Glückwünsche an alle Mitstreiter für den Erhalt der VHS in der MüGa!
Hurra und Dank an die vielen Mülheimer Bürger/innen, die sich für den Erhalt unserer schönen, intakten VHS in guter Lage am MüGa-Rand aktiv eingesetzt haben. Das LVR-Landesamt für Denkmalschutz wird die Volkshochschule an der Bergstraße unter Denkmalschutz stellen, vgl. NRZ-Artikel vom 6.5.15 weiter unten. Bekanntlich hatten die MBI im letzten August den Antrag eingereicht, das einzigartige Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. Als im Okt. der Prüfung in Mülheim durch einen Abrissantrag auf Wunsch der Investoren MWB und Imoba der Boden entzogen werden sollte, verschob sich alles auf nach der Entscheidung zur Sparkassenakademie Ende Dezember. Mehr u.a. in
- MBI-Antrag an den Landeskonservator, die Denkmalwürdigkeit der Mülheimer VHS zu prüfen hier
- Abbruchantrag VHS als ernster Tiefschlag gegen Demokratie und Bürgerbeteiligung! hier
Daraufhin riefen MBI, WIR und Linke zur Gründung einer BI auf. Die Resonanz war riesig, vgl. „BI “Erhalt unserer VHS in der MüGa” gegründet für ein Bürgerbegehren!“ hier
Die starke Bürgerinitiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa” hätte notfalls auch ein Bürgerbegehren gestartet, das sicherlich von großem Erfolg gekrönt worden wäre. Bis heute konnte auch keine Alternative für eine zentrale VHS präsentiert werden und unter Garantie wäre ein Neu- oder Umbau auch ganz sicher nicht billiger geworden!
Der unten stehende NRZ-Artikel bleibt aber leider bei der alten, längst überholten Linie und behauptet immer noch, dass 16 Mio. nötig wären zur „Ertüchtigung“ der VHS, wofür dann Schulen u.ä. nicht saniert werden könnten. Die Akteneinsicht verschiedener BI-Mitglieder zum vermeintlichen Sanierungsbedarf der VHS hatte im Jan./Feb. aber ergeben, dass die im letzten Sommer angegebenen angeblich hohen Sanierungskosten von 6, 11,5 oder gar 16 Mio. € für die VHS nicht weiter aufrecht zu erhalten sind, weil viel zu hoch. Der städtische Immobilien-Service musste zudem auf MBI-Anfrage im Finanzausschuss Anfang März u.a. zugeben, dass die notwendige VHS-Sanierung bzgl. Brandschutz und Trinkwasserleitungen bereits für 4,2 Mio. € zu bewerkstelligen sei. Selbst wenn man außer Acht läßt, dass dies womöglich noch bedeutend billiger zu machen sein könnte, was die Akteneinsicht verschiedener BI-Mitglieder ergeben hatte, muss man fragen, warum die dafür seit Jahren bereit gestellten 2,4 Mio. nicht bereits eingesetzt wurden oder bald werden! Mehr in „BI “Erhalt unserer VHS in der MüGa” fordert weiterhin Bestandssicherung für die VHS“ hier
Unabhängig davon müsste jedem klar sein, dass die Kosten für eine andere zentrale VHS, egal ob Neubau oder Anmietung und Umbau bestehender Gebäude, unter Garantie viel höher liegen werden als der Weiterbetrieb der bestehenden, intakten VHS, welche bekanntlich als solche zu den Pflichtaufgaben einer Stadt gehört.
Die MBI und insbesondere der MBI-Sprecher als Person sind massiv und z.T. sehr unfair angegriffen worden, weil wir uns für unsere VHS eingesetzt und die Aktivitäten zum VHS-Erhalt maßgeblich mit organisiert haben. Das war mitunter nicht gerade angenehm, doch es hat sich gelohnt! Mehr auch in „Verunglimpfung der MBI durch Grüne + Dezernent und die halbherzige WAZ-Gegendarstellung“ hier
Mehr Links zur VHS-Saga weiter unten
P.S.: Es war auch eine Riesendummheit, just unsere gut funktionierende VHS für die Sparkassenakademie anzubieten (Zitat Frau OB „Das Beste, was wir haben“), was u.a. auch die Chancen der Kaufhofbewerbung leider geschmälert hatte.
- 9.5.15: Mülheimer Woche: “VHS soll unter Denkmalschutz gestellt werden” hier
Ein neutraler Artikel, anders als der folgende aus der NRZ oder ähnlich verwaltungsnah in der WAZ
Die VHS ist ein Denkmal
NRZ, 6.5.15, der ganze Artikel hier
All jene, die mit ihrer Unterschrift um den Erhalt des VHS-Gebäudes gekämpft haben, können sich freuen. Foto: Oliver Müller
Die Entscheidung ist gefallen. Jetzt müssen die Prioritäten bei den Investitionen neu sortiert werden. Aber woher kommen die 16 Millionen zum Erhalt der VHS?
