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Zusammenbruch des Luftschlosses für die Ruhrbania-Baufelder 3+4

Die Ruhrbania-Planung für die Baufelder jenseits der Eisenbahnbrücke ist real nicht umsetzbar. Was die MBI bereits vor Jahren forderten, muss jetzt zugegeben werden. Nun sollen weiter Rest- und Zwischenlösungen gesucht werden (zur Gesichtswahrung?!). Die MBI fordern, endlich einen richtigen Schnitt bei dieser lange vorher erkennbaren Luftschlossplanung zu machen!

Viel zu spät, aber dennoch …. Oder wie in vielen anderen Punkten:
Ach hätte man nur früher auf die MBI gehört …….

Tagesordnungspunkt 7.1. des Planungsausschusses am 2.6.15 lautet „Ruhrbania Baufelder 3 und 4 – V 15/0450-01“.
Ruhrbania-Baufelder3+4In dem Bild von 2010 links vorne hinter der Eisenbahnbrücke das Gebiet der Ruhrbania-Baufelder 3 und 4 mit dem heutigen Bestand: links das Gesundheitshaus, daneben die AOK und dahinter das ehemalige Arbeitsamt. Dahinter die baumbestandenen Grünflächen bis zum Brückenkopf der Konrad-Adenauer- bzw. Nordbrücke, damals noch mit dem letzten der 3 overflies von Styrum aus auf die Brücke an der FWH-Hütte entlang.
Diese Baufelder zwischen Eisenbahn- und Nordbrücke waren von Anbeginn, d.h. beim Grundsatzbeschluss 2003 und dem Satzungsbeschluss des Bebauungsplans „Ruhrbania-Ruhrpromenade – I 31“ Ende 2006, die problematischsten oder auch widersinnigsten der gesamten Ruhrbania-Planung. Das AOK-Gebäude und das ehemalige Arbeitsamt waren nicht städtisch und das Gesundheitshaus wurde erst vor wenigen Jahren total saniert und umgebaut. Dennoch sollten alle 3 Gebäude abgerissen und durch Wohnbebauung ersetzt werden. Alle 3 overflies am Brückenende sollten verschwinden und neben dem Brückenkopf sollte ein 8 Ruhrbania-Baufelder-Modellbis 10-stöckiges Bürohaus als „städtebauliche Dominante“ anstelle der vorherigen Grün- und Verkehrsflächen entstehen, vgl. im Bild rechts das Ruhrbania- Modell wie beschlossen zwischen Schloss- und Nordbrücke sowie zwischen dem Fluss und der Friedrich-Ebert-Straße

In der o.g. Berichtsvorlage für den Planungsausschuss trägt die Verwaltung nun 2015 vor, dass auf unabsehbare Zeit die AOK und das Gesundheitshaus verbleiben werden müssen. Sie hat erste Vorschläge entwickelt, was mit dem Rest von ex-Arbeitsamt und Grünflächen noch geschehen könnte und was, wenn irgendwann auch das Gesundheitshaus doch noch abgerissen und überplant werden könnte. Laut Vorlage ist vorgesehen, Anregungen zu der Planung bis Ende September 2015 entgegenzunehmen. Im Anschluss daran soll der Entwurf weiterentwickelt und nochmals im Ausschuss vorgestellt werden. Ziel sei es, Anfang 2016 das Verfahren für eine Änderung des Bebauungsplans einzuleiten.

MBI-KommentaRuhrbaniaMorgenr: Dieser fast vollständige Zusammenbruch einer Fehl-Planung war lange absehbar. Gegen Sinn und Verstand blieb diese bestehen.

Das Bürohochhaus war von Anbeginn an eine Luftnummer, die ohnehin fast keiner glauben wollte. Nachdem der Versuch mit der Fachhochschule in den Ruhrbania-Baufeldern zwischen Eisenbahn- und Nordbrücke kläglich und blamabel scheitern musste, weil u.a. auch zu klein, stellten die MBI im Okt. 2009 den Antrag, nach den Riesenproblemen bereits mit den Baufeldern 1 und 2 zumindest ein Moratorium für den Rest zu beschließen, das bedeutete damals AOK, Gesundheitshaus und die 3 overflies am Brückenkopf wenigstens vorläufig zu belassen. Alle, auch die Grünen schmetterten den Antrag ab. Der Antrag ist nachzulesen unter

  • MBI-Antrag für den Rat der Stadt am 29.10.09, für die Ruhrbania-Baufelder 3,4 und 5 zwischen Eisenbahnbrücke und Friedrich-Wilhelm-Hütte ein Moratorium zu beschließen, zumindest solange, bis die Realisierung der Projekte in den Baufeldern 1 und 2 wirklich gesichert ist, hier.

