und 2000 Künstlern! Im Feb. verkündete MST-Herrin Inge Kammerichs, für das Hafenfest im Mai würden die Zuschüsse für die ExtraSchicht gestrichen.
Wie bitte?
Auch die MST-Herrin müsste wissen, dass die ExtraSchicht ein großer Publikumsmagnet ist! In anderen Städten wird da richtig etwas auf die Beine gestellt und bis spät in die Nacht sind die Menschen im gesamten Ruhrpott unterwegs. Da gibt es dieses Projekt, mit dem viele Menschen ins Ruhrgebiet geholt werden, und die MST als lokale Tourismusgesellschaft verweigert das Geld. Und wofür? Man glaubt es kaum! Mehr zur ExtraSchicht 2014 in
- WAZ 13.5.14: „Eine Nacht lang Kulturhauptstadt“ hier
Damit die Stadt 2 Wochen vor der Kommunalwahl „die große Sause“ (Zitat WAZ) am Hafenbeck`schen (korrekte Bezeichnung Wasserwander-rastplatz) zwischen dem gelben Ruhrbania-Klotz und dem leeren Kaufhof veranstalten konnte, um die Mölmschen Bürger mit dem missratenen Prestigeprojekt zu versöhnen? Die klotzigen Werbewürfel mit „Stadt-Hafen“ darauf zum Promenadenfest sind irgendwie noch peinlicher als die Verschönerung der leeren Kaufhof-Fenster zum Fest rundum mit Bildern der schöneren Seiten von Mülheim.
Alles „unpolitisch“, versteht sich, und hatte mit Wahlkampf nichts zu tun, „um den Mülheimern einen schönen Tag zu bescheren“ (O-Ton Kammerichs in der WAZ)
Für wie doof hält man die Mülheimer eigentlich im Rathaus und bei den Ruhrbania-Parteien? Zur Erinnerung: Vor ca. 1 Jahr behauptete der Tiefbauamtsleiter ähnlich sinngemäß, die Mülheimer seien zu blöd, um die exzellent ausgeklügelte teure, neue Ruhrbania-Verkehrsführung zu kapieren! Mehr in „Mülheimer/innen zu dumm für die Ruhrbania-Verkehrsplanung?“ hier. Gebessert hat sich seither nichts.
Doch zurück zum Hafenfest. Jede politische Meinungsäußerung oder –demonstration etwa zu dem Ruhrbania-Desaster war zuerst verboten, um den „schönen Tag“ nicht zu versauen. Mölmsche Demokratie ist eben keine, wenn es um Ruhrbania geht, nicht erst mit dem Fest zur Einweihung der zerstörerischen und sündhaft teuren Ruhrpromenade von ca. 150m Länge (besser Kürze!) am 11. Mai! Mehr in
- “Promenadenfest zur Einweihung der verwüsteten Innenstadt” hier
Als die AfD dann Anfang Mai vor Gericht ging, musste die Stadt notgedrun-gen kurzfristig Wahlkampfwerbung erlauben. Wie peinlich! Auch die MBI hängten daher zum Fest ihre Plakate auf die halbfertige kurze „Flaniermeile“ mit wohlklingendem Namen „Ruhrpromenade“, für die die Stadt Mülheim in Schutt und Asche gelegt wurde.
Dass das groß angelegte Hafenfest weit mehr als die von Frau Kammerichs verkündeten 60.000 € gekostet hat, ist eher eine Binsenweisheit. Wann aber die realen Kosten offen gelegt werden, dagegen selbst Mitte Juni noch ein gut gehütetes Geheimnis!
Zu dem kapitalen Fehler, die ExtraSchicht für den Ruhrbania-Wahlkampf zu streichen, passt der Artikel aus der NRZ, dass Mülheim irgendwie im großen Ruhrgebiets-Bildband nur als weißer Fleck erscheint, s.u.. Wer derart mit dem Gesundfeiern des schwindsüchtigen Ruhrbania-Projekts beschäftigt ist, für den ist die ruhrgebietsweite Extraschicht halt Nebensache und auch die Beteiligung am Ruhrgebiets-Bildband nicht wichtig, oder?
In Mülheim feiert das ruinöse Kirchturmsdenken ganz besondere Kapriolen, gell!
Die MBI forderten Ende Feb., dass die MST bzw. die Stadt Mülheim das Vorhaben, sich aus der Extraschicht zu verabschieden, unverzüglich rückgängig gemacht werde! Deshalb hatten die MBI für den Hauptausschuss am 27.3.14 folgenden Antrag gestellt:
Beschlussvorschlag:
Der Hauptausschuss missbilligt das Vorhaben der MST, den Zuschuss zur ExtraSchicht einzusparen und beauftragt die Verwaltung die MST inkl. der BHM-Geschäftsführung, diese angeblich 20.000 € an anderer Stelle einzusparen.