Jetzt hat die Stadt noch ein finanzielles Problem: Das Rheinische Amt für Denkmalpflege stuft die VHS, die von 1976 bis 1979 in einem ersten Bauabschnitt an der Bergstraße realisiert wurde, für erhaltenswert ein. „Es ist unstrittig, dass es sich um ein Denkmal handelt“, sagt die für bei der in Pulheim ansässigen Fachbehörde für die Inventarisierung zuständige Abteilungsleiterin Helmtrud Köhren-Jansen gestern auf Anfrage der NRZ. Ein Gutachten, in dem diese Entscheidung begründet wird, müsse noch erstellt werden. Die notwendigen Kriterien sieht sie aber erfüllt und zieht den Vergleich zur Fachhochschule in Köln-Deutz, die ebenfalls unter Schutz gestellt worden sei. In diesem Gutachten soll eine baugeschichtliche Einordnung erfolgen und Vergleich mit anderen Gebäuden aus der Zeit und des Architekten Dietmar Teich angestellt werden. Mit der Stadtverwaltung werde gerade das weitere Vorgehen erörtert. Zwei Wege sind möglich: Entweder könne die Behörde direkt eine vorläufige Unterschutzstellung nach Paragraph 4 beantragen und dann innerhalb von sechs Monaten das Gutachten nachreichen. So ist das Vorgehen, wenn Gefahr im Verzug ist. Oder sie trägt es erst in die Liste ein, sobald das Gutachten vorliegt. Köhren-Jansen weist aber auch darauf hin, dass es ein zweistufiges Verfahren gebe. In der ersten Stufe gehe es ausschließlich um die Bedeutung des Gebäudes – unabhängig von dessen baulichen Zustand, dem Renovierungsaufwand und den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Eigentümers. Das kann in der zweiten Stufe bedeutend werden, in der der Eigentümer, eine mögliche wirtschaftliche Überforderung geltend machen kann. Doch für die öffentliche Hand gelten hier andere Maßstäbe als für Private, das sagt auch Planungsamtsleiter Jürgen Liebich. Die Prüfung der Denkmalwürdigkeit hatten Ende August die MBI im Zusammenhang mit der aussichtsreichen, aber letztlich gescheiterten Bewerbung um den Standort der Sparkassenakademie angeregt. Schon damals kam aus Pulheim ein erstes positives Signal hinsichtlich einer denkbaren Unterschutzstellung. Damals wurde bereits ein Abrissantrag gestellt, der im Planungsamt zunächst auf Eis gelegt wurde. Eine Genehmigung wäre jetzt nur noch theoretisch möglich. In Politik und Verwaltung wollten viele nicht so recht an eine Denkmalwürdigkeit glauben, da man die VHS nicht für ein herausragendes, sondern eher für ein typisches Beispiel jener Betonbauweise der 70er Jahre hielt. Sonst müssten zahlreiche Schulen unter Schutz gestellt werden. Das Kernproblem der Stadt ist aber ein finanzielles: Woher sollen die 16 Millionen Euro kommen, die für die Sanierung des Gebäudes, die Erfüllung der Brandschutzauflagen, die energetische Ertüchtigung und die Auflagen der Trinkwasserverordnung nötig sind? Von den damaligen Wettbewerbs-Kritikern wurden die Kosten immer wieder pauschal als zu hoch gegriffen kritisiert. Beim Wennmann-Bad dagegen kommt die Sanierung dagegen scheibchenweise, wo grundlegendes Handeln angemahnt wird. In der zweiten Jahreshälfte wird wieder eine Brandschau in der VHS erwartet, bei der auch mit Auflagen zu rechnen ist. Nun wird die Politik um die Priorität der knappen Gelder ringen müssen. Bislang hatten die Schulen oberste Priorität, gefolgt von Kunstmuseum und den Bädern. Die Mittel für den Straßenbau wurden bereits gekürzt. Bei der VHS kommen noch hohe Betriebskosten hinzu, da der Bau mit seinen großzügigen offenen Kommunikationsflächen nicht den zeitgemäßen Erfordernissen entspricht.