Die ansonsten hyperverschuldete Stadt kaufte danach sogar noch für knapp 2 Millionen € Herrn Hoffmeister das ehemalige Arbeitsamt als „Umlegungsmaßnahme“ für Ruhrbania ab. MH-Autoschilda5Weil die Innenstadtkrise, auch als Folge der jahrelangen Großbaustellen immer bedrohlicher wurde, stellten die MBI den aktualisierten Moratoriums-antrag im Feb. 2011 erneut, u.a. auch, um die 2 noch verbliebenen overflies von Styrum aus und zur Ruhrstr. hin, noch zu retten. Ferner beantragten die MBI zusätzlich die Einleitung eines Änderungsverfahrens für den gesamten Bebauungsplan “Ruhrpromenade – Innenstadt I 31″, weil die Realitäten an vielen Stellen mit den B-Plan-Vorgaben nicht übereinstimmten (keine Tiefgarage Stadtbad, mehr Stockwerke Baufeld 1, abgeholzte, festgesetzte Bäume, unrealistische Baufelder 3+4 u.v.m.). Mehr in

  • MBI-Anträge für die Ratssitzungen am 28.2.11: „Ruhrbania überarbeiten, Innenstadt beleben! Jetzt!!!“ hier

Die Anträge wurden verschoben und dann von der Tagesordnung gestimmt! So wurden dann auch alle 3 intakten overflies am Brückenkopf für viele, viele Millionen abgerissen, um eine verkehrlich kontraproduktive Riesen-Doppelkreuzung zu errichten.
Weil bereits klar war, dass die Ruhrbania-Pläne mit Bürohaus und Riesenwohnblocks nicht funktionieren werden konnten, ließ das Planungsamt dann zwischenzeitlich Dortmunder Studenten alles neu durchdenken und stellte 2012 das Konzept der Stadthäuser anstelle vor. Wiederum waren fast alle außer den MBI begeistert, obwohl auch das absehbar nicht mehr als ein neuer Flop werden konnte und musste.
Als TitanicaSMdann Anfang 2013 das Ausmaß der Häßlichkeit des Klotzes in Ruhrbania-Baufeld 1 offensichtlich wurde, außerdem eine Kaufhoflösung nicht in Sicht war, nachdem auch der krampfhafte Versuch, die Interims-FH dort unterzubringen, scheitern musste und zudem der MWB auf Baufeld 2 alleine blieb, nachdem Hoffmeister ausgestiegen war und Heine Insolvenz anmelden musste, stellten die MBI im April 2013 den Antrag auf B-Plan-Änderung und Schadensbegrenzung Ruhrbania durch u.a. den endgültigen Verzicht auf die Pläne für den Bereich zwischen Eisenbahn- und Nordbrücke erneut. Ohne jegliche Diskussion wurde der Antrag niedergestimmt. Erbärmlich und gegen Sinn und Verstand! Mehr in

  • April 13: „MBI-Anträge kommentarlos niedergestimmt! Schadensbegrenzung Ruhrbania nicht gewollt! Unfassbar!“ hier

Auch als die AOK Ende 2013 endgültig bekannt gab, dass sie ihr Gebäude modernisieren wolle und nie und nimmer für die Ruhrbania-Pläne verkaufen, setzte kein Umdenken ein.
Man versuchte es bei der Bewerbung um die Sparkassen-Akademie Mitte 2014 noch einmal und bewarb sich auch mit dem Gelände des ex-Arbeitsamtes sowie den Grünflächen. Jeder aber wusste, dass das u.a. selbst gegen die Kaufhof- und die VHS-Bewerbungen nur von Mülheim bereits chancenlos war. Dennoch wurden erneut Gelder für diese aussichtslosen Planungen verballert. Mehr in: „Weitere Mülheimer Top-Lagen verhökern? MBI fordern Bestandsgarantie für die VHS!!!“ von Juli 14 hier

Nun ist die Stadt Mülheim bekanntlich hoffnungslos sogar bilanziell überschuldet. Ein weiteres Harakiri-Ruhrbania-Abenteuer auch noch mit dem intakten Gesundheitshaus würde die Stadt nicht mehr schultern können und auch vom RP nicht genehmigt bekommen können.
Deshalb entschloss man sich wohl zu dem Einstieg in den Ausstieg. Damit das nicht zu blamabel aussieht, wird jetzt kein klarer Schnitt gemacht, was überfällig wäre, sondern wird so getan, als wären doch noch Teile der Luftschlossplanungen irgendwann und irgendwie zu machen.