Der Antrag wurde auch mit großer Mehrheit so beschlossen, doch Frau Kammerichs, die es nicht für notwendig erachtete, im Hauptausschuss selbst zu erscheinen, verkündete Tage später über Zeitungen „Ätsch, geht nicht, weil zu spät!“. So behandelt eine mit über 100.000 € und Dienstwagen hoch bezahlte Geschäftsführerin einer 100%igen Stadttochter das gewählte Stadtparlament. Beschämend, dass sie dafür nicht einmal eine Rüge oder Abmahnung erhielt! Doch wenn es um Ruhrbania geht …. ist in Mülheim anscheinend alles erlaubt!
Mehr insbesondere zu Ruhrbania auch in
- Feb. 14: „Holt die Realität die Ruhrbania-Traumtänzer ein?“ hier
- WAZ, 11.2.14: “Stadt Mülheim als Ankermieterin am Kaufhof-Standort?” hier
- Feb. 14: Stadt Mülheim als Ankermieter im leeren Kaufhof? Verzweifelter Rettungsversuch für Ruhrbania und Hoffmeister oder ein realistischer Lösungsansatz? hier
- Jan. 14: „Tollhaus Mülheim, Bspl. Kaufhof“ hier
- Jan. 14: Ruhrbania: Es geht voran? Hoffnung für die tote Innenstadt durch noch mehr Betonklötze oder deren finaler Todesstoß? hier
- Jan. 14: Tollhaus Mülheim, Bspl. Kaufhof hier
- Okt. 13: Orgien der Verschwendung bei der Sanierung des Restrathauses!? hier
- Juni 13: Bonan und der Populismus-Vorwurf: Ablenkung und Augenwischerei! hier
Und: Mülheim 4.höchst verschuldete Stadt, noch mehr als Duisburg oder Gelsenkirchen! Unglaublich! “Mülheim mit Essen oder Duisburg oder beiden verschmelzen?” hier - April 13: Schadensbegrenzung Ruhrbania nicht gewollt! Unfassbar! hier
- März 13: Keine Wiederbelebung Kaufhof, 2 von 3 Investoren aus Baufeld 2 ausgestiegen, Baufeld 1 völlig misslungen, Verkehrsführung miserabel: Ruhrbania – ein Prestigeprojekt gehörig im Trudeln!! hier
- März 13: Ruhrbania, die Katastrophe hier
- Feb. 13: Sind die Mülheimer Bürger zu doof für die Ruhrbania-Verkehrsplanung? hier
Mülheim an der Ruhr wird in Ruhrgebiets-Bildband vergessen
NRZ 25.2.14, der ganze Artikel hier
Da, wo im Buch über das „neue Ruhrgebiet“ nichts ist, ist in Wahrheit Mülheim. Aber wenn Mülheim nicht Ruhrgebiet ist, was ist es dann? Eine Art Rheinland mit Bergbau-Vergangenheit? Foto: Repro
Im Bildband „Was bleibt ist die Zukunft“, der das neue Ruhrgebiet zeigt, ist die Stadt Mülheim an der Ruhr nicht existent. Auf der ersten Karte ist zwischen Essen und Duisburg eine Lücke und auch Einträge über die Stadt fehlen gänzlich…………
Mülheim ist in diesem Band, der für 36 Euro im örtlichen Buchhandel erhältlich ist, aber der weiße Fleck. Einfach nicht existent………….
Dabei reicht die Karte von Kevelaer und Kempen im Westen bis nach Ahlen und Beckum im Osten – tiefstes Ruhrgebiet im Münsterland. Ja, sicher.
Was ist mit der Bergbau-Tradition?
War es denn ein Versehen, die zu dieser Leerstelle geführt hat? Immerhin hat die Stadt eine große Bergbautradition. Die Straße „Am Förderturm“ in Heißen kündet noch davon und das Rhein-Ruhr-Zentrum ist ja dort entstanden, wo sich einst die Zeche Humboldt befand. Somit wäre es schon ein Beispiel für den gelungenen Strukturwandel. Im Kulturhauptstadt-Jahr wurde auch hier als Schachtzeichen ein gelber Ballon gehisst. Aus anderen Städten künden mehrere Fotos in den Band von dieser Aktion ………………………………..
Mehr zur MST u.a. in