Wählergemeinschaft Fraktion Programm Geschichte Kontakt
Gremientermine aktuelle Termine Sprechstunden
Bundesweit Initiativen und Verbände MH-Parteien Medien Treffpunkte
Pressemeldungen Bildmaterial
 

VHS-Gefährdung und kein Ende? VHS in der MüGa alternativlos!

  • Versammlung der BI „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ am Donnerstag, dem 22. März 2018, um 19 Uhr in „Altes Schilderhaus“ an der Südstr. zur Einleitung eines Bürgerbegehrens

Treffen der BI „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ am Dienstag, dem 17.10., um 19 Uhr erneut im Caruso

Mittwoch, 4. Oktober: Treffen zur Zukunft der geschlossenen VHS um 19 Uhr im Stadthallen-Restaurant Caruso
BI-Presserklärung dazu hier

Die überfallartige Schließung mitten im laufenden Betrieb war für Beschäftigte, Kursleiter und Kursteilnehmer eine mehr als heftige Zumutung. Da nichts wirklich Neues vorgefallen war, stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit. Ob dieser massive Eingriff wirklich alternativlos war, wie Stadtspitze, Immoservice und Feuerwehr es darstellten, können nur Sachverständige, möglichst unabhängig vom Mülheimer Klüngel, wirklich aufklären. Dazu nur folgender Hinweis eines ehemaligen Lehrers der Gustav-Heinemann-Gesamtschule:

„ähnliche Mängel wurden vor ca. 20 Jahren in der Gustav-Heinemann-Schule festgestellt. Dort wurden die Renovierungsarbeiten für den Brandschutz bei laufendem Schulbetrieb durchgeführt. Ebenso wurde damals mit der Beseitigung der Asbestrückstände verfahren. Also, wo ein Wille ist ein Weg.“

Liest man jedoch die Doppelseite zur VHS-Schließung in der WAZ vom 20.9.17, so wirkte das bereits wie ein Nachruf.

Unabhängig davon war und ist dieser bereits 4. Anlauf, die inzwischen denkmalgeschützte VHS in der MüGa und als Teil des Kulturensembles in Broich mit Schloß, Ringlokschuppen, Stadthalle, Camera Obscura sowie Alte Dreherei von dieser herausragenden Stelle und aus diesem einzigartigen Gebäude weg zu bekommen, ein sehr schwerer Rückschlag für die von allen als vordringlich wichtig angesehene Integration der vielen tausend Zuwanderer auch in unsere Stadt. Daneben stellt das ganze einen vehementer Angriff auf Demokratie und Glaubwürdigkeit dar. Wenn laut WAZ  die gesamte sog. „Politik“ mit Ausnahme den MBI bereits keine Zukunft für unsere VHS in der MüGa sehen will, bevor auch nur geklärt ist, was genau da vor sich ging und geht, so ist das entlarvend.

Als der MBI-Vertreter im Planungsausschuss am Dienstag nach der Schließung, der ja u.a. wegen des Denkmalschutzes zuständig ist, nur ganz vorsichtig sagte, dass er als Laie nicht beurteilen könne, ob die rabiate Totalschließung wirklich alternativlos war, fielen einige Ausschussmitglieder, an vorderster Stelle Herr Hartmann vom sog. „Bürgerlichen Aufbruch“ – bzgl. VHS wohl eher interessiert am Abbruch, fast wie die Geier über ihn her. Ansonsten wollte in dem Ausschuss außer dem MBI-Vertreter keine/r über die VHS-Evakuierung reden.

Um es in der Jägersprache zu sagen:
Die beliebte und sehr gut funktionierende heutige Mülheimer VHS wurde per Blattschuss erst einmal niedergestreckt. Ob der Schuss gezielt abgegeben wurde oder sich versehentlich oder wie auch immer ereignete, ist nicht geklärt. Ob der Schuss tödlich war, ist lange noch nicht erwiesen. Dass aber in den letzten Jahren mehrere Schussversuche von Heckenschützen oder selbst ernannten Jägern auf die VHS in diesem Gebäude und an diesem zentralen Standort stattgefunden haben, das ist nicht zu leugnen.

VHS in der MüGa – Jetzt erst recht!