Oder anders ausgedrückt: Erneut wird viel Energie, Arbeitszeit und Geld aufgewandt nur zur Gesichtswahrung von Stadtspitze, Verwaltung und Ruhrbania-Parteien.
Doch was solls. Wäre man den MBI-Anträgen gefolgt, hätte man viel Zeit, Geld und man-sowie women-power für sinnvollere Dinge in unserer Stadt nutzen können. Schließlich muss man neben dem Finanzdesaster ja auch noch versuchen, die bisher durch Ruhrbania verursachten Folgeprobleme wie verkorkste Verkehrsführung, den Kaufhof-Leerstand und die enorme Innenstadtkrise wieder in den Griff zu bekommen.

Kurzum: Richtig freuen können wir uns nicht, dass wir auch in diesem Punkt recht damit behielten, weil fast alles kam, wie von den MBI lange vorher vorhergesagt und dass die MOstruhranlagenBI-Anträge sich als vollkommen richtig erwiesen haben. Doch zu viel wurde für Ruhrbania bereits zerstört, nicht zuletzt das Gartendenkmal der Ostruhranlagen als Gesicht der Stadt, oder wurde derart verschlechtert, dass Lösungen schwierig geworden sind wie etwa zur vermurksten Verkehrsführung, u.a. weil die Ruhrstr. als Hauptverkehrsstr. mit Wohnungen überbaut wurde oder dass der vorher bestens funktionierende Brückenkopf zerstört wurde für eine riesige Asphalt-Wüste.

Titanic3Das Prestigeprojekt “Ruhrbania: Wohnen, Arbeiten und Erleben am Wasser” war finanziell und städtebaulich eine Katastrophe für Mülheim und hat zusätzlich das Vertrauen in die Demokratie in Mark und Bein erschüttert, weil nicht nur gleich 2 überaus erfolgreiche Bürgerbegehren dazu bürokratisch abgemurkst wurden, sondern auch, weil viele Vorschriften des Baugesetzbuches oder zur verantwortungsvollen Haushaltsführung über Bord geworfen wurden, wenn es darum ging, das enorm fehlerhafte Prestigeprojekt Ruhrbania auch mit der Brechstange umzusetzen, koste es, was es wolle.
Die WAZ nannte Ruhrbania einst “Operation am Herzen der Stadt”. Dazu könnte man sagen: Operation wenig gelungen, trotz Herzklabastern röchelt der Patient irgendwie noch, also alles (fast) bestens, oder?!

Die Mütter des schwerkranken Kindes namens Ruhrwahnia waren Frau OB Mühlenfeld und die grüne Planungsdezernentin Sander. Erstere hatte sich dieses Prestigeprojekt vor ihrer Wahl 2003 als „strategisches Stadtentwicklungsprojekt“ auf die Fahnen geschrieben. Sie tritt nun 2015 nicht mehr zur Wahl an. Letztere wurde 2012 zum Glück nicht wieder gewählt. Andere müssen also versuchen, den von den beiden Damen federführend angerichteten Schaden zu korrigieren, wo überhaupt noch geht!

