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Kaufhof kaufen? Nein! Das Fiasko Ruhrbania erst korrigieren!

 Kaufhof kaufen oder Ruine nicht kaufen?
Das ist die Frage, zumindest die des Herrn Wiechering

Die MBI aber fordern die Gesamtüberarbeitung der Ruhrbania-Planungen zur Schadensbegrenzung!

Der Kaufhofkoloss gehörte einst zum Nachkriegs-Mülheim wie die Ruhr. Das Gebäude, außer dem potthäßlichen Parkhaus (Bild rechts), passte auch zum Rathaus dahinter und es gehörte zu der sog. Knochenstruktur der Mölmschen Innenstadt mit Citycenter (heute Forum) an einem und dem Kaufhof am anderen Ende, die Fußgängerzone (die erste ihrer Art weit und breit!) dazwischen. Bis in die 90er Jahre war der Kaufhof auch mit vielfältigem Sortiment recht gut besucht.

Nun steht er schon seit 3 Jahren leer, da alle Wiederbelebungsversuche scheiterten und so bietet das Riesengebäude am Eingang zum „Strategie“- projekt Ruhrbania mit dessen Unförmigkeiten und Trümmern, ein Bild des Zerfalls im Herzen der Stadt.

Vor der Ruine die neu gebaute zentrale ÖPNV-Haltestelle der Stadt, dahinter das für 50 Mio. € aufgehübschte Restrathaus,  auf der anderen Seite das leerstehende Parkhaus und der Blick auf die Luxuswohnungen des umgebauten ex-Stadtbads inkl. des leerstehenden Tengelmann-Rundvorbaus, aber auch auf die seit Jahren unverkäuflichen des Stadtbadanbau-Neubaus am 4-Mio. teuren Hafenbecken und zu guter Letzt der Blick auf den ans Rathaus angebauten Ruhrbania-Klotz aus Baufeld 1. Ein insgesamt bereits sehr uneinheitliches Bild, auch ohne die Kaufhofruine. Doch die stört am meisten, auch weil rund herum der Leerstand blüht. Noch mehr stört sie die Ruhrbania-Verfechter, denn sie haben Angst, dass mit der Ruine aus ihrer ach so schön gedachten Flaniermeile („Ruhrpromenade“) nach all den Fehlschlägen überhaupt nichts wird. Am meisten aber stört sie natürlich den Eigentümer Hoffmeister, der sich damit verspekuliert hat.

Jetzt soll also nach den Vorstellungen des SPD-Oberplaners seit Jahrzehnten, Herrn Wiechering, die Stadt dem Immobilienhändler den Kaufhof abkaufen und die anderen Ruhrbania-Verfechter CDU und FDP begrüßen das laut NRZ, die Grünen (noch) nicht. Die MBI lehnen das strikt ab und sie fordern eine Gesamtüberplanung des B-Plans „Ruhrpromenade – Innenstadt 31“ inkl. der Überarbeitung des gesamten unausgegorenen Ruhrbania-Verkehrskonzeptes. Nachdem im März das gesamte Debakel offensichtlich wurde – unpassender Klotz Baufeld 1, Abspringen von 2 der 3 Investoren Baufeld 2, Abspringen von Rosco als Kaufhofinvestor – haben die MBI den Antrag dazu gestellt, doch der Planungsausschuss wollte nicht einmal darüber reden und stimmte den Antrag von der TO, was sich wahrscheinlich im Rat am 16.5. wiederholen wird. Unfassbar!

  • MBI-Antrag „Beendung der Planung für die Ruhrbania-Baufelder zwischen Eisenbahn- und Nordbrücke, Änderungsverfahren B-Plan “Ruhrpromenade – Innenstadt I 31″ und Moratorium für Ruhrbania-Baulos 3“ hier

10 Jahre dauert bereits das Ruhrbania-Gemurkse und fast alles klappt nicht trotz gigantisch hoher Aber-und Aber-Millionen-Vorleistungen der Stadt. Auf die Idee zu kommen, dass an den Plänen was grundsätzlicher faul bzw. falsch gewesen sein muss, dagegen sträuben sich die Damen und Herren mit Händen und Füssen. Die MBI und viele Bürger haben das Fiasko genauso immer und immer wieder vorhergesagt und sie wurden als nörgelnde angebliche Minderheit in die Ecke gestellt, obwohl 2 bürokratisch abgebügelte Bürgerbegehren überdeutlich zeigten, was die Mehrheit wollte und auch sah. Doch egal: Jetzt mit dem Kaufhofklotz das gleiche Spiel zu wiederholen, ist finanziell absolut nicht mehr drin und macht auch keinen Sinn, ohne ein runderneuertes Gesamtkonzept!

Ob man es nun sagt oder nicht, das vorgebliche Ruhrbania-Konzept, die Stadt mehr an den Fluß zu bringen, ist gescheitert. Wer sich z.B. den ans Restrathaus angebaute yellow Klotz ansieht, erkennt eher einen Riegel als eine Anbindung an die Ruhr, unabhängig von der gestörten Ästhetik. Auch wenn der Kaufhof beseitigt würde, wird vieles sicher nicht von selbst besser, kann auch z.T. nicht mehr.

Der Projektentwickler Rosco aus Bad Hersfeld kam im Kaufhof u.a. nicht zu Potte, weil die neue Ruhrbania-Verkehrsführung unstimmig ist. Kondor Wessels scheiterte mit den Plänen für ein 4 oder 5-Sterne-Hotel, weil es dafür keinen Bedarf gibt. Genauso scheiterten sie und später der MWB an den Ärztehausplänen, weil an den real existierenden Ärzten vorbeigeplant. Die Stadt ihrerseits erließ Vivacon die Tiefgarage für die neuen Stadtbadbewohner, erlaubte Kondor Wessels und demnächst dem MWB alles Zusätzliche oder Billigere und blamierte sich selbst bis auf die Knochen mit dem Denkmal(neubau!) der 6 Mio. teuren Rotunde im dann zugebauten Innenhof noch mehr als beim 4 Mio. teuren Plansch- bzw. Hafenbecken, alias Wasserwanderrastplatz, von dem Drama um die vielen altehrwürdigen Bäume ganz zu schweigen (bisher bereits über 200 Innenstadtbäume dem Prestigeprojekt geopfert!) Angefangen hatte diese völlig unzeitgemäße Betonwüste Innenstadt übrigens 2006 mit der Platanenreihe an der Leineweberstr. vor dem Kaufhofparkhaus für einen wenig stimmigen neuen Rechtsabbieger in die Rest-Ruhrstraße, womit dann das häßliche Kaufhofparkhaus gänzlich freigelegt wurde (siehe Bild oben rechts).

Später war das Gebäude in all seiner Häßlichkeit wenigstens jahrelang geschmückt mit großen Bildern Mülheimer Menschen, vgl. Bild rechts aus 2008 mit dem oben rechts von 2012 und schaue genau hin, wieviele Menschen dort 2008 zu sehen sind im Gegensatz zu oben heute. Der Mensch im Bild rechts unten auf dem Parkhaus trug übrigens ein Schild vor der Brust mit „Kein Erfolgsdruck beim Denken!“ Das haben die Mölmschen Ruhrbania-Strategen aber anscheinend nie ernst genommen!

Eine andere, nicht unwichtige Fragestellung wäre die nach den Ursachen und Fehlern, die zu der städtebaulich verheerenden Situation im Eingangsbereich der Stadt hinter der Schloßbrücke führten. Das Ruhrbania-Konzept ist dabei leider nur der letzte Baustein einer ganzen Serie von massiven Fehlentscheidungen, die in den 80er Jahren begannen.

  • Nach dem Neckermann-Ende in den 80er Jahren die zentrale ÖPNV-Haltestelle mitten in die Leineweberstr. zu legen und gleichzeitig Ruhr- und Friedrich-Ebert-Str. zu gegenläufigen Einbahnstraßen zu machen, war ein fataler Fehler auch für den Kaufhof!
  • Der sollte Mitte der 90er im Zs.hang mit dem CentrO-Bau bereits geschlossen werden. Das verhinderte die Heimatverbundenheit des damaligen Metrochefs Beisheim. Dafür wurde versprochen, den ÖPNV wieder vor den Kaufhof zu legen.
  • Das wurde von Schwarz-Grün auch 1995 beschlossen mit dem Konzept der „Mülheimer Verkehrsinitiativen“ (MIV). Doch Verwaltung und SPD blockierten alles, bis 2003 Frau Mühlenfeld zur Nachfolgerin des abgängigen Baganz gewählt wurde.
  • Dann wurde zu deren Hauptprojekt Ruhrbania ein Verkehrskonzept ersonnen, das zwar in Teilen das MIV-Konzept übernahm, aber  ohne ein zentrales Element, nämlich die anwohnerfreie Ruhrstr., die nach MIV-Konzept wieder in beide Richtungen gehen sollte, wenn die zentrale ÖPNV-Haltestelle wieder vor dem Kaufhof den Individualverkehr aus der Friedrich-Ebert-Str. verbannen musste.

Ein erneuter Riesenfehler und das endgültige Aus für den Kaufhof nach jahrelangen  Großbaustellen. Zwar war die ÖPNV-Haltestelle mit über 10 Jahren Verspätung wieder vor dem Kaufhaus, doch war nun die IV-Anbindung zum entscheidenden Nachteil gemacht worden. Oberdumm, kurzsichtig und fatal!

Mehr zum Kaufhof

  • Mai 13: Innenstadthyperkrise als Ergebnis von Dilettantismus und Günstlingswirtschaft? hier
  • Sept. 12 – März 13: Kaufhofwiederbelebung, auch der dritte Versuch gescheitert! hier
  • 2012: Zum 1. April: Hoffmeister verschenkt Kaufhof für Abriss! hier
  • März 12: Hilfe für die Mölmsche Innenstadt durch Charrette? hier
  • Feb. 11: Aus dem Innenleben des Mölmschen Filzes oder wie Mülheim an die Wand gefahren wurde …. hier
  • Mai 10: Ruhrbania/ium/iorum? Kaufhof endgültig dicht und nun? hier

Mehr zu Ruhrbania

  • April 13: Schadensbegrenzung Ruhrbania nicht gewollt! Unfassbar! hier
  • März 13: Keine Wiederbelebung Kaufhof, 2 von 3 Investoren aus Baufeld 2 ausgestiegen, Baufeld 1 völlig misslungen, Verkehrsführung miserabel:  Ruhrbania – ein Prestigeprojekt gehörig im Trudeln!! hier
  • März 13: Ruhrbania, die Katastrophe hier
  • Feb. 13: Sind die Mülheimer Bürger zu doof für die Ruhrbania-Verkehrsplanung? hier
  • Jan. 13: Ruhrbania Pleitania fffff. hier
  • Ende Dez. 12: Ruhrbaniamieter zu Weihnachten gesichtet? Fata- oder Mutta Morgania? hier
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  • Nov.12: Ruhrbania-Bauflop 12.0?? Oder: Warum die reiche Stadt Mülheim derart pleite ging … hier
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  • Sept. 12: Ruhrzilla gegen Mölmsche Verschwendungsorgien? hier
  • Juli 12: Schachmatt a.d. und durch Ruhrbania!? hier
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  • Okt. 11: Verschwendungsorgien für die “Reise nach Jerusalem” in “Schlimm-City” a.d. Ruhrbania?! hier
  • Interview Ende Juli 2011 in WAZ+NRZ mit Helge Schneider zu seiner Heimatstadt Mülheim: Überschrift „Die sind bekloppt“ Unterüberschrift „Sein Befund über die Innenstadt: Die ist tot“. Das ganze Interview hier.
  • Die MBI fragten bereits Wochen davor “Ist Mülheim noch zu retten?”, nachzulesen hier
  • 3.7.09: Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Frau OB Mühlenfeld wegen Missachtung demokratischer Grundregeln und Entmündigung des Rates der Stadt im Zusammenhang mit der 40 Mio. Euro-Bürgschaft für den SWB zur Umwegfinanzierung bei der Rathaussanierung hier. Die ganze Beschwerde als pdf-Datei (37 KB)
  • Rathaus-Ratlos MH hier
  • Ruhrbania, Baufeld 2, eine gigantische Geldvernichtung hier
  • Ruhrbania-Wahnsinn als urbaner Suizid wider besseres Wissen!? hier
  • GroundzeroMH: Schutt&Schande pur, in MH a.d. Ruhr hier
  • Abbruch West a.d. Ruhr? hier
  • 8.10.08: NRhZ Nr. 167: „Fahrt in ein Millionengrab“ – Widerstand in Mülheim gegen Parkzerstörung zugunsten von „Ruhrbania“ auch als pdf-Datei (147 KB)
  • zur BI zum Schutz der Ostruhranlagen hier