Steffen Tost
Mehr zu VHS-Saga
- Mai 15: Evaluation des Volkshochschulverbundes DOME der Städte Duisburg, Oberhausen, Mülheim und Essen als pdf-Datei (12,8 MB)
- 27.3.15: „BI “Erhalt unserer VHS in der MüGa” fordert weiterhin Bestandssicherung für die VHS“ hier
- 8.3.15: VHS quo vadis? Volkshochschule hängt weiter in der Luft! hier
- 15.1.15: VHS gerettet mit Beendigung des B-Plans zur Vermarktung? Leider noch nicht wirklich! hier
- 29.12.14: Direkte Demokratie notwendig zur Demokratie-Wiederbelebung! Beispiel VHS-Rettung hier
- 24.12.14: NRhZ Nr. 490: „Wenn es um die Vermarktung der beliebtesten Teile unserer Stadt geht: Mülheim – Demokratie abhanden gekommen„, auch als pdf-Datei (185 KB)
- 22.12.14: Die bedrohte VHS, die defekte Demokratie und Unvernunft von Stadtspitze und Ratsmehrheit hier
- 12.12.14: VHS verlagern an Bevölkerung und Rat vorbei? Ein demokratiefernes abgekartetes Spiel hat zum Glück nicht geklappt! hier
- 26.11.14: NRhZ Nr. 486: „Gründung der Mülheimer Bürgerinitiative “Erhalt unserer VHS in der MüGa” Widerstand gegen Pläne der Stadt-Oberen“ hier oder auch als pdf-Datei (145 KB)
- 20.11.14: BI “Erhalt unserer VHS in der MüGa” gegründet für ein Bürgerbegehren! hier
- 5.11.14: NRhZ Nr. 483: “Die VHS-Saga von Mülheim an der Ruhr – Eine erschreckende Geschichte! Abgesang auf Transparenz und Demokratie?“ hier, auch als pdf-Datei (233 KB)
- 30.10.14: Erschreckende Antworten auf MBI-Fragen zum Abrissantrag VHS! VHS-Saga: Eine rücksichtslose Geschichte! Abgesang auf Transparenz und Demokratie? hier
- 23.10.14: NRhZ Nr. 481: “Der Antrag auf Abriss der Volkshochschule Mülheim ist bereits gestellt! Wie eine Stadt ihre Bürger/innen hintergeht” hier
- 20.10.14: Abbruchantrag VHS als ernster Tiefschlag gegen Demokratie und Bürgerbeteiligung! hier
- 12.10.14: VHS bedroht, Denkmalschutz ausgehebelt? Mölmsche Demokratie ein abgekartes Spiel? hier
- 8.10.14: Offener MBI-Brief zur VHS-Bewerbung an die Auswahljury für die Spk-Akademie und die heftigen Reaktionen hier
- 3.10.14: Verunglimpfung der MBI durch Grüne+Dezernent und die halbherzige WAZ-Gegendarstellung hier
- 29.9.14: VHS-Debatte: Katastrophe für die Demokratie und bedrohliche NRZ-Berichterstattung hier
- 29.9.14: WAZ: Mülheimer VHS in die neue Hochschule? hier
- Sept. 14: MBI-Ratsantrag “Bestandsgarantie für die VHS an der Bergstr. ohne Wenn und Aber!” hier
- Sept. 14: Hände weg von unserer VHS! MBI-Veranstaltung dazu am 23.9.14 um 19 Uhr in der VHS. Mehr hier. Einladung als Flugblatt als pdf-Datei (39 KB).
- 20.9.14: Mülheimer Woche: “MBI fürchten um Zukunft der Volkshochschule – und drohen mit Bürgerbegehren” hier
- 19.9.14: WAZ: “MBI drohen mit Bürgerbegehren zur VHS” hier
- Sept. 14: Demokratie und Wählerwille in Mülheim am Tiefpunkt, kaum dass die Wahlen vorbei sind?! hier
- Sept. 14: Aufgabe der heutigen VHS oder Bestandsgarantie kein Thema für den Mülheimer Kulturausschuss? hier
- Aug. 14: Hände weg von der VHS, auch nicht für eine Spk-Akademie! hier
- MBI-Antrag an den Landeskonservator, die Denkmalwürdigkeit der Mülheimer VHS zu prüfen hier
- Aug. 14: MBI-Antrag für den Integrationsrat, die Stadt Mülheim zu veranlassen, ihre Bewerbung für die „Akademie am Schloss“ mit dem VHS-Standort zurückzuziehen aus sozialen, kulturellen und nicht zuletzt integrationspolitischen Gründen hier
- Aug. 14: Irritationen um die Mölmsche Bewerbung für die Sparkassen-Akademie oder “Wie das in Mülheim so abgeht ….” hier
- Juli 14: Weitere Mülheimer Top-Lagen verhökern? Gebt endlich eine Bestandsgarantie für die VHS!!! hier
- Feb. 13: VHS weg für Hotelbau? Wie bitte? Diskussion um Abreißen der VHS doch kein Karnevalsscherz??!! MBI-Antrag auf Bestandsgarantie am Standort Bergstr. abgelehnt! hier