Im folgenden Auszüge aus der Vorlage. Der gesamte Text nebst Anlagen ist im Allriss auf der städt. Internetseite abrufbar
Vorlage Nr.: V 15/0450-01 für den Planungsausschuss am 2.6.15
Behandlungsvorschlag: Der Planungsausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.
Ausgangslage: Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs für das Ruhrbania-Projekt war eine Bebauung in zwei Baublöcken. Die Bebauung auf dem Baufeld 3 sollte als Baublock mit Innenhof angelegt werden, der direkt an die Rheinische Bahn andockt und sich zur Ruhr hin öffnet. Auf dem Baufeld 4 sollte als Abschluss der Promenadenbe-bauung ein städtebauliche Dominante in Form eines 8 bis 10-geschossigen Gebäudes errichtet werden. Die Er-schließung der Bauflächen war von Norden her vorgesehen (Zufahrt über den Parkplatz nördlich der Brücke). Die Ruhrpromenade sollte bis zur Konrad-Adenauer-Brücke weitergeführt und so angelegt werden, dass eine Verlänge-rung nach Norden möglich ist. Diese Planung war Grundlage für den Bebauungsplan Inn 31 – Ruhrpromenade. Der-zeit ist das Gelände noch mit dem Verwaltungsgebäude der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK), sowie zwei Verwaltungsgebäuden der Stadt Mülheim an der Ruhr bebaut. Die Verkehrsanlagen sind zum Teil zurückgebaut (Rampe von der Nordbrücke).
Prüf- bzw. Planungsauftrag: Abweichend von der ursprünglichen Konzeption, die den Rückbau des o.g Bestands vorsah, soll nun die Entwicklung unter – zumindest temporärer – Beibehaltung von Teilen des Gebäudebestands (AOK-Gebäude, Gesundheitshaus) vollzogen werden können. Eine Bebauung des Geländes muss demnach so geplant werden, dass eine stufenweise Entwicklung in Abhängigkeit von der weiteren Verwendung der Bausubstanz möglich ist und dass sich in allen Entwicklungsstufen eine sinnvolle städtebauliche Figur ergibt. …………
Zeitplan: Es ist vorgesehen, Anregungen zu der Planung bis Ende September 2015 entgegenzunehmen. Im Anschluss daran wird der Entwurf weiterentwickelt und nochmals im Ausschuss vorgestellt. Ziel ist es, Anfang 2016 das Verfahren für eine Änderung des Bebauungsplans einzuleiten.

Mehr insbesondere zu Ruhrbania auch in

  • Mai 14: Verschwendungsorgien als Ruhrbania-Vorleistungen: Baufeld 2 und Sanierung Restrathaus hier
  • April 14: Promenadenfest zur Einweihung der verwüsteten Innenstadt: „Die Ruhrbania-Wüste feiert am 11. Mai die Promenadenmischung“ hier
  • März 14: „Verkehrs”konzept” fatal bis lethal? Hochstr. Tourainer Ring stehen lassen, um die Innenstadt nicht noch mehr zu schwächen!“ hier
  • Feb. 14: „Holt die Realität die Ruhrbania-Traumtänzer ein?“ hier
  • Feb. 14: Stadt Mülheim als Ankermieter im leeren Kaufhof? Verzweifelter Rettungsversuch für Ruhrbania und Hoffmeister oder ein realistischer Lösungsansatz? hier
  • Jan. 14: „Tollhaus Mülheim, Bspl. Kaufhof“ hier
  • Jan. 14: Ruhrbania: Es geht voran? Hoffnung für die tote Innenstadt durch noch mehr Betonklötze oder deren finaler Todesstoß? hier
  • Okt. 13: Orgien der Verschwendung bei der Sanierung des Restrathauses!? hier
  • April 13: Schadensbegrenzung Ruhrbania nicht gewollt! Unfassbar! hier
  • März 13: Keine Wiederbelebung Kaufhof, 2 von 3 Investoren aus Baufeld 2 ausgestiegen, Baufeld 1 völlig misslungen, Verkehrsführung miserabel:  Ruhrbania – ein Prestigeprojekt gehörig im Trudeln!! hier
  • März 13: Ruhrbania, die Katastrophe hier
  • Feb. 13: Sind die Mülheimer Bürger zu doof für die Ruhrbania-Verkehrsplanung? hier
  • Dez. 12: Ruhrbania und das Baugesetzbuch – 2 verschiedene Welten? hier
  • Sept. 12: Versteckte teure Rathausrotunde? Das Ruhrbania-Desaster fff.: Selbst die Rathausrotunde verplempertes Geld!? hier
  • Juni 11: Ruhrbania Desolata, und wie!!! hier
  • April 11: Ruhrbania-Wahnsinn als urbaner Suizid wider besseres Wissen!? hier
  • März 11: Geisterfahrten durch Ruhrbania oder die selbstgemachte Verkehrskatastrophe hier
  • Feb. 11: Aus dem Innenleben des Mölmschen Filzes oder wie Mülheim an die Wand gefahren wurde …. hier
  • Okt. 10: Desertification-Helga mit Ruhrbania Desolata hier
  • Herbst 09: Ruhrbania interrupta? Wie ein Prestigeprojekt implodiert, hier
  • März 2010: Ruhrbania, Ruhrbanium, Ruhrbaniae, Ruhrbanio, Ruhrbaniorum“: Die Ruhrbania-Ruhrpromenade – ein Leuchtturmprojekt als Scherbenhaufen und finanzielles Debakel, als pdf-Datei (134 KB)