VHS-ErhaltDramatischer hätte es kaum inszeniert werden können: am Montag wurde die VHS mitten im vollen Betrieb innerhalb einer Stunde evakuiert, weil die Mitarbeiter und Nutzer in angeblich höchster Gefahr waren. So jedenfalls das Einsatzkommando aus Feuerwehr und Bauaufsicht und Verwaltung vor Ort. Den Buchstaben des Gesetzes nach mag diese Aktion vertretbar sein, aber es stellt sich doch die Frage, ob die Gefährdung denn nun so akut war und vor allem: wenn ja, warum dann jetzt? Denn was in der Presse tunlichst nicht erwähnt wurde, ist, dass es seit 2012 ein Brandschutzgutachten gibt, das eben die jetzt hochdramatisch dargestellten Mängel schon auflistet, das über Jahre ein Brandschutzkonzept entwickelt wurde, mit dessen Umsetzung im vorigen Herbst begonnen wurde. Unabhängig davon darf nicht unerwähnt bleiben, dass seit 2007 Jahr für Jahr (also eine ganze Dekade lang!) ca. 2 Mio. € im Haushalt eingestellt waren zur VHS-Sanierung, die ganze 9 Jahre lang jedes Mal nicht abberufen und nicht zur VHS-Ertüchtigung eingesetzt wurden!

Dieses Thema beschäftigt den Finanzausschuss und den Immobilienservice seit mehreren Jahren. Bekanntlich wurde mit neuen Bestimmungen zum Brandschutz auch eine umfangreiche Nachrüstung an Schulen erforderlich, ein millionenschweres Programm wurde dafür in Gang gesetzt, das inzwischen weitgehend abgearbeitet ist. Blieb noch die VHS. Nachdem Sofortmaßnahmen durchgeführt wurden, wurde eben jenes Brandschutzkonzept entwickelt, lange Zeit stand in der regelmäßig erscheinenden Vorlage zu aktuellen Baumaßnahmen an öffentlichen Gebäuden „Das Brandschutzkonzept liegt vor. Derzeit erfolgt die verwaltungsinterne Prüfung und Abstimmung.“ Im Dezember 2016 sollte dann ein Fachbüro mit der Ausschreibung der Planungsleistungen beauftragt werden, der Baubeschluss wurde dann im Frühjahr 2017 gefasst. Warum das alles bei vorliegendem Gutachten so lange dauerte, sei dahingestellt, von akuter Gefahr und Evakuierung war jedenfalls nie die Rede.

In der aktuellen Vorlage für den Finanzausschuss am 20. September heißt es: „Als Ergebnis einer Brandschau müssen kurzfristig von der Bauaufsicht festgelegte Maßnahmen zur Optimierung des Brandschutzes durchgeführt werden. Dazu hat der Finanzausschuss am 13.2.2017 einen Baubeschluss gefasst (Drucksache V 17/0059-01). Der Bauantrag ist eingereicht. Mit ersten Baumaßnahmen wurde begonnen.“ Dazu Baubeginn Nov. 2016, Bauende Frühjahr 2018, Ausgaben bis 31.8.2017   107 131€,  Gesamtkosten 2.4 Mio. €. Diese Vorlage datiert vom 11. September, also eine Woche vor der spektakulären Räumung der VHS! Im Finanzausschuss berichtete dann Kämmerer Mendack, die Gefährdung sei erst am 14. September im Zuge der Bauarbeiten entdeckt worden und dann durch die Feuerwehr am 15. bestätigt worden, daraufhin habe die Bauaufsicht am Montag das Aus verkündet.

Die entscheidende Frage ist jedoch: wie geht es jetzt weiter? Die WAZ verbreitet Untergangsstimmung: „Die Politik sieht für das Gebäude kaum noch eine Zukunft“, und unter diesem düsteren Titel erfahren wir, dass bei Herrn Giesbert (Grüne) „die Phantasie nicht ausreicht“ um sich eine Lösung vorzustellen. Die CDU hält sich zurück, und die SPD hat schon sehr viel Phantasie und sieht schon einen großen Neubau auf den schwer vermarktbaren restlichen Baufeldern von Ruhrbania.

Dabei ist eine Lösung nicht so schwer vorstellbar, es muss eben saniert werden wie in anderen Gebäuden in Mülheim und anderswo auch. Das ist, wenn überhaupt, dann eine Geldfrage, aber zunächst mal stehen ohnehin 2.4 Mio. € für die brandschutztechnische Sanierung der VHS bereit.

Diese ganze Diskussion ist ja auch nicht neu. Wir hatten das schon, als die VHS zur Rentabilität des „StadtQuartier Schloßstr.“ genannten Klotzes am alten Kaufhof-Standort beitragen sollte. Und davor, als  die Sparkassenakademie unbedingt nach Mülheim und an den Platz der VHS geholt werden sollte. Ein für die Verwaltung und sonstige treibende Kräfte hinter diesen Monopoly-Spielchen ärgerliche Detail ist, dass es sich einfach nicht rechnet. Selbst das VHS-LuftbildZusammenquetschen der VHS auf gerade mal die Hälfte in den oberen Etagen des Schloßquartiers sollte 8-12 Mio. € kosten (ohne Einrichtung und Umzug versteht sich), bevor der Investor befand, dass ihm das nicht ausreicht und den Preis so kräftig erhöhte, dass selbst die umsiedlungsbegeisterte Verwaltung davor zurückschreckte. Wer wissen möchte, was ein Neubau kostet, kann mit Duisburg und Essen vergleichen, die vor wenigen Jahren ihre VHS in Neubauten untergebracht haben. Und dabei ist das Ergebnis in Duisburg ein nüchterner, enger, recht düsterer Zweckbau, kein Vergleich mit unserer VHS, die sowohl von der Arbeitsathmosphäre, als auch von dem Umfeld her einzigartig ist.
So wie uns jetzt die „Sofortige Schließung“ als alternativlos präsentiert wurde, sind  ebenso Sanierung und Erhalt der VHS erst recht „alternativlos“, weil alles andere zu teuer und/oder völlig ungeeignet ist!

Mehr zur VHS-Saga

  • 19.9.17: VHS in der MüGa erneut existenziell gefährdet? hier
  • 3.3.17: VHS-Konzept 2020 bitte mit Beteiligung aller Betroffenen! hier
  • 9.7.16: „VHS unter Denkmalschutz! Gut so!“ hier
  • WAZ 20.1.16: „Mülheimer VHS-Initiative bleibt auf der Hut“, hier
  • 13. Jan. 16: VHS-Umzug in das Kaufhofareal vom Tisch! Gut so! hier
  • Dez. 15: Notfalls ein Bürgerentscheid zum VHS-Erhalt an der MüGa? hier
  • Ende Nov. 15: VHS abreißen und verlagern in das Kaufhofareal? Klares Nein! hier
  • Okt. 15: Bestandsgarantie für unsere VHS in der MüGa, und zwar jetzt! hier
  • Sept. 15: Der Skandal um die immer noch bedrohte Mülheimer VHS hier
  • Aug. 15: VHS-Bestandsschutz jetzt! Schluss mit der Rumeierei! Fragenkatalog zur VHS-Zukunft an die OB-Kandidaten hier
  • Mai 15: Hurra! Die VHS ist Denkmal und darf nicht abgerissen werden! hier
  • Mai 15: Evaluation des Volkshochschulverbundes DOME der Städte Duisburg, Oberhausen, Mülheim und Essen als pdf-Datei (12,8 MB)
  • 27.3.15: „BI “Erhalt unserer VHS in der MüGa” fordert weiterhin Bestandssicherung für die VHS“ hier
  • 8.3.15: VHS quo vadis? Volkshochschule hängt weiter in der Luft! hier
  • 15.1.15: VHS gerettet mit Beendigung des B-Plans zur Vermarktung? Leider noch nicht wirklich! hier
  • 29.12.14: Direkte Demokratie notwendig zur Demokratie-Wiederbelebung! Beispiel VHS-Rettung hier
  • 24.12.14: NRhZ Nr. 490: „Wenn es um die Vermarktung der beliebtesten Teile unserer Stadt geht: Mülheim – Demokratie abhanden gekommen„, auch als pdf-Datei (185 KB)
  • 22.12.14: Die bedrohte VHS, die defekte Demokratie und Unvernunft von Stadtspitze und Ratsmehrheit hier
  • 12.12.14: VHS verlagern an Bevölkerung und Rat vorbei? Ein demokratiefernes abgekartetes Spiel hat zum Glück nicht geklappt! hier
  • 26.11.14: NRhZ Nr. 486: „Gründung der Mülheimer Bürgerinitiative “Erhalt unserer VHS in der MüGa” Widerstand gegen Pläne der Stadt-Oberen“ hier oder auch als pdf-Datei (145 KB)
  • 20.11.14: BI “Erhalt unserer VHS in der MüGa” gegründet für ein Bürgerbegehren! hier
  • 5.11.14: NRhZ Nr. 483: “Die VHS-Saga von Mülheim an der Ruhr – Eine erschreckende Geschichte! Abgesang auf Transparenz und Demokratie?“ hier, auch als pdf-Datei (233 KB)
  • 30.10.14: Erschreckende Antworten auf MBI-Fragen zum Abrissantrag VHS! VHS-Saga: Eine rücksichtslose Geschichte! Abgesang auf Transparenz und Demokratie? hier
  • 23.10.14: NRhZ Nr. 481: “Der Antrag auf Abriss der Volkshochschule Mülheim ist bereits gestellt! Wie eine Stadt ihre Bürger/innen hintergeht” hier
  • 20.10.14: Abbruchantrag VHS als ernster Tiefschlag gegen Demokratie und Bürgerbeteiligung! hier
  • 12.10.14: VHS bedroht, Denkmalschutz ausgehebelt? Mölmsche Demokratie ein abgekartes Spiel? hier
  • 8.10.14: Offener MBI-Brief zur VHS-Bewerbung an die Auswahljury für die Spk-Akademie und die heftigen Reaktionen hier
  • 3.10.14: Verunglimpfung der MBI durch Grüne+Dezernent und die halbherzige WAZ-Gegendarstellung hier
  • 29.9.14: VHS-Debatte: Katastrophe für die Demokratie und bedrohliche NRZ-Berichterstattung hier
  • 29.9.14: WAZ: Mülheimer VHS in die neue Hochschule? hier
  • Sept. 14: MBI-Ratsantrag “Bestandsgarantie für die VHS an der Bergstr. ohne Wenn und Aber!” hier
  • Sept. 14: Hände weg von unserer VHS! MBI-Veranstaltung dazu am 23.9.14 um 19 Uhr in der VHS. Mehr hier. Einladung als Flugblatt als pdf-Datei (39 KB).
  • 20.9.14: Mülheimer Woche: “MBI fürchten um Zukunft der Volkshochschule – und drohen mit Bürgerbegehren” hier
  • 19.9.14: WAZ: “MBI drohen mit Bürgerbegehren zur VHS” hier
  • Sept. 14: Demokratie und Wählerwille in Mülheim am Tiefpunkt, kaum dass die Wahlen vorbei sind?! hier
  • Sept. 14: Aufgabe der heutigen VHS oder Bestandsgarantie kein Thema für den Mülheimer Kulturausschuss? hier
  • Aug. 14: Hände weg von der VHS, auch nicht für eine Spk-Akademie! hier
  • Aug. 14: MBI-Antrag an den Landeskonservator, die Denkmalwürdigkeit der Mülheimer VHS zu prüfen hier
  • Aug. 14: MBI-Antrag für den Integrationsrat, die Stadt Mülheim zu veranlassen, ihre Bewerbung für die „Akademie am Schloss“ mit dem VHS-Standort zurückzuziehen aus sozialen, kulturellen und nicht zuletzt integrationspolitischen Gründen hier
  • Aug. 14: Irritationen um die Mölmsche Bewerbung für die Sparkassen-Akademie oder “Wie das in Mülheim so abgeht ….” hier
  • Juli 14: Weitere Mülheimer Top-Lagen verhökern? Gebt endlich eine Bestandsgarantie für die VHS!!! hier
  • Feb. 13: VHS weg für Hotelbau? Wie bitte? Diskussion um Abreißen der VHS doch kein Karnevalsscherz??!! MBI-Antrag auf Bestandsgarantie am Standort Bergstr. abgelehnt! hier