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Mülheim jenseits des Rubikon?

  • MBI-Etatrede vom 15.12.11 zum Haushalt 2012: “Etat-MH: Den Rubikon weit hinter uns gelassen?  Ein Haushaltsdesaster griechischer Dimension! Schluss mit Verschwendung, Umwegfinanzierung und unseriöser “kreativer Buchführung” als pdf-Datei (103 KB)

Tief im Westen liegt die kleine Großstadt Mülheim a.d. Ruhr, laut Ranking der wirtschaftsliberalen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) die „Wohlstandsinsel im Ruhrgebiet“. Sicherlich fällt das hohe Mülheimer Durchschnittseinkommen von über 22.000 € beträchtlich, wenn man Milliardäre wie Fam. Haub (Tengelmann), K. Albrecht (Aldi-Süd) oder J. Großmann (Stahlhändler und RWE-Chef) herausnimmt. Etliche weitere Multi-Millionäre wohnen in Mülheim, von G. Grillo u.v.a. bis hin zu den Spezis Kölbl-Kruse, die wegen Landesarchiv und Politiker-Spenden arg ins Gerede kamen. Diverse Mülheimer ex-Minister wie Hombach (heute WAZ-Geschäftsführer), Müller (demnächst wieder RAG-Chef, Aufsichtsratschef Bahn), Schartau (ex-Düsseldorfer Superminister, heute Chef in Großmanns Stahlimperium) haben mit der NRW-Ministerpräsidentin eine noch würdigere Nachfolgerin, die auf dem besten Wege zur SPD-Kanzlerkandidatin ist.  Doch sie hat ein Problem: Ihre Heimatstadt ist in einem bedrohlich desolaten Zustand: Speldorf und Innenstadt am Boden, der Haushalt völlig aus den Fugen, ein Harakiri-Bauprogramm, das ins Fiasko führen muss, ein schwindsüchtiges Prestigeprojekt Ruhrbania, ein sehr hoher Grad von Privatisierung inkl. PPP-Umwegfinanzierungen und zu allem Überfluss die viel zu enge Verzahnung mit den schlindernden RWE-Konzern. Viele Fehlentscheidungen sind kaum noch korrigierbar, die Weichen verheerend falsch gestellt, denn der Rubikon scheint lange überschritten. Doch woher kommt das Bild des Rubikon und wie sieht es damit in Mülheim aus?

Julius Cäsar überschritt am 10. Jan. 49 v. Chr. den Rubicon, damals die Grenze zwischen Gallia Cisalpina und Italien. Die bewaffnete Überquerung des Flusses in Richtung  Rom war gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung an den römischen Senat, der Cäsar entmachten wollte. Caesar wusste, dass es ab diesem Punkt kein Zurück mehr gab, daher sein berühmtes Zitat „alea iacta est“ („Der Würfel ist geworfen worden“). Es folgte ein blutiger Bürgerkrieg, den Cäsar gegen Gajus Pompejus und den Senat gewann.
Der Ausdruck „den Rubikon überschreiten“  steht heute dafür, sich unwiderruflich auf eine riskante Handlung einzulassen.

Wenn man die katastrophale Haushaltslage der Stadt Mülheim bedenkt, so ist der Rubikon bereits seit Jahren weit überschritten. Auch deshalb befindet sich das „Raus aus den Schulden“-Sprecherpaar Mühlenfeld und Bonan (M&B) längst in einer Art Bürgerkrieg mit der eigenen Bevölkerung, vgl.  die Abrissorgien für „Schuttbania“, die HSK-Giftliste letztes Jahr, die Gebühren- und Steuererhöhungsorgien, den kontraproduktiven Gebührenrausch bei Parken und  Urnengemeinschafts-gräbern, das Harakiri-Bauprogramm als Krieg gegen Grünflächen, Stadtklima, Naherholung, Denkmäler uswusf….

Dieser Krieg schien schon fast aussichtslos verloren, da riefen M&B die große Feldherrin Hannelore K. zur Hilfe. Deren rot-grüne Heerscharen sind zwar durch WestLB, BLB-Skandale und Wahlversprechen arg gehandikapt, zusätzlich von RWE- und EON-Krisen schwer gedattelt, doch versucht die Feldherrin und Hoffnungsträgerin der Gabriel-Partei zur Wiedereroberung von Berlin zusammen mit ihrem Duisburger Jäger den Rubikon ebenfalls zu überqueren, um den notleidenden Kommunarden zur Seite zu springen. Doch sie müssen feststellen, dass sie nicht mehr genügend Munition zur Rettung aller Hungerleider jenseits des Rubikon haben. „Aleae iactae sunt“ rufen sie deshalb M&B zu, meinen damit aber, dass Hannelores Hilfsaktion dem eigenen, schwer unter Beschuss liegenden  Heimatort nicht mehr beistehen kann, ohne zu riskieren, selbst unterzugehen.
Die Kontrahenden von M&B im kommunalen Dauerkrieg, die Mülheimer Bürger/innen, gingen aber mehr und mehr zur flexibleren Rückzugstaktik über und ließen den Feind ins Leere laufen. Mit der List eines Scipio oder Odysseus entschieden sich die bedrohten Mülheimer/innen für die Abstimmung mit den Füssen, einfach die eigene Innenstadt meiden und an Bürgerversammlungen nicht mehr teilnehmen. Der derart vermiedene offene Schlagabtausch vor Ort zermürbte M&B und ihre Truppen endgültig, denn die Scharmützel muss nun Düsseldorf austragen(RP, VG, Jäger und Feldherrin Hannelore selbst). Und so kam es wie es kommen musste und endete in

Das Elend des Uwe B. und die Ratlosigkeit seiner Herrin

Zum Etat 2012 wurden Giftlisten o.ä. nicht mehr aus dem Köcher gezogen und nur noch die Nachhut des Deichgraf von Zent schoss mit Gebührenerhöhungen geballt auf die Gegner. Doch droht ihm ein Waterloo, wenn das Verwaltungsgericht ihm zum Abwassergebührenklau keine Rückendeckung gibt!

Feldfrau M. und Knappe B. aber müssten kapitulieren, wenn auch noch der folgsame Rat ihnen nicht mehr folgt. Dann war das Überschreiten des Rubikon bzw. das Hintersichlassen der Grenzlinie Seriösität unwiderruflich nicht nur riskant, sondern sogar tödlich für ihre gesamte Ur(Ruhr)banität. „Alea iacta erat!“(Ratlos forever?)

Leonhard Cohen, 1. Strophe von
„First we take Manhattan“:
„They sentenced me to 20 years of boredom
For trying to change the system from within
I’m coming now, I’m coming to reward them

First we take Manhattan,
then we take Berlin

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  • Etatrede 2011: “Etat-MH: Den Rubikon weit hinter uns gelassen?  Ein Haushaltsdesaster griechischer Dimension! Schluss mit Verschwendung, Umwegfinanzierung und unseriöser “kreativer Buchführung” als pdf-Datei (103 KB